Kino-Neustarts der Woche: "Pumuck", "Bugonia" und "No Hit Wonder"
Spät im Oktober, rund um Halloween – da tummeln sich ja alle möglichen seltsamen Geschöpfe. Geister, Hexen, Gnome und auch Kobolde. Vor diesem Exemplar hier muss sich allerdings niemand gruseln: Seit mehreren Generationen begeistert der Pumuckl das Publikum, bis heute steht er für charmante und kindgerechte Unterhaltung, auf die sich alle irgendwie einigen können. Jetzt darf der berühmte "Kobold mit dem roten Haar" sogar mal wieder in einem eigenen Kinofilm sein Unwesen treiben.
Was das Publikum in dieser Woche neben "Pumuckl und das große Missverständnis" noch erwartet: Oscargewinnerin Emma Stone spielt in "Bugonia" die nächste Hauptrolle in einem Giorgos-Lanthimos-Film, und Florian David Fitz gibt in "No Hit Wonder" einen strauchelnden Sänger, der depressive Menschen in einer Psychiatrie wieder glücklich machen soll.
Pumuckl und das große Missverständnis
Kinderserien-Klassiker aus den 70er- und 80er-Jahren im Hier und Jetzt neu beleben – oft genug ist das Vorhaben schon kläglich gescheitert. Der Pumuckl selbst hat es auch erlebt mit der Serie "Pumuckls Abenteuer" (ab 1999) und dem Film "Pumuckl und sein Zirkusabenteuer" (2003). Seit 2023 ist der liebenswerte kleine Hallodri aber doch wieder voll da. Die erste Staffel der Serie "Neue Geschichten vom Pumuckl" orientierte sich von der Darstellung des Pumuckl bis zu den Kulissen stark an der alten TV-Serie von Ulrich König und wurde vom Publikum sehr wohlwollend aufgenommen. Eine zweite Staffel ist bereits im Kasten, und bevor die im TV aufschlägt (voraussichtlich Ende 2025), steht nun auch ein großes Kinoabenteuer an.
Inszeniert wurde "Pumuckl und das große Missverständnis" von Marcus H. Rosenmüller ("Wer früher stirbt ist länger tot", "Beckenrand Sheriff"), der zuletzt auch bei den "neuen Geschichten" Regie führte. Das Drehbuch stammt von Matthias Pacht und Korbinian Dufter – auch sie waren 2023 federführend am Serien-Comeback beteiligt. Maxi Schafroth leiht dem Pumuckl erneut seine Stimme, Florian Brückner spielt wieder den "neuen" Eder: Florian Eder, der Neffe des originalen Meister Eder (unvergessen: Gustl Bayrhammer), der die alte Schreinerei inzwischen übernommen hat – und den speziellen Hausgeist, der schon so lange darin spukt.
"Das Missverständnis", so hieß 1970 bereits eine "Pumuckl"-Hörspielfolge. Mit der hat "Pumuckl und das große Missverständnis" inhaltlich aber nichts zu tun. Im neuen Kinofilm durchleben Pumuckl und Eder einen Sommer, in dem "ganz schön viel los" ist. Da taucht zum Beispiel ganz plötzlich eine Schildkröte in der Schreinerei auf, zudem hat Nachbar Burke (Matthias Bundschuh) Geburtstag. Ein paar Sachen werden natürlich auch wieder wegversteckt. Bis es zu einem "großen Missverständnis" kommt, das die Freundschaft von Pumuckl und Eder auf eine harte Probe stellt – "die beschauliche Welt der beiden", heißt es in einer Ankündigung, "droht auseinanderzubrechen". Aber wer den Pumuckl kennt, kann sicher sein: Am Ende wird es schon irgendwie alles wieder gut werden ...
Bugonia
Hollywood-Superstar Emma Stone mit Glatze: Wer ihr das antun durfte, dem muss sie sehr vertrauen. Dem griechischen Filmemacher Giorgos Lanthimos vertraut sie inzwischen aber wohl blind. In den letzten Jahren besetzte Lanthimos die US-Schauspielerin mehrfach für Hauptrollen in seinen opulenten Arthouse-Filmen, unter anderem führte er Stone auch schon zu einem Golden Globe und einem Oscar (für "Poor Things", 2023). Stone und Lanthimos – ein eingespieltes Team, das auch für "Bugonia" wieder zusammenfand.
Giorgos Lanthimos mag abseitige Stoffe mit skurriler Komik, und so einen hat er auch hier wieder gefunden. Bei "Bugonia" handelt es sich um das Remake der im Westen wenig bekannten südkoreanischen Komödie "Save the Green Planet!" (2003) von Jang Joon-hwan, die seinerzeit aber auch schon mit einigen Preisen ausgezeichnet wurde. Neben Emma Stone, die hier noch viel mehr über sich ergehen lassen muss als nur die äußerliche Verunstaltung, spielt Jesse Plemons in der Neuverfilmung der Science-Fiction- und Mystery-Geschichte eine weitere Hauptrolle.
Stone gibt in "Bugonia" die taffe Michelle, eine Vorzeige-Chefin in einem großen Biomedizinunternehmen. Sie ist diszipliniert, perfektionistisch, arbeitet hart für ihren Erfolg. Und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist sie ein Alien mit Weltzerstörungsabsichten. Das glaubt zumindest der Verschwörungstheoretiker Teddy (Plemons). Deshalb beschließt Teddy, Michelle zu entführen, um ihre vermeintlichen bösen Pläne zu vereiteln – notfalls auch mit Folter. Der Beginn einer fürchterlichen (und teils fürchterlich absurden) Tortur.
No Hit Wonder
Neue Knie, neue Hüfte, Schutzimpfungen und Krebsfrüherkennung – wird in der Regel und bei entsprechend angezeigter Notwendigkeit alles von der Krankenkasse übernommen. Auch viele psychotherapeutische Behandlungen sind abgedeckt. Aber Glück? "Glück ist keine Kassenleistung", wird eine engagierte Ärztin mit einer großen, schönen Idee in "No Hit Wonder" belehrt. Sie will ihr Glücks-Projekt trotzdem durchsetzen – und dabei soll ihr ausgerechnet ein abgestürzter Sänger helfen, der gerade einen Selbstmordversuch hinter sich hat.
"No Hit Wonder", das ist eine Komödie mit viel Tragik, Drama und schwarzem Humor. Und: viel Musik. Die Aufmachung erinnert ein wenig an die Filme, mit denen vor einigen Jahren Til Schweiger und Matthias Schweighöfer regelmäßig große Kino-Hits landeten. Nora Tschirner ("Keinohrhasen", "What A Man") spielt mit als die besagte Ärztin. Der "Star" dieser Geschichte ist aber Florian David Fitz, der die männliche Hauptrolle spielt und auch das Drehbuch zu "No Hit Wonder" schrieb (Regie: Florian Dietrich, "Doppelhaushälfte").
Fitz, mit blondierten Haaren und reichlich divenhaft, verkörpert den Sänger Daniel. Daniel hatte mal einen Hit, danach ging's mit der Musikkarriere aber steil bergab, bis zu dem Tiefpunkt, an dem er sich selbst das Leben nehmen wollte. Nach dem gescheiterten Suizidversuch wacht er in der geschlossenen Abteilung einer Psychiatrie wieder auf und trifft dort auf Dr. Lissi Waldstett (Tschirner), die ihm ein Angebot macht. "Helfen Sie mir, Menschen glücklich zu machen, und ich helfe Ihnen hier raus." Was Lissi konkret vorschwebt: Gesang, der depressive Menschen zurück in ein erfülltes, glückliches Leben führen soll, mit Daniel als Chorleiter ...
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Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH