Juristin verstorben

Bekannt als TV-Richterin: Ruth Herz ist tot

13.02.2023, 17.13 Uhr

In der Gerichtsshow "Das Jugendgericht" auf RTL urteilte die echte Juristin Dr. Ruth Herz über fiktive jugendliche Straftäter. Nun ist sie im Alter von 79 Jahren überraschend gestorben.

Sie war das Gesicht der RTL-Gerichtsshow "Das Jugendgericht": Von 2001 bis 2005 spielte Dr. Ruth Herz sich selbst in der Hauptrolle als Richterin. Nun ist Herz, die auch im echten Leben Juristin war, im Alter von 79 Jahren gestorben. Dies teilte RTL am Freitag auf Instagram mit: "All unsere Gedanken und unser tiefes Mitgefühl sind bei ihrer Familie und den Angehörigen", schreibt der Sender zu einem Schwarz-Weiß-Foto der Verstorbenen. Eine Todesursache wurde nicht bekannt gegeben.

Ruth Herz wurde 1943 in Haifa im heutigen Israel geboren. Als Herz sieben Jahre alt war, zog die Familie nach Deutschland. Nach dem Abitur in den Niederlanden trat Herz in die Fußstapfen ihres Vaters und studierte Rechtswissenschaften in Genf, München und Köln. 1974 wurde sie als Richterin am Amtsgericht vereidigt. Zwei Jahre später wurde sie Vorsitzende des Jugendschöffengerichts und bekam 1998 das Bundesverdienstkreuz für ihre Verdienste bei der Etablierung des Täter-Opfer-Ausgleichs bei jugendlichen Verurteilten.

"Eine tolle Persönlichkeit"

Bei "Das Jugendgericht" verhandelte Ruth Herz bis 2005 fiktive Fälle. Nach dem Ende der Sendung zog sie sich aus dem Medien-Geschäft zurück und ging für ein Forschungsprojekt über Medien und Justiz an die Universität Oxford, England. Außerdem war sie als Gastprofessorin am Birkbeck College der University of London und an der Princeton University tätig.

Ihre Rolle in "Das Jugendgericht" übernahm die 2017 verstorbene Juristin Kirsten Erl. 2007 wurde die Sendung eingestellt. Die alten Folgen sind derzeit bei RTLup zu sehen. Ruth Herz war mit dem Soziologie-Professor Thomas Aage Herz verheiratet. Gemeinsam bekamen sie eine Tochter und einen Sohn, den Architekten Manuel Herz. Nach dem Tod ihres Mannes 1995 heiratete Herz in den 2000er-Jahren den israelischen Historiker Gabriel Gorodetsky.

Unter dem Instagram-Post von RTL sammeln sich viele Beileidsbekundungen: "In der Sendung, wie auch menschlich außerhalb davon, eine tolle Persönlichkeit", kommentiert ein Nutzer. "Ich hab sie gerne gesehen, sie war eine tolle Frau und sympathisch", schreibt eine andere Nutzerin.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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