Formel-1-Comeback bei RTL

Moderatorin Laura Papendick: "Rennfahrer sind ganz spezielle Typen, die auch ein bisschen verrückt sein müssen"

15.07.2024, 00.01 Uhr
von Fabian Herbst
Laura Papendick liebt den Motorsport und wird für RTL die Free-TV-Übertragungen der Formel 1 moderieren.
Laura Papendick liebt den Motorsport und wird für RTL die Free-TV-Übertragungen der Formel 1 moderieren.  Fotoquelle: RTL / Frank Dicks

Die Königsklasse des Motorsports ist zurück auf RTL! Mit dem Grand Prix in Bahrain hat die Formel 1 im März ihr Comeback im Free-TV gefeiert. Mit den Starts in Budapest, Spa, Zandvoort, Monza, Baku und Las Vegas wird RTL ab dem 21. Juli sechs weitere Rennen übertragen. Dann wird neben Formel-1-Urgesteinen wie Moderator Florian König oder Streckenreporter Kai Ebel auch Moderatorin Laura Papendick neu im Team dabei sein. Im Interview haben wir mit der 35-Jährigen über ihre Motorsportleidenschaft, das Formel-1-Comeback bei RTL und die Überraschungen der aktuellen Saison gesprochen.

Frau Papendick, nachdem RTL im vergangenen Jahr nach rund 30 Jahren aus der Übertragung der Formel 1 ausgestiegen ist, feierte der Rennsportklassiker im März mit dem Auftaktrennen in Bahrain sein Comeback. Wie kam es dazu, dass RTL nun doch wieder Rennen der Motorsport-Königsklasse zeigt?

Laura Papendick: RTL hat die Formel 1 30 Jahre lang im Free-TV präsentiert. Eine unglaublich lange Zeit, nach der man natürlich merkt, dass die Leidenschaft für den Sport und die Motorsport-Kompetenz des Senders ungebrochen sind. Die Königsklasse passt mit ihrem Mix aus Highspeed, Adrenalin und Entertainment perfekt in das Live-Sportangebot von RTL, das mit dem Europapokal oder der NFL bereits mit hochkarätigen Sportrechten gespickt ist. Möglich wird die Rückkehr der Königsklasse ins Free-TV durch eine Kooperation mit dem Pay-TV-Anbieter Sky.

Neben den altbekannten Gesichtern wie Florian König, Heiko Waßer, Christian Danner und Kai Ebel gehören nun auch Sie zum Formel-1-Team bei RTL. Wie kamen es dazu?

Ich bin mit der Formel 1 groß geworden. Mein Vater war selbst Motorsportler und ich habe damals an jedem Rennwochenende vor dem Fernseher gesessen und Florian König und Co. im TV zu gesehen. 2021 bin ich dann ja für Flo bei der Formel 1 eingesprungen und seitdem immer wieder mit dabei gewesen. Ab dieser Saison bin ich jetzt ein fester Bestandteil, aber eben nicht zum ersten Mal mit dabei.

Die Leidenschaft für Motorsport war bei Ihnen also schon von klein auf gegeben?

Wie gesagt, ich bin damit groß geworden. Bei uns lief früher durch meinen Vater fast nur Motorsport im Fernsehen und wir waren als Kinder oft an der Motocross-Strecke unterwegs. Bei RTL begleite ich zudem ja auch das 24h-Rennen am Nürburgring und Le Mans. Zuvor war ich als Moderatorin zusätzlich beim ADAC GT Masters im Einsatz gewesen. Ich liebe die Atmosphäre an einer Rennstrecke einfach sehr.

Was fasziniert Sie persönlich an diesem Sport?

Die Geschwindigkeit. Ich durfte vor ein paar Jahren auf dem Nürburgring bei einem Fahrer mitfahren. Der späte Bremspunkt bei Kurven ist der absolute Hammer. Rennfahrer sind oft ganz spezielle Typen, die auch ein bisschen verrückt sein müssen. Das macht den Sport einfach so faszinierend.

Neben ihrem motorsportbegeisterten Vater waren Sie in Ihrer Kindheit und Jugend selbst Leistungssportlerin, haben es unter anderem zu den Deutschen Schwimmmeisterschaften geschafft. Später haben Sie Sportjournalismus studiert. Lag der Beruf der Sportmoderatorin damals auf der Hand?

Ich war damals bei einem Wettkampf, habe ein Kamerateam vor Ort beobachtet und dachte mir: ‚Das will ich auch machen!‘ Seitdem hatte ich den Traum als Sportjournalistin arbeiten zu können. Ich wollte Sportler interviewen, bei Meisterschaften mit dabei sein und alles hautnah erleben. Am Anfang war ich ja Filmemacherin und habe Beiträge geschnitten. Der Weg vor die Kamera ist aus einem Zufall entstanden.

Was gefällt Ihnen am besten an Ihrem Beruf?

Das ich nie das Gefühl habe, dass es wirklich Arbeit ist. Ich liebe einfach das, was ich tue und darf dort arbeiten, wo andere ihre Freizeit verbringen – und ich sie auch sonst verbringen würde. Zudem liebe ich das Reisen. Das alles zusammen macht den Job für mich perfekt.

Kommen wir zur Formel 1: Die aktuelle Saison ist in vollem Gange. Welche Teams und Fahrer haben Ihrer Meinung nach bisher die größten Überraschungen geliefert?

In meinen Augen hat McLaren den größten Sprung gemacht. In dieser Saison sind sie ja sogar mit Lando Norris Verfolger Nummer 1 von Weltmeister Max Verstappen. Norris hat mit dem Sieg in Miami zudem den Karrieredurchbruch geschafft. Ich hoffe, dass die Entwicklung beim Team und ihm genau so weiter geht und der Abstand zu Red Bull in den kommenden Monaten dann vielleicht noch ein bisschen weniger wird.

Die Formel 1 hat sich in den vergangenen Jahren stetig weiterentwickelt. Was sind für Sie die ausschlaggebendsten Veränderungen?

Es gibt immer mehr Rennen in einer Saison. Zudem gab es bereits 2021 mit der Einführung des Sprints eine große Veränderung. Mittlerweile gibt es pro Saison 6 Sprints und ich glaube, das ist noch lange nicht das Ende. Für die Zuschauer heißt es mehr Action auf der Strecke und für die Fahrer längere, härtere Wochenenden. Was die Sicherheit der Fahrer angeht, ist die Einführung des Halo-Systems in der Saison 2018 wohl die entscheidendste Veränderung der letzten Jahre. Technisch gibt es in jedem Jahr immer mal größere, mal kleinere Veränderungen, das ist im Motorsport ja aber normal.

Nicht nur die Formel 1 hat sich verändert, sondern auch die Berichterstattung über die Königsklasse bei RTL. Was ist neu, was ist gleichgeblieben?

Gleichgeblieben ist auf jeden Fall das, was allen Zuschauern als erstes auffallen wird: Die Formel-1-Urgesteine bei RTL sind weiterhin mit dabei. Ich selbst bin ja mit Florian, Heiko, Christian und Kai groß geworden und darf jetzt sogar ein Teil dieses Teams sein. Ansonsten ist es schon wichtig, dass die Zuschauer sich wie zu Hause fühlen. Das grundsätzliche Flair der Berichterstattung ist daher natürlich auch weiterhin da. Neu ist, dass wir teilweise Qualifying und Sprint in dem Studio in Köln produzieren. Dann auch mit neueren Elementen wie der Einbindung von Social Media.

1,9 Millionen Zuschauer sahen das Rennen in Bahrain und somit das Formel-1-Comeback auf RTL. Bei den letzten vier Formel-1-Rennen, die RTL 2022 übertrug, hatte ihr Sender im Schnitt noch 2,5 Millionen Zuschauer. Hat die Faszination Formel 1 in Deutschland nachgelassen?

Die Faszination und der Erfolg einer Sportart hängt auch stark von Sportlern ab. Leider ist in dieser Formel-1-Saison mit Nico Hülkenberg nur noch ein deutscher Fahrer am Start, der leider auch nicht um den WM-Titel mitfährt. Ich würde mir sehr wünschen, dass sich das in Zukunft wieder ändert. Ich glaube, dann würde auch automatisch das Interesse wieder größer werden.

Wie will RTL Motorsportfans wieder mehr für die Formel 1 begeistern? Was können Zuschauer bei den anstehenden Livesendungen erwarten?

Mit guter, seriöser, aber auch unterhaltsamer Berichterstattung. Die Formel 1 ist die Königsklasse des Motorsports und genau das möchten wir unseren Zuschauern auch zeigen. In allen Sendungen geben wir dem Zuschauer wichtige Infos an die Hand, aber auch spannende Einblicke hinter die Kulissen. Es lohnt sich, bei uns mit dabei zu sein.

 

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