Schwache Quote

Auch Pilawas Jahresrückblick bei SAT.1 floppt

22.12.2022, 11.08 Uhr

Die TV-Zuschauer haben in diesem Jahr offenbar wenig Lust, auf das Jahr zurückzublicken. Nach RTL und ZDF scheiterte nun auch SAT.1 mit seinem Jahresrückblick.

2022 war reich an Katastrophenschlagzeilen. Diese alle emotional zu verarbeiten, ist für Nachrichten konsumierende Menschen eine Aufgabe für sich geworden. Da hat der Gedanke einen gewissen Charme, im Rückblick einmal ganz gezielt auch das Mutmachende und Hoffnungsstiftende zu suchen. Diesen Ansatz verfolgte am Mittwochabend "Der SAT.1 Jahresrückblick" mit Senderrückkehrer Jörg Pilawa.

Jedoch: So positiv gestimmt Stargäste wie Sarah Connor, Linda Zervakis, Smudo und Alvaro Soler waren, so negativ fällt die Bilanz für SAT.1 aus. Nur 1,21 Millionen Menschen schalteten die dreistündige Sendung zur besten Sendezeit im Durchschnitt ein. 5,0 Prozent Marktanteil sprangen bei Gesamtpublikum heraus, 5,8 Prozent in der als "werberelevant" erachteten Zielgruppe der Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren – eine dürftige Bilanz für eine vergleichsweise aufwendige Produktion.

Damit fügt sich die SAT.1-Retrospektive nahtlos ins Bild, das nahezu alle TV-Sender mit ihren großen Rückblicks-Shows abgegeben haben. Der RTL-Klassiker "Menschen, Bilder, Emotionen" fiel in der 2022er-Variante auf einen neuen Tiefstwert in 25 Jahren. 2,23 Millionen Menschen sahen die Sendung des neu formierten (und scharf kritisierten) Moderationsduos Thomas Gottschalk und Karl-Theodor zu Guttenberg. Im Vergleich zum Vorjahr (noch mit Gastgeber Günther Jauch) gingen 900.000 Zuschauerinnen und Zuschauer verloren.

Wenig später enttäuschte auch die Resonanz auf den ZDF-Jahresrückblick "Markus Lanz – Das Jahr 2022": 2,82 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer (Marktanteil 11,1 Prozent) schrieben den negativen Quotentrend der vergangenen Jahre fort. Der "ARD-Jahresrückblick 2022" wiederum kam auf unauffällige Werte von 1,71 Millionen Interessierten und 11,4 Prozent Marktanteil – allerdings lief der auch mit journalistischer Ausprägung zu späterer Abendstunde.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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