Peri Baumeister als drogenabhängige,
alleinerziehende Mutter muss ­sterben. Ihre
Nachbarn wollen das, und das Drehbuch will es auch

Tatort

KINOSTART: 25.05.2012 • Krimi • Deutschland (2012) • 150 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Tatort Gutfleischstraße
Produktionsdatum
2012
Produktionsland
Deutschland
Laufzeit
150 Minuten

Ein verzweifelter Anruf alarmiert den Kieler Polizeinotruf: "Er ist in meiner Wohnung. Er kommt einfach durch die Wand". Doch für Carmen Kessler kommt jede Hilfe zu spät. Die junge Frau wird in ihrer Wohnung brutal ermordet aufgefunden. Kommissar Borowski und seine Kollegin Sarah Brandt stehen vor einem Rätsel: Obwohl die Wohnungstür verriegelt ist und der Täter keinerlei Spuren am Tatort hinterlassen hat, scheint der Mörder bei dem Opfer ein- und ausgegangen zu sein. Er hat heimlich bei ihr gewohnt, ihr anonyme Geschenke gemacht und jede Gewohnheit seines Opfers studiert ...

In einem deutschen Spielfilm von 1959 spielt Heinz Rühmann einen Mann, der durch die Wand gehen kann. Mit dieser zweifellos seltenen Befähigung treibt er seinen Chef, den Bürovorsteher Pickler, in den Wahnsinn. Sehr lustig, das. In "Borowski und der stille Gast" kann ein Postzusteller namens Kai durch die Wand gehen. ­Zumindest kommt es seinen Opfern so vor, und das ist gar nicht lustig. Kai ist, so sieht er sich selbst, "eigentlich ein guter Mensch". Nur manchmal, wenn er sich ertappt oder auch von Frauen zurückgewiesen fühlt, kann Kai zum Ungeheuer werden. Dann mordet er. Kai ist ein Spanner. Er schleicht sich in das Leben von alleinstehenden Frauen, begehrt sie, indem er an ihrer Wäsche und ihren Schuhen schnüffelt und kennt sich in ihrem Haushalt besser aus als sie selbst. Gespielt wird Kai von Lars Eidinger. Ob er das gut macht oder nicht, ist schwer zu sagen. ­Eigentlich ist so eine Rolle ein Selbstgänger. Einmal kommt er Sibel Kekilli ganz nah, als sie gerade unter der Dusche steht. Die Polizistin in seliger Selbstvergessenheit, der Mörder hinter dem Vorhang. Woran erinnert das? An Hitchcocks "Psycho", klar. Aber die Szene bleibt blass. Und Eidinger ebenso. Der Autor dieser Folge, Sascha Arango, gilt als Star unter den Tatort-Schreibern. Auch diesmal gelingen ihm einige dichte Momente. Die Polizei bei der Frage: Wie ist der Mörder, der keine Spuren hinterlässt, in eine bestens verschlossene Wohnung gekommen? Und wie wieder hinaus? Etwa doch durch die Wand? Andererseits, stellen Sie sich einmal vor, Sie bekämen ein Drehbuch auf den Tisch, in dem der Täter über folgende Fähigkeiten verfügt: Er kann Schlüssel nachmachen, er kann Bomben bauen, er kann Briefe öffnen (und makellos schließen), er ist lautlos und schwebeleicht wie ein Schlossgespenst, er findet sich im Polizeigebäude bestens zurecht, ist medizinisch nicht unbeleckt und computermäßig in absolutem Freakstatus ... Ich würde sagen: Lieber Herr Arango, das ist derart dick aufgetragen, schreiben Sie's bitte gründlich um! Detlef Hartlap

Foto: NDR/Marion von der Mehden

Darsteller

Axel Milberg als "Tatort"-Kommissar Borowski
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