"Ich war noch nie woanders als hier", erklärt Lou (Kristen Stewart), als sie in den starken Armen von Jackie (Katy O'Brien) liegt. Dabei hat die junge Frau keinen größeren Wunsch als den: einfach nur weg aus diesem elenden Kaff irgendwo in New Mexico. Vielleicht ist Bodybuilderin Jackie, gerade auf dem Weg zu einem Contest nach Las Vegas, genau die Richtige, um ihr zu helfen. Vielleicht ist sie auch genau die Falsche. So oder so: In "Love Lies Bleeding" erwartet die beiden ein Roadtrip der besonderen Sorte.
Was Lou in ihrer Heimatstadt nervt: eigentlich alles. Sie arbeitet als Managerin in einer ranzigen Muckibude, die ihrem Vater gehört. Schweiß, Gestank, verstopfte Toiletten, alles extrem trostlos und deprimierend. Auch ihr alter Herr selbst, Lou Sr. (Ed Harris), ist ein Scheusal wie aus dem Bilderbuch. Noch dazu ist das FBI dem lokalen Gangsterboss auf den Fersen und stellt Lou unangenehme Fragen. Und wenn sie mit der Arbeit fertig ist, erwartet Lou nur noch mehr Frust. Ihre Schwester ist mit einem Frauenschläger zusammen, der sie regelmäßig misshandelt. Lou hasst diesen Kerl. Als dann schließlich Jackie im Fitnessstudio auftaucht, scheint sich eine Tür zu öffnen.
Regisseurin Rose Glass, die zusammen mit Weronika Tofilska auch das Drehbuch zu "Love Lies Bleeding" schrieb, verortet ihre Geschichte im Amerika der späten 80-er (mit einigen Popkultur-Referenzen) und arbeitet mit verschiedenen Genres zwischen Romanze, Film Noir, Thriller, Krimi und Roadmovie. Lou und Jackie wagen den gemeinsamen Aufbruch, aber so wie es zwischen den beiden ganz unterschiedlichen Charakteren knistert, so knallt es immer wieder auch. Da ist viel Liebe und Leidenschaft, aber auch viel Gewalt. Und einiges Blutvergießen.