ZDF-Reportage

"333 Meter Hausflur": Mikrokosmos Plattenbau

01.11.2022, 10.35 Uhr
von Rupert Sommer

Eine ZDF-Reportage zeigt einen der längsten Plattenbaublocks Deutschlands als eine Art Seniorenheim – mit einem sozialen Gewissen. Hier wohnen vor allem Alte und eher Arme.

ZDF
37°: 333 Meter Hausflur
Reportage • 01.11.2022 • 22:15 Uhr

So rasch vergeht früherer Glanz: Die "Lange Lene", einer der größten Neubaublocks Deutschlands, war einst ein Prestige-Bau zu DDR-Zeiten. Fünf Minuten benötigt man, um von einem Flur-Ende zum anderen zu laufen. Wie die neue ZDF-Reportage "37°: 333 Meter Hausflur" zeigt, wohnen heute in dem Leipziger Plattenbau mit den monumentalen Ausmaßen vor allem ältere Mieter und sozial Schwache. Der Beitrag von Carolin Hillner und Steffi Springer blickt hinter Gardinen und öffnet sonst fest verrammelte Türen.

Über die Hälfte der Bewohner im Zehn-Stockwerke-Bau, der 1.300 Menschen vergleichsweise günstigen Wohnraum bietet, sind heutzutage Rentner. Als Margitta und Frank einst vor über 50 Jahren in die "Lange Lene" einzogen, fühlte sich das für das Paar wie ein Privileg an. "Für uns war die Wolke sieben hier", erzählt die heute 74-Jährige.

Die pensionierte Mathelehrerin sieht es auch heute noch als ihre Verpflichtung an, sich stark für ihre Nachbarn einzusetzen. Sie gibt jungen Frauen mit Migrationshintergrund Nachhilfeunterricht. "Ich freue mich, wenn ich den Frauen damit helfen kann, ihre Träume zu verwirklichen", sagt Margitta.

Viele etwas jüngeren Bewohner fühlen sich im Block teilweise allerdings recht unwohl und hoffen auf Gelegenheiten, doch schnell wieder ausziehen zu können. So lernt man im Film den 20-jährige Paul kennen, der noch bei seiner Mutter wohnt. "Ich fühle mich hier wie im Seniorenheim", klagt er. "So viele alte Leute."

37°: 333 Meter Hausflur – Di. 01.11. – ZDF: 22.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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