ZDF-Doku

"Terra X: Der Galapagos-Krimi" – tödliches Drama unter deutschen Aussteigern

von Andreas Schoettl

Zwei Menschen starben unter mysteriösen Umständen, zwei weitere verschwanden spurlos: Auf der paradiesischen Galapagos-Insel "Floreana" spielte sich in den 30ern ein echtes Drama ab, das "Terra X" nun rekonstruiert.

ZDF
Terra X: Der Galapagos-Krimi
Dokumentation • 05.07.2020 • 19:30 Uhr

Die Insel Floreana im Süden des Galápagos-Archipels im Pazifischen Ozean wäre nicht weiter erwähnenswert. Das karge Eiland mit einer Fläche von nur 173 Quadratkilometern lockt allerhöchstens mit einer Süßwasserquelle im Landesinneren. Und dennoch erhielt das paradiesisch anmutende Floreana einen berüchtigten Ruf. Satan sei nach Eden gekommen, heißt es gar im Titel eines Buches. In der Tat schockierten auf Floreana äußerst mysteriöse Vorgänge. In den 1930er-Jahren kam die zu Ecuador gehörende Insel zu ihrer traurigen Berühmtheit. Journalisten weltweit, darunter auch der belgische Journalist und Schriftsteller Georges Simenon ("Kommissar Maigret"), berichteten über die sogenannte "Galápagos-Affäre", die nun im "Terra X"-Beitrag unter dem Titel "Der Galapagos-Krimi" noch einmal aufgerollt wird.

Im Mittelpunkt damals standen deutsche Auswanderer um das Paar Friedrich Adolf Ritter und dessen Lebensgefährtin Dore Strauch sowie die angebliche Baroness Eloise Wagner de Bousquet. Die aus einem österreichischen Adelsgeschlecht stammende mysteriöse Dame stellte sich selbst als "Kaiserin von Floreana" dar.

In seinem "Terra X"-Film stellt Jürgen Strumphaus anhand der Texte Simenons, den Lebenserinnerungen Dore Strauchs sowie einer Vielzahl von Fotos und Filmaufnahmen das berühmte Drama unter deutschen Aussteigern dar. Es geschah im März 1934. Die Baroness und Hochstaplerin de Bousquet kündigte an, sie wolle die Insel verlassen. Doch seitdem fehlt von ihr und einem ihrer beiden Liebhaber jede Spur. Sie sollen von dem Ehepaar Heinz und Margret Wittmer, Aussteiger aus Köln, ermordet worden sein. Andere Quellen berichten darüber, die Baroness und ihr Partner hätten sich in Selbstmordabsicht den Haien zum Fraße vorgeworfen.

Endgültig skurril wurden die Geschehnisse, als auch der Erstsiedler Ritter verstarb. Im November 1934 raffte eine Lebensmittelvergiftung den ehemaligen Zahnarzt dahin. Als angeblicher Vegetarier soll er ausgerechnet von verdorbenem Hühnerfleisch gekostet haben. Doch bis heute hält sich das Gerücht, der als Tyrann berüchtigte Ritter sei von seiner Lebensgefährtin Strauch vergiftet worden. – Na bitte, ist man gewillt zu sagen: Wenn schon kein frischer "Tatort" im Ersten, dann wenigstens ein "Terra X"-Thriller im ZDF!


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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