Kritik zur ZDF-Serie

Vernichtende Bewertungen – "Der Schwarm" wird zum Flop

22.02.2023, 15.14 Uhr
von jlo
"Der Schwarm" kommt bei Kritikerinnen und Kritikern gar nicht gut an.
"Der Schwarm" kommt bei Kritikerinnen und Kritikern gar nicht gut an.  Fotoquelle: ZDF / Fabio Lovino

Kaum eine deutsche Serie wurde so gespannt erwartet wie die ZDF-Serie "Der Schwarm" nach Frank Schätzings Buchvorlage. Mit einem Budget von 40 Millionen Euro ist sie eine der teuersten deutschen Produktionen überhaupt. Nach Release stellt sich nun Ernüchterung ein: So richtig zufrieden ist niemand mit dem Ergebnis.

Der größte Kritiker der Romanverfilmung ist niemand Geringeres als Frank Schätzing, der Schöpfer der weltbekannten Buchvorlage, die in 27 Sprachen übersetzt wurde. Anfangs noch als Executive Producer geführt, zerstritt er sich mit dem Regisseur und distanzierte sich vom Werk. Die Kritik könnte dabei nicht deutlicher sein. Laut Schätzing ist die ZDF-Umsetzung "zusammengeschusterter Unsinn ohne aktuelle Relevanz, erzählerisch grundfalsch". Dabei hatte der Autor sich eigentlich schon immer eine filmische Umsetzung seines Buches gewünscht. Dass er nun so enttäuscht ist, lässt also nichts Gutes hoffen.

Doch die Kritik kommt auch aus anderen Richtungen. Zeitungen wie die "taz" oder die "Süddeutsche Zeitung" beschweren sich zum Beispiel über "wenig gelungene Computer-Animationen" oder nennen die Umsetzungen etwas plakativer "Fernsehen für Doofe". Aber was ist denn nun alles schlecht an der vor kurzem noch heiß erwarteten Serie?

Zunächst einmal versäumt die Serie es, aktuelle ökologische Themen aufzugreifen. Dabei ist die Geschichte von "Der Schwarm" geradezu die perfekte Vorlage dafür. Ohne eine solche Aktualität wirkt die Serie generisch und austauschbar, sie positioniert sich nicht und hat keine Meta-Ebene, die das Publikum berühren könnte. Außerdem wirken die Dialoge platt. Statt einer starken Inszenierung und spannender Geschichte wird erfolglos versucht, auf die Tränendrüse zu drücken und so wenigstens emotional zu unterhalten.

Zwar gibt es immer wieder schöne und spektakuläre Aufnahmen. Kein Wunder, schließlich wurde beim Dreh nicht gespart. Die schönen Wasserszenen entstanden beispielsweise in Belgien, im europaweit größten Studio für entsprechende Aufnahmen. Doch ansehnliche Bilder können eben nur sehr begrenzt die erzählerischen Schwächen der ZDF-Serie kaschieren.

So bleibt der Eindruck, dass diese Serie besser als Film produziert worden wäre. Nicht, dass das einen qualitativen Unterschied gemacht hätte, aber wenigstens wäre die erzählerische Langweile nach zwei Stunden wieder vorbei gewesen.

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