Star der ARD-Reihe "Zimmer mit Stall: Das Blaue vom Himmel"

Friedrich von Thun im denkwürdigen Interview: "Man kann im Unglück versinken oder darüber lachen"

24.11.2023, 09.22 Uhr

Aktuell ist Friedrich von Thun in der ARD-Reihe "Zimmer mit Stall: Das Blaue vom Himmel" zu sehen. Im Interview inspirierte der 81-jährige Schauspieler mit seinem unerschütterlichen Optimismus und teilte Erinnerungen von Reisen an Orte, die man heutzutage nicht mehr besuchen kann. 

"Man kann im Unglück versinken oder darüber lachen"

In der beliebten ARD-Reihe "Zimmer mit Stall: Das Blaue vom Himmel" (Freitag, 17.11., 20.15 Uhr, Das Erste) spielt Friedrich von Thun mal wieder den eigenwilligen Untermieter einer bayerischen Pensionswirtin, der im Stroh einer Scheune lebt. Die Heimatkomödie erzählt von Glauben, Wundern und Wiedergeburt. Ein guter Anlass, um mit dem 81-Schauspieler über die wichtigen Dinge des Lebens zu reden, was er im Interview mit der Nachrichtenagentur teleschau getan hat.

Darin verrät er, dass er sein Leben lang Optimist war, aber eigentlich nichts dafür kann, da dies eine angeborene Eigenschaft sei. "Ich kehre immer wieder zum Optimismus zurück. Aber das ist nichts, was man sich erarbeitet. Es gibt das berühmte Beispiel vom halb vollen oder halb leeren Glas, das ja bekanntlich das exakt gleiche Bild abgibt. Ich denke, wie man in jenem Fall urteilt, das ist angeboren. Man kann im Unglück versinken oder darüber lachen".

Als es in den Ländern noch friedlicher war

Von Thun, Vater zweier erwachsener Kinder – Schauspieler Max von Thun und Tochter Gioia – hatte einen schwierigen Start ins Leben. Seine Mutter lebte mit vier kleinen Kindern nach dem Krieg in einem tschechoslowakischen Lager. "Ich habe noch Erinnerungen an die Baracken, in denen wir gewohnt haben. Meine Mutter hat immer erzählt, dass wir geschrien und geweint haben vor Hunger." Dennoch wurde von Thun, der ab den 60-ern in seiner Heimat Österreich und in Deutschland Karriere am Theater sowie in Film und Fernsehen machte, zum Optimisten. "Ich tendiere dazu, auch in schrecklichen Momenten oder bei der Beurteilung von Ereignissen in der Retrospektive die positiven Aspekte hervorzuheben. Wenn ich einen Unfall habe, freue ich mich darüber, dass jemand schnell da war, um mir zu helfen."

Dass es derzeit keinen Grund gibt, die Welt rosarot zu malen, ist dem fitten Senior-Darsteller klar: "Ich finde dennoch, dass sich die Welt ist einem sehr traurigen Zustand befindet. Gerade jetzt! Wenn ich bedenke, durch wie viele friedliche Länder ich in meinem Leben gereist bin, in denen jetzt Krieg und Unglück herrschen, deprimiert mich das zutiefst. Ich war in Syrien, Afghanistan oder in Timbuktu, Mali. An all diese wunderschönen Orte könnte ich heute nicht mehr fahren, da würde ich erschossen. Israel und Palästina, eine große Tragödie! Wenn man die Orte selbst kennt, ist das alles gar nicht zu fassen."


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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