Es wird blutig beim "Perfekten Dinner" – schuld ist eine Eierschale
Elisabeth aus Berlin ließ extra eine Portugal-Reise sausen, um am "Perfekten Dinner" teilnehmen zu können. In der Küche lief es etwas holprig. Doch von den kleinen Unfällen ließ sich die Gastgeberin nicht aufhalten, auch nicht als es blutig wurde.
Wer hätte das von Piran (30) gedacht: An Tag 4 von "Das perfekte Dinner" in Berlin entpuppt sich der Jungunternehmer als Genießer komplexer Poesie. "Herbstliche Winde und was Feines vom Rinde – da kommen wir auf ein ganz neues Niveau", goutiert er Elisabeths gereimte Menükarte.
Das Menü:
Doch die 29-jährige IT-Managerin ist nicht nur eine Meisterin des geschliffenen Wortes, sondern auch des kreativen Umgangs mit Material. Als begeisterte Hobby-Bastlerin befinden sich in ihrer stattlichen Altbauwohnung in Pankow nicht nur viele selbstgemachte Gegenstände.
Darüber hinaus ist Elisabeth stolze Gründerin eines Deko-Startups: "Die Ziele, die ich in meinem Kopf habe, erreiche ich meistens." Auch ihr Menü verspricht schöne Farben, Formen und Konsistenzen. Und Piran ist sich sicher: "Sie tut nur immer so nett und cool – und hinter den Kulissen will sie gewinnen."
Motto: Jahreszeitenküche – Spaziergang durch das Jahr
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Vorspeise: Sommer ganz apart – Burrata-Komposition auf gebratenem Römersalat
Hauptspeise: Herbstliche Winde – Kartoffel, Brokkoli und was Feines vom Rinde
Nachspeise: Winterimpression zum Schluss – Pastéis de Nata und Schoko- Genuss
Der Ruf nach einem "Krankenwagen!"
Und weil die Jüngste der Berliner Runde für die Teilnahme am "Dinner" eine ganze Portugalreise absagen musste, bringt sie das süße Aushängeschild des Landes einfach auf den Dessertteller – und zwar mit fertigeM Blätterteig als Basis. "Selbstgemacht wird's auch nicht besser als gekauft", verteidigt sie sich bei der ewigen "Dinner"-Frage "Wirklich alles selbst herstellen?". Elisabeth lässt das lieber mal die Profis machen: "Es gibt Leute, die machen das als Job."
Lieber widmet sich Elisabeth den fünf Eiern für die Füllung, die sie hingebungsvoll trennt – bis auf einmal Blut fließt. "Krankenwagen!", lautet der lakonische Kommentar ihrer Schwester und Schnibbelhilfe Jette (25). Doch halb so wild – schnell landet der Inhalt der scharfkantigen Hülle mit Zucker und Sahne im Topf. Leider, bis er ziemlich braun wird, brenzlig riecht und schließlich ersetzt werden muss.
Portugal auf dem Teller
Dafür läuft bei der Vorspeise alles glatt: Die Komposition aus Burrata, Ofentomaten und mariniertem Kürbis schmeckt nicht nur Josipa. Die 34jährige hält sie für das ideale Sommergericht: "Da hat man ja nicht so Lust auf Schweineferkel oder so." Besonders lobt sie das Basilikumsorbet: "Das schmeckt so arg nach Basilikum." Andrea (44) ist das grüne Halbgefrorene allerdings "zu süß". Zum Thema Blätterteig hat sie auch ihre Meinung: "Ich finde, man muss im Menü alles selber machen – oder es einfach weglassen."
Die Pastéis de Nata findet Piran gut – "dafür, dass sie selbstgemacht sind." Einig ist er sich jedoch mit Josipa, "dass man sie eher in Portugal essen sollte." Künstler Matze (58) vermisst in ihnen "einen Schluck Alkohol", was jede Süßspeise besser mache. Am Schluss stehen Elisabeths Einsicht "Backen ist nicht meine Kernkompetenz", aber respektable 33 Punkte. Davon ganze 10 von Piran: "An diesem Menü hat ganz viel gestimmt. Vor allem die Reime auf der Speisekarte ..."
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH