Comedian im Interview

Till Reiners als neuer Bundeskanzler? Nur unter bestimmten Bedingungen!

28.09.2023, 09.13 Uhr
von Annika Schmidt
Till Reiners als neuer Bundeskanzler?
Till Reiners als neuer Bundeskanzler?  

Till Reiners bringt politische Themen im satirischen Gewand auf die Bühne. Neben regelmäßigen Auftritten in der "heute-show" oder "Die Ansalt", steht er ab Oktober mit seinem neuen Bühnenprogramm „Mein Italien“ auf der Bühne. Im Interview hat Till Reiners erklärt, wie netter Junge vom linken Niederrhein so eine spitze Zunge entwickelt hat und unter welchen Bedingungen er als Bundeskanzler zur Verfügung stünde.

Aufgewachsen ist Till Reiners in einem politischen Haushalt. Nicht verwunderlich, dass der gebürtige Duisburger ein Politik-Studium abschloss. Auf der Bühne bringt der 38-Jährige viele Themen mit spitzer Zunge und dem Gesicht eines "kleinen, netten Jungen" auf die Bühne. "Ich bin gar kein lieber, netter Junge. Ich sehe nur so aus. Und da muss ich jetzt mit umgehen. Das ist aber, glaube ich, jetzt mittlerweile ein Vorteil. Wenn ich etwas sage, dann ist das etwas anderes, als wenn jemand schon ein böses Gesicht hat", vermutet Till Reiners im Interview mit TV-Info. 

Till Reiners als Bundeskanzler?

Gemeinsam mit "Funk", dem Jugendformat von ARD und ZDF, wollte Till Reiners bereits eine eigene Partei gründen. "Also ich wollte da jetzt nicht großartig parteipolitisch Karriere machen. Sondern ich wollte eher das erst einmal ausprobieren, um zu gucken, wie würde das funktionieren? Ich habe aber schon gemerkt, dass Leute sich da sehr für interessieren. Ich glaube, dass junge Leute sich mehr dafür interessieren, eine ganz konkrete Partei zu haben, die ganz konkrete Sachen macht, und nicht so einen Gemischtwarenladen, wie es Parteien nun mal sind. Ich sage es jetzt mal wertungsfrei, ich meine das gar nicht so negativ. Wie bei Fridays for Future, zum Beispiel. „Es geht um Klimaschutz? Da kann ich mich engagieren, das finde ich super." 

In der Ukraine ist ein Comedian Präsident geworden. Im Fall der Fälle, würde sich auch Till Reiners bereit erklären, den Job des Bundeskanzlers zu übernehemen. Doch dafür müssten für den Comedian die Bedingungen stimmen. "Ich würde es machen, aber ich würde dann immer nur sagen: halbtags", plant der 38-Jährige. "Da gibt es ja sehr viele Sachen, die man so machen muss. Man muss da immer Leute besuchen, Vereine besuchen. Man muss Volksnähe demonstrieren. Und das würde ich gerne nicht machen. Ich würde sagen, wir können gerne mal eine Bürgersprechstunde machen. Es ist gar kein Problem, dass mich die Leute besuchen. Einmal die Woche eine Stunde fänd ich okay. Sonst Kernarbeitszeit ist bei mir von zehn bis fünfzehn Uhr". 

Braucht es mehr Humor in der Politik?

Sollte es also mehr Comedy in der Politik geben? Oder braucht Comedy mehr Politik? "Politik auf keinen Fall mehr Comedy", ist sich Till Reiners sicher. "Diese Versuche von Leuten in der Politik, auch Humor zu machen, sind schon manchmal ein bisschen frech. Wir machen das doch arbeitsteilig: Ihr macht weiter Politik, und wir machen Comedy. Es geht auch oft nach hinten los: Also diese ganzen Karnevalsreden. Ich würde mich auch nicht hinstellen und jetzt eine Haushaltsrede halten. Aber bei Humor denkt sich jeder: Ja gut, das machen wir jetzt auch noch mal".

Das ganze Interview mit Till Reiners finden Sie bei TV-Info.

 

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