Marie-Luise Marjan wünscht sich eine Neuauflage der "Lindenstraßen"
Am Sonntagabend kehrte Marie-Luise Marjan in dem Film "Hanna und das gute Leben" zurück auf den Bildschirm. Im Interview spricht sie auch über die "Lindenstraße", deren Gesicht sie über 30 Jahre lang war: "Es braucht etwas Ähnliches. Man muss etwas Neues erfinden."
Drei Jahre ist das jetzt her. Am 29. März 2020 wurde die letzte Folge der "Lindenstraße" im Ersten ausgestrahlt. Die Zuschauerzahlen waren Jahr für Jahr mehr gesunken. Gerade in Krisenzeiten indes ist die Frage schon legitim: Was hätte die Geißendörfer-Serie nicht alles zu Corona, Krieg und Inflation zu sagen gehabt? Fiktionale Produktionen, die in gleichem Maße auf der Höhe der Zeit sind, gibt es im Fernsehen nicht mehr.
"Nichts Vergangenes aufwärmen"
Marie-Luise Marjan stand wie keine Zweite für die "Lindenstraße". Weit über 30 Jahre lang war sie die Mutter Beimer, die in diesem Land so gut wie jeder kannte. Jetzt kehrte die 82-Jährige in einer neuen Rolle auf den Bildschirm zurück. Im "Inga Lindström"-Film "Hanna und das gute Leben" war sie am Sonntag, 26. März, im ZDF als lebenskluge Ratgeberin zu sehen.
Im Interview mit der Nachrichtenagentur teleschau stellt sie zwar klar, dass sie selbst keineswegs von einer Neuauflage der "Lindenstraße" träumt. "Ich bin dagegen, etwas Vergangenes aufzuwärmen", sagt sie. "Aber es braucht etwas Ähnliches. Man muss etwas Neues erfinden", betont die Schauspielerin.
"Lindenstraße" fehlt in der Gesellschaft
Man habe schon in der Zeit von Corona gespürt, wie sehr die Serie diesem Land fehlte. "Was hätten wir nicht alles thematisiert – mit allen Konsequenzen! Wo sonst werden in einer halben Stunde vier relevante Erzählstränge gesponnen – immer mit dem aktuellen Zeitgeschehen versehen? Das ist einmalig, das hat es noch nie gegeben." Marjan glaubt, dass den Verantwortlichen und der Gesellschaft immer mehr bewusst werde, wie sehr die "Lindenstraße" fehlt.
Bis heute wird die Schauspielerin auf ihre Rolle angesprochen, wenngleich sie weniger als früher als "Mutter Beimer" gesehen werde. "Es ist eher so, dass mich die Leute so wie eine liebe Nachbarin ansprechen, wie jemanden, den sie schon sehr lange kennen – und den sie gerne mögen. Das hat so eine schöne Selbstverständlichkeit, die meisten sind vollkommen unbefangen, kommen ganz normal auf mich zu." Den Satz "Wie schön, dass ich Sie sehe!" höre sie oft. "Mich rührt das wirklich."
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH