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Lady Gaga berichtet von Missbrauch als Teenager

In der ersten Folge der neuen Doku-Reihe "The Me You Can't See" (ab Freitag, 21. Mai, auf Apple TV+) schildert Lady Gaga, wie sie als Teenager sexuell missbraucht wurde. Die Folgen der Tat belasten die Sängerin bis heute.

Die neue Doku-Reihe "The Me You Can't See" (ab Freitag, 21. Mai, auf Apple TV+) ist in Deutschland noch nicht einmal angelaufen, da bestimmt das gemeinsame Format von Oprah Winfrey und Prinz Harry bereits die Schlagzeilen: So wurde in den vergangenen Tagen bekannt, dass Harry darin von seiner psychischen Erkrankung berichtet. In der ersten Folge ist es jedoch die Sängerin Lady Gaga, die von einem düsteren Erlebnis aus ihrer Vergangenheit erzählt.

Ein Produzent habe sie als Teenager sexuell missbraucht, gestand Gaga im Gespräch mit Oprah Winfrey. Er habe von ihr verlangt, sich auszuziehen. Andernfalls hätte er ihre Musik verbrannt. "Ich bin einfach erstarrt und kann mich nicht mehr erinnern", erklärte die 35-Jährige. "Und ich werde seinen Namen nicht nennen. Ich verstehe diese 'Me Too'-Bewegung, und ich verstehe, dass die Leute sich damit sehr wohlfühlen, aber ich nicht. Ich möchte dieser Person nie wieder begegnen."

Jahrelang habe sie danach unter chronischen Schmerzen gelitten. Auf Anraten ihres Arztes habe sie schließlich einen Psychiater aufgesucht, der ihr eine posttraumatische Belastungsstörung diagnostizierte. 2016 ging die Sängerin damit an die Öffentlichkeit: "Zuerst fühlte ich einen totalen Schmerz, dann wurde ich taub", erinnerte sich Gaga. "Mir wurde klar, dass es derselbe Schmerz war, den ich fühlte, als die Person, die mich vergewaltigte, mich schwanger an der Ecke bei meinen Eltern absetzte, weil ich mich übergeben musste und mir schlecht war. Weil ich missbraucht wurde. Ich wurde monatelang in einem Studio weggesperrt."

Zwei Jahre später verschlechterte sich ihr Zustand: "Ich hatte einen totalen psychischen Zusammenbruch, und für ein paar Jahre war ich nicht mehr das gleiche Mädchen", erinnerte sie sich. Bis heute leide sie unter den Folgen: "Selbst wenn ich sechs brillante Monate habe, reicht es aus, einmal getriggert zu werden, um sich schlecht zu fühlen". Dies gehe so weit, dass sie gegen den Drang ankämpfe, sich selbst zu verletzen: "Ich denke ans Sterben", sagte Gaga.

Allerdings habe sie gelernt, sich selbst zu helfen: "Was so interessant ist, ist, dass die Linie, auf der ich mich bewege, das Gefühl, dass ich mich schneiden will, und das Gefühl, dass ich es nicht will, eigentlich sehr nah beieinander liegen." Anders als bei einem Virus könne die Krankheit nicht einfach geheilt werden. Stattdessen locke sie "die Leute in eine Falle".

Die US-Amerikanerin stellte zudem klar: "Ich erzähle diese Geschichte nicht, um mich selbst zu bedienen, denn, um ehrlich zu sein, ist es schwer zu erzählen." Vielmehr schäme sie sich für ihre eigene Situation: "Wie erkläre ich den Leuten, dass ich Privilegien habe, dass ich Geld habe, dass ich Macht habe, und dass ich unglücklich bin? Wie soll man das machen?" Sie wolle nicht, dass die Zuschauer um sie weinten, aber sie wolle erreichen, dass sie ihr Herz für andere Betroffene öffnen: "Denn ich sage Ihnen, ich habe es durchgemacht und die Leute brauchen Hilfe. Also, das ist ein Teil meiner Heilung, dass ich mit Ihnen reden kann."


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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