"Der Hundeprofi – Rütters Team"

Dackel hat panische Angst im Auto: Rütter-Trainerin mit genialem Trick

10.09.2023, 13.30 Uhr
von Simone Deckner

Große Sorgen zunächst bei den Besitzern von Dackel Ferdinand: Der Hund bekommt Panik, zittert, speichelt und jammert, denn der Vierbeiner hasst das Autofahren. Doch dann hat Hundetrainerin Ellen Marques einen hilfreichen Rat parat. 

Da fährt der Dackel gar nicht drauf ab: In der aktuellen Folge von "Der Hundeprofi – Rütters Team" (samstags, 19.10 Uhr, VOX) hat es Hundetrainerin Ellen Marques mit einem weit verbreiteten Problem zu tun, nämlich mit panischer Angst vorm Autofahren. Ferdinand, der Dackel der Hartmanns, ist ein ganz besonders schwerer Fall, wie Frauchen Katrin sagt: "Egal, ob wir zehn Minuten unterwegs sind, eine halbe Stunde oder vier: Es wird in einem durchgezittert."

Der Stress im Auto

Martin Rütter weiß auch, warum so viele Hunde nicht gut Autofahren können: "In 99 Prozent der Fälle, wo ein Hund Stress hat im Auto, hat es immer diesen Hintergrund, dass die Hunde nicht vernünftig daran gewöhnt wurden", so der Hundetrainer. Viele würden direkt vom Züchter oder Tierheim ins Auto bugsiert, ohne zu wissen, wie ihnen geschieht. Die Folge: Übelkeit, Erbrechen und die Verknüpfung beim Hund: Autofahren = schrecklich.

Beim Dackel sei das allerdings eine Seltenheit, meint Rütter: "Dass einem Dackel schlecht wird beim Autofahren ist die absolute Ausnahme, denn die sind eigentlich total unerschütterlich", spricht der VOX-"Hundeprofi" aus langjähriger Erfahrung. Doch Ferdinand leidet sichtlich beim Autofahren und zittert, hechelt, speichelt und fiept: "Der Ferdi ist wirklich im Stress", erkennt Rütter. Herrchen Alexander berichtet, dass der Boden der Transportbox nach nur 15 Minuten Autofahrt total nass ist vom Speichel des Dackels.

Ferdinands Menschen wissen, dass sie dringend etwas tun müssen: "Ich habe Angst, dass er irgendwann einen Herzkasper kriegt", fürchtet Herrchen Alexander. Alle bisherigen Versuche – unterschiedliche Sitz-Positionen und diverse Ablenkungsmanöver – haben nicht gefruchtet. Dabei wünschen sich die Hartmanns nichts sehnlicher als mit Ferdinand überall hinfahren zu können.

Party im Auto

Trainerin Ellen Marques aus Rütters Team stimmt die Hartmanns auf eine längere Trainingszeit ein, in der sie womöglich für Wochen und Monate nicht gemeinsam mit dem Dackel Auto fahren können. Über eine Info ist sie aber happy: Fahrradfahren im Korb macht Ferdi nämlich gar nichts aus. "Das bedeutet, dass wir eine Chance haben", freut sie sich.

Sie hat auch schon eine Idee für die Hartmanns, die zunächst etwas verrückt klingt: "Wir müssen das Auto zu so einer Art Partyhochburg um modellieren", beschließt sie. Katrins Auto wird mit allerhand Decken ausstaffiert, in den geöffneten Kofferraum führt eine Rampe. "Die größte Party passiert in den nächsten Wochen ums Auto herum und im Auto", lautet die Trainingsvorgabe.

Dafür soll der Dackel seinen geliebten Ball in Autonähe suchen. Die Idee dahinter: Die negative Stimmung soll einer positiven weichen. Als zusätzliche Challenge muss Ferdinand ein paar Sekunden auf einem Rollwagen fahren, bevor er seinen Ball suchen kann. Damit soll er daran gewöhnt werden, dass etwas sich bewegt und es dabei wackelt und rappelt.

"Uns wurde gesagt: 'Hundetraining bringt nichts'"

Als Ellen nach ein paar Wochen wieder vorbeikommt, fährt Ferdinand schon wie ein Profi auf dem Rollwagen: "Wir haben das jeden Tag zur Belustigung unserer Nachbarn geübt", berichtet das Herrchen. "Uns wurde auch gesagt: 'Hundetraining bringt nichts'", erklärt seine Frau lachend. Mittlerweile kann Ferdinand schon ein paar Sekunden mit dem Auto fahren, ohne panisch zu werden. Schritt für Schritt wird nun die Fahrtdauer erhöht. Außerdem soll das Paar auf einem sicheren Feldweg im Schneckentempo ein paar Meter mit geöffneter Heckklappe fahren. Frauchen sitzt im Kofferraum und hat den Dackel im Arm. Erst danach darf er seinen Ball apportieren.

Nach vier Monaten äußerst kleinteiligem und anstrengendem Training kommt Ellen zum Abschlussbesuch bei den Hartmanns vorbei. Alle kommen im Auto – auch Ferdinand. Herrchen berichtet stolz: "Er freut sich jetzt mega aufs Auto" – dennoch ist weiterhin Training angesagt: "Zwölf Minuten Fahrt war bis jetzt das Maximum", erklärt Herrchen Alexander.

Martin Rütter hat vollstes Verständnis: "Zwölf Minuten hört sich für jemanden, dessen Hund nicht so ein Problem hat, natürlich total kurz an, aber für Ferdinand ist das schon ein Marathon", sagt er. Hundetrainerin Ellen weiß: "Wenn ihr irgendwann bei 25 bis 30 Minuten seid, gehen die weiteren Schritte ganz schnell. Der Anfang ist das schwierige." Und den haben die Hartmanns und ihr Dackel ja schon bravourös gemeistert.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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