Krimi aus dem Norden

"Friesland – Landfluchten": Streit über Obergrenze für Touristen

13.05.2023, 08.13 Uhr
von Elisa Eberle

Mit "Friesland – Landfluchten" gibt es heute Abend einen vielschichtigen Krimi im ZDF. Ostfriesland wird immer mehr von Touristen überschwemmt. Dagegen will der Aktivist Enno Redenius vorgehen. Doch dann wird Redenius tot aufgefunden. Für die Leerer Polizistin Süher Özlügül (Sophie Dal) und ihren Kollegen Henk Cassens (Maxim Mehmet) beginnt ein spannender Fall. 

ZDF
Friesland – Landfluchten
Krimi • 13.05.2023 • 20:15 Uhr

Die deutsche Krimilandschaft und gesellschaftsrelevante Themen: Das ist seit vielen Jahren ein bewährtes Rezept auf allen Sendern. Die "Friesland"-Reihe im ZDF ist dabei keine Ausnahme. Nach gleich zwei Umweltkrimis ("Prima Klima" 2022 und "Artenvielfalt" 2023) widmen sich Kommissar Jan Brockhorst (Felix Vörtler), Polizistin Süher Özlügül (Sophie Dal) und ihr Kollege Henk Cassens (Maxim Mehmet) in ihrem 18. Fall dem nächsten Aufregerthema: "Landfluchten" (Regie: Dominic Müller, Buch: Susanne Wagner, Hagen Moscherosch) erzählt von einer Bürgerinitiative gegen die Erhöhung der Ferienhausquote.

Verdächtige gibt es viele

Der Initiator der Gruppe, Enno Redenius (Curd Berger), wird tot auf seinem Hof gefunden. Neben ihm liegt seine Schrotflinte, er wurde jedoch dem Anschein nach erschlagen. Verdächtige gibt es viele, allen voran Imke Claasen (Karolina Lodyga). Der aufstrebenden Landtagsabgeordneten und ihrem Assistenten Luis (Rafael Gareisen) sind die Protestaktionen schon lange ein Dorn im Auge. Doch auch in den eigenen Reihen brodelt es: Die junge Aktivistin Nele Hinrichs (Hannah Ehrlichmann) war nicht immer einverstanden mit dem Führungsstil von Enno. Ennos Enkelin (Caroline Erikson) wiederum lag wegen Geldfragen mit ihm im Clinch. Hinzukommt eine Auseinandersetzung mit dem Landwirt Dirk Poppinga (Nic Romm), den Brockhorst jedoch schnell als einen "popeligen Nachbarschaftsstreit" ad acta legt.

Es sind ganz schön viele Spuren, die die stets ein wenig planlos wirkende Leerer Polizei verfolgen muss. Die eigentliche Ermittlungsarbeit würzt das Autoren-Duo mit reichlich Drama und einigen (flach-)humorigen Dialogen. Krimi-Puristen werden an dem Film vermutlich weniger Freude haben, für alle anderen bietet er eine durchaus passable Samstagsabendunterhaltung. Aufmerksame Zuschauerinnen und Zuschauer entdecken sogar ein kleines Easter Egg, das auf eine alte Crossover-Folge mit der ZDF-Krimireihe "Wilsberg" aus dem Jahr 2018 anspielt.

Streit um Obergrenze

Den Streit um eine Obergrenze für Feriendomizile gibt es im übrigen wirklich: 2020 berichtete die "Süddeutsche Zeitung", von einer gesetzlichen Regelung der niedersächsischen Landesregierung aus dem Jahr 2019: Demnach können Kommunen die Umwandlung von Wohnraum zu Ferienappartements oder Gewerberäumen von einer Genehmigung abhängig machen, sofern sie nachweisen können, dass es nicht genug bezahlbare Wohnungen für die Bürgerinnen und Bürger gibt. Eine allgemeine Entspannung der Wohnungssituation konnte zum Zeitpunkt des Artikels allerdings noch nicht festgestellt werden.

Die Dreharbeiten zum 19. "Friesland"-Krimi sind bereits abgeschlossen: Unter dem Arbeitstitel "Feuerteufel" wird von einer mysteriösen Brandserie mit zwei Toten erzählt. Im Zuge der Ermittlungen gerät Polizist Henk selbst in Verdacht.

Friesland – Landfluchten – Sa. 13.05. – ZDF: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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