"Ein Sommer auf Kreta": TV-Kritik zum ZDF-Spielfilm

"Ein Sommer auf Kreta" – was für viele nach einem traumhaften Urlaub klingt, ist für Isabel (Friederike Linke) ein Albtraum: Wegen eines Insolvenzverfahrens muss sie das Haus ihres verstorbenen Vaters verkaufen. Doch dann kommt die Liebe um die Ecke.

Zugegeben, es ist nicht wirklich die Handlung, die dem Publikum nach dem Film "Ein Sommer auf Kreta" im Gedächtnis bleiben wird. Vielmehr sind es die Bergketten, Sandstrände, Sonnenuntergänge und all die herrlichen Kleinode nebst Olivenbäumen, die einen dazu verleiten, gleich die nächste Griechenland-Reise zu buchen. Es ist ein knapp 90-minütiger Kurzurlaub zur besten Sendezeit, den Regisseurin Eibe Maleen Krebs mit ihrem Team inszeniert hat und der auf jeden Fall das Fernweh steigert. Trotz der Probleme, mit denen sich Isabel (Friederike Linke) auseinandersetzen muss, möchte man wenigstens für ein paar Minuten an ihrer Stelle stehen und etwas von dem sonnig-leichten Lebensgefühl inhalieren.

Finanzielle Probleme sorgen für Druck

Bereits in den ersten Sekunden sind traumhafte Aufnahmen von griechischen Landschaften zu sehen – und mittendrin eine gestresste Isabel, die leider nicht zur Entspannung auf der Insel ist. Mit ihrem Start-up ist sie pleite gegangen und in die Privatinsolvenz gerutscht. Jetzt bleibt ihr nur noch ein einziger Ausweg: Das Haus auf Kreta verkaufen, welches sie von ihrem biologischen Vater geerbt hat. "Und das Haus meines Vaters ist auch ganz sicher hypothekenfrei?", fragt Isabel Elias Pasalidis (Alexandros Koch) direkt zu Beginn eines Geschäftstermins. "Ganz sicher", beruhigt er die verzweifelte Frau.

Dennoch hat der Hausverkauf einen Haken: Sofia (Despina Pajanou), die Exfrau ihres Vaters, hat ein eingetragenes Wohnrecht auf Lebenszeit. Entschlossen fährt Isabel zum Haus, um mit ihr zu sprechen. Zu ihrer Überraschung zeigt Sofia Verständnis für ihre Situation und empfängt sie herzlich, lässt Isabel sogar bei sich wohnen. Der einzige, der damit ein Problem zu haben scheint, ist Sofias Sohn Silas (Varol Sahin), der nach der Trennung von Ex-Frau Despina (Chryssanthi Kavazi) wieder bei seiner Mutter wohnt. Mittlerweile ist sie mit Markos (Adam Bousdoukos) zusammen, der Isabel als Immobilienmakler unterstützt.

Eine neue Liebe für Isabel

"Wieso ist sie noch da?", fragt er aufgebracht, nachdem er seinen Sohn Nikos (Felix Bartels) weggefahren hat. "Sie ist völlig durch den Wind", versucht sich Sofia zu erklären. "Ist das unser Problem?", schießt Silas zurück. Für ihn steht fest: Sie sollen aus dem Haus rausgeekelt werden, und am Ende werden sie ohne Zuhause dastehen. Doch seine Mutter möchte nichts davon hören. Schließlich sei Isabel die "Tochter von Klaus". Zudem wissen sie, "was Gastfreundschaft ist". Silas vertraut Isabel trotzdem nicht, er kann sie nicht leiden.

Zunächst zeigt er dem unerwünschten Gast also die kalte Schulter, doch schließlich gibt er ihr eine Chance – und hilft ihr sogar bei den Renovierungsarbeiten. Und auch Isabel verliebt sich immer mehr in die Insel und schließt die Familie in ihr Herz. Es kommt, wie es in einer solchen Story kommen muss: Isabel und Silas kommen sich näher. Doch die Zeit und der Insolvenzverwalter sitzen ihr im Nacken. Nun muss sie sich entscheiden: Soll sie das Haus verkaufen oder nicht?

Traumhafte Kulisse Griechenlands

Mit der Handlung von "Ein Sommer auf Kreta" haben sich die Drehbuchautoren Thomas Kirdorf und Magdalena Ulrich nichts Neues ausgedacht: Eine verzweifelte Frau verschlägt es wegen eines Problems ins Ausland, wo sie nicht nur auf die unerwartete Liebe trifft, sondern auch auf einen Ort, der schön wie aus einem Bilderbuch ist. Und genau diese Aufnahmen machen den Film so besonders. Kameramann Vladimir Subotic hat es geschafft, traumhafte Bilder von Kreta einzufangen, die dazu einladen, die Seele baumeln zu lassen. Zur authentischen Natur-Kulisse passt die Musik von Christine Aufderhaar perfekt. Der nächste Griechenland-Urlaub kann kommen!

Ein Sommer auf Kreta – So. 30.04. – ZDF: 20.15 Uhr