"Der mit dem Wolf tanzt"

Kevin Costner: Der Mann, der mit Wölfen und Oscars tanzte

08.06.2025, 06.15 Uhr
Kevin Costners Meisterwerk "Der mit dem Wolf tanzt" kehrt auf die Bildschirme zurück. Der Film räumte 1991 sieben Oscars ab und bot eine neue Perspektive auf den Wilden Westen.
Seit seinem Regiedebüt hat der Wilde Westen Kevin Costner nicht mehr losgelassen. In einer neuen Doku-Reihe beschäftigt sich der Hollywoodstar nun intensiv mit dieser entscheidenden Zeit der US-Geschichte.
Seit seinem Regiedebüt hat der Wilde Westen Kevin Costner nicht mehr losgelassen. In einer neuen Doku-Reihe beschäftigt sich der Hollywoodstar nun intensiv mit dieser entscheidenden Zeit der US-Geschichte.  Fotoquelle: 2024 Getty Images/Amy Sussman

Sieben Oscars gab's 1991 für Kevin Costners Regiedebüt: Das Erste lässt den heute 70-jährigen Hollywoodstar einmal mehr mit den Wölfen tanzen. Das dreistündige Epos war nur der Beginn seiner lebenslangen Beschäftigung mit dem Wilden Westen.

ARD
Der mit dem Wolf tanzt
Drama • 08.06.2025 • 23:35 Uhr

Es war der größte Erfolg seiner Karriere: Mit dem Western-Abenteuer "Der mit dem Wolf tanzt" schuf Kevin Costner 1991 einen modernen Klassiker. Der Hollywood-Star, der Regie führte und die Hauptrolle übernahm, räumte mit blutrünstigen Rothaut-Klischees auf und zeigte, dass der Western alles andere als tot war. Er vermengte in seinem dreistündigen Epos die wichtigsten Motive des Genres zu einer harmonischen Einheit: die Eroberung des US-amerikanischen Westens, der Konflikt der Siedler mit den Native Americans und die Konfrontation des Menschen mit der Natur. Costners meisterhaftes Regiedebüt, das nun im Ersten zu später Stunde wiederholt wird, wurde mit sieben Oscars ausgezeichnet, unter anderem als bester Film. Für Costner war es der Auftakt einer intensiven Beschäftigung mit dem Wilden Westen, die bis heute anhält.

"Der mit dem Wolf tanzt" hatte für Costner eine tiefe Bedeutung: Die Geschichte eines Offiziers der Nordstaaten, der sich in der Wildnis der Prärie mit den Natives anfreundet und letztendlich die Seiten wechselt, war sein ernsthafter Versuch, den Ureinwohnern späte Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Im Gegensatz zu den bis dahin bekannten Western, in denen sich farbenfroh geschminkte Statisten als brutale Rothäute tummelten, besetzte Costner die Mehrzahl der Rollen mit Nachfahren der nordamerikanischen Ureinwohner. Sie verkörpern ihre eigene Kultur und Tradition. Die Dialoge in der heute nahezu ausgestorbenen Lakota-Sprache wurden mit Untertiteln versehen.

Dazu zeigt der Regisseur immer wieder wunderschöne Aufnahmen der unberührten Prärie Süddakotas, die dem Zuschauer neben der überzeugend erzählten Handlung einmal mehr vor Augen führen, um welche Reichtümer die Native Americans betrogen wurden.

Siebenfacher Oscar-Preisträger in der Rolle eines Soldaten

Kevin Costner übernahm die Rolle des Leutnant John J. Dunbar, der sich nach einer Heldentat während des amerikanischen Bürgerkrieges den Ort seiner nächsten Versetzung auswählen darf. Er entscheidet sich für einen entlegenen Stützpunkt fernab der weißen Zivilisation. Noch ahnt er nicht, dass er ununterbrochen von misstrauischen Ureinwohnern beobachtet wird.

Nach einer ersten amüsanten Konfrontation Dunbars mit seinen "stillen Leibwächtern" entwickelt sich ganz allmählich eine herzliche Freundschaft zwischen den Ureinwohnern des Landes und ihm. Schließlich wird der weiße Soldat, dem die Natives den Namen "Der mit dem Wolf tanzt" geben, zu einem Mitglied des Stammes. Doch schon bald wird die Idylle von der US-Armee gestört. Das Ende ist untypisch für Hollywoods Schönmalerei, aber durchaus realistisch.

Der harte Kampf um Macht und Land

Der sogenannte "Wilde Westen" ließ Kevin Costner, der in diesem Jahr 70 wurde, seit seinem Regiedebüt nicht mehr los: Während er in der epischen Neo-Western-Serie "Yellowstone" einen Rancher in der noch immer rauen Gegenwart der weiten Plains spielt, erfüllte er sich mit "Horizon" seinen Traum einer mehrteiligen Western-Saga über die Pionierzeit im 19. Jahrhundert. 2024 legte er den ersten Teil einer vier Filme umfassenden Reihe vor, in die er viel eigenes Geld investiert hat. Der zweite Teil, der ursprünglich im Frühling 2025 in die Kinos kommen sollte, wurde derweil auf unbestimmte Zeit verschoben.

Die spannende und immer wieder neu interpretierte Geschichte des Wilden Westens beleuchtet Costner auch in seiner Doku-Serie "Kevin Costner's The West". In acht einstündigen Episoden erzählt die Reihe, die Klischees überwinden und vielfältige Perspektiven einfließen lassen will, vom harten Kampf um Macht und Land sowie den wichtigsten Persönlichkeiten jener Zeit. Kevin Costner, der das Format koproduzierte, gibt dabei den Moderator und Erzähler. In Deutschland zeigt der History Channel die Doku-Serie in Erstausstrahlung, ab Sonntag, 7. September, um 20.15 Uhr (auch als Stream bei WOW sowie über History Play bei Amazon und YouTube).

Der mit dem Wolf tanzt – So. 08.06. – ARD: 23.35 Uhr

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Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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