Malerei aus dem Konzentrationslager

"ARD History: Kunst aus dem Todeslager": Farbe in der Dunkelheit

17.04.2023, 08.19 Uhr
von Hans Czerny

Die Kunst, die aus den Konzentrationslagern stammt, hat eine ganz besondere Geschichte zu erzählen. ARD-History widmet sich in der heutigen Doku den Schöpfungen, die in den Todeslagern entstanden ist. Manches wurde im Auftrag der SS ausgeführt, manches diente als Überlebenshilfe oder diente als heimliches Zeugnis für die Überlebenden.

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ARD History: Kunst aus dem Todeslager
Doku • 17.04.2023 • 23:35 Uhr

Auch in den Konzentrationslagern der Nazis wurden mitunter Konzerte aufgeführt, Theater wurde gespielt. Der röhrende Hirsch wurde im Auftrag der SS an die Wand im Keller des Offizierscasinos gemalt, kunstvolle Koggen-Nachbildungen für den Kamin waren ein Lieblingsmotiv der SS-Offiziere. Das alles zeigt die Dokumentation "Kunst aus dem Todeslager" (ARTE/MDR) von Manfred van Eijk. In Buchenwald wurde vom Kommandanten ein Lagerlied bestellt. 7.000 Gefangene mussten es auf dem Appellplatz singen, vier Stunden wurde geprobt. "Oh Buchenwald, ich kann dich nicht vergessen, weil du mein Schicksal bist", sangen die KZ-Insassen.

Das Lied wurde vom Wiener Kabarettisten Hermann Leopoldi komponiert und vom Franz-Lehar-Librettisten Fritz Löhner-Beda getextet – ein martialischer Marsch, der mit der Zeile endet: "Wir wollen trotzdem Ja zum Leben sagen, denn einmal kommt der Tag, dann sind wir frei." Löhner-Beda wurde in Auschwitz ermordet.

Zeugnis des Dramas und des Überlebenswillens

Manfred van Eijk begibt sich auf die Suche nach Kunstwerken von KZ-Häftlingen und dabei zugleich auf eine Reise durch die KZ-Denkmäler von heute. Die Zahlen der Opfer werden an jeder Station der Reise genannt. Der Film erinnert dabei an das Leid der Deportierten, findet aber auch deren in Malereien, Zeichnungen und Briefen festgehaltenen Überlebenswillen. Die Überlebenskunst von damals ist heute unschätzbares Zeugnis einer kaum begreiflichen, grausamen Vergangenheit.

ARD History: Kunst aus dem Todeslager – Mo. 17.04. – ARD: 23.35 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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