Staffelfinale von "Kampf der Realitystars"

Finaldrama: Serkan Yavuz ist der "Realitystar 2023"

16.06.2023, 10.39 Uhr
von Jürgen Winzer

Manchmal werden auch im Reality-TV Märchen wahr. Oder der Realitygott hat einen wachen Moment: Serkan Yavuz heißt der Sieger von "Kampf der Realitystars". Das geht in Ordnung, denn er war von "Sekunde eins" dabei. Enges war's trotzdem: Eine Münze entschied.

"Ich fass es nicht, wie geil ist das denn!" Serkan Yavuz (30), sonst nicht gerade auf den Mund gefallen, konnte es kaum glauben. "Ich bin Realitystar 2023!" Ein gigantischer güldener Geldbeutel aus der hübschen Hand des aktuellen "Playboy"-Stars Cathy Hummels (Juni-Ausgabe), vor allem aber die darin befindlichen 40.000 Euro Siegprämie, werden es dem Ex-"Bachelorette"-Teilnehmer leichter machen, das Unglaubliche zu realisieren.

Im Finale der vierten Staffel von "Kampf der Realitystars" (RTLZWEI) setzte er sich im Showdown-Triell gegen Eva Benetatou (31, Ex-"Promis unter Palmen", "Playboy"-Model in der Mai-Ausgabe) und Sascha Sirtl (45, Ex-"Big Brother"-Sieger) durch und wurde, dank der Mehrheit der Stimmen der in den letzten Wochen 20 ausgeschiedenen Mitspieler, Nachfolger von Kevin Pannewitz (2020), Loona (2021) und Elena Miras (2022). Das Finale war hochdramatisch, denn es wurde erst mit der allerletzten vergebenen Münze entschieden.

Giulia Siegel: "Es kann nur Serkan sein!"

Worte wie in Stein gemeißelt: "Es kann nur Serkan sein." Also sprach Giulia Siegel (48) und deponierte ihre Goldmünze im Slot von Serkan und kürte ihn damit zum neuen Realitysuperstar. Wie im letzten Jahr eine Entscheidung mit letzter Münze. Aber eine überaus verdiente. Yavuz zog als erster Teilnehmer in der Sala ein und tat dies für die niedrigste je gezahlte Gage: ein Euro. Wofür ihn etliche seiner Mistreiter für "bekloppt" erklärten, machte für den Regensburger Sinn: Er ist bekennender KDRS-Fanboy, wollte schon immer im Format mitspielen und sagte von Beginn an: "Ich will das Ding hier gewinnen."

Es kann nur einen geben. Das Highlander-Motto passt zu Yavuz. Er hatte alle Staffeln zuvor nicht nur verfolgt, sondern verstanden. Er legte nicht jedes Wort auf die Goldwaage, er zeigte erfrischenden Humor, großen Ehrgeiz, aber auch Empathie, Emotionen und Anteilnahme. Er verstellte sich nicht. Er blieb "ich selbst".

Das erkannte und anerkannte die Hälfte der bis zum finalen Triell Ausgeschiedenen. Neben Giulia Siegel voteten für Yavuz: Paul Janke (41, "Ich hab auf mein Herz gehört"), Uschi Hopf (82, "Du toller Mann regelst den Verein"), Lukas Baltruschat (29), Daisy Dee (52, "You're my Boy, Bro!"), Matthias Mangiapane (39, "So ein Kampfgeist, so ein Entertainment!"), Sarah Knappik (36, "Von ganzem Herzen"), Ingrid Pavic (35, "Toller Typ"), Bernd Kieckhäben (33, "Danke, dass du für mich da warst") und Daniel Schmidt (39, "Du hast gemacht, getan und Gas gegeben").

"Bachelor" Paul Janke verschmäht Eva Benetatou

Neben der Stimme von Ex-"Bachelor" Janke, der Serkan seiner Sala-Romanze Eva vorzog (und damit eventuell auch jegliche weiteren Flirtbemühungen im Keim zerstörte), überraschte vor allem die Münze von Kiez-Wirt Schmidt. Der lag während der ersten Wochen immer wieder im Clinch mit Yavuz. Sein Votum war eine kleine, aber vorentscheidende Sensation. Dass Siegel Yavuz wählte, war leichter nachvollziehbar: "Wir waren aneinandergekettet, wir haben gemeinsam gelacht und geweint."

Wo ein Sieger ist, werden Verlierer geboren. Benetatou erkannte schnell, dass ihre Felle wegschwammen beziehungsweise die Münzen in die falschen Slots purzelten. Am Ende bekam sie nur eine Münze, die von (Ehren-)Manni Ludolf (60).

Sirtl dagegen blieb achterbahnartig im dramatischen Rennen. Erst früh zurück, dann plötzlich zwei Münzen vorn, dann Gleichstand. Es fehlte nicht viel und seine erträumte Headline wäre wahr geworden: "Sascha Sirtls unglaubliches TV-Comeback: Gewinner von KDRS 2023". Für ihn stimmten (natürlich) sein Zwillingsbruder Jay ("Du bist mein Herz, meine Liebe, mein Alles") sowie Tim Sandt (32), Peggy Jerofke (47, "Du warst immer für mich da"), Nico Patschinksi (46), Antonia Hemmer (23, "Die beiden anderen haben mich rausgewählt"), Aneta Sablik (34), Percival Duke (alterslos, "Cool von Anfang an") und Emmy Russ (24).

Emmy Russ: Im Blindflug durch den Schleimpool

Zu Beginn der Finalsendung waren es noch "glorreiche Acht", die sich Hoffnungen machten. Aber beim Bilderrätseln und dem anschließenden Buchstaben-Tauchen im Schleimpool lösten sich gleich drei Hoffnungen in Glibberbläschen auf: Russ ("Ich weiß nicht, wie man Ananas schreibt"), Mangiapane ("Wie kann man nur so blöd sein?") und Jerofke litten unter "Wortfindungsstörungen" an der Rätselwand und/oder zu langem Blindflug im Schmodder und schieden aus.

Tränenreich, was Emmy angeht. Sie ging, wie sie in der Sala gewesen war. Selbstverliebt. "Jeder hat's genossen, mich dabei gehabt zu haben. Ich fehle natürlich im Finale." Jerofke ("Ich nehme viel Schönes mit") ging entspannt, Mangiapane gefasst ("Ich hab's gewusst") und vor allem stolz. Auf sich: "Ich gehe mit tollen Gefühlen raus. Ich konnte zeigen, wie ich wirklich bin. Nicht nur Streit, sondern auch Herz und Humor. Für mich gehe ich als einer der großen Sieger."

Aber er ging, so wie Emmy. Danke, Realitygott. Das gilt auch für Percival Duke, der sich zwischendurch um 10.000 Euro auf Kosten der Mitstreiter bereichert hatte und nichts Besseres zu tun hatte, als Yavuz (weil der das als egoistischen Move angeprangert hatte) in einer "Pressekonferenz" mit den Ausgeschiedenen mit Missachtung ("Serkan? Ich weiß nicht, wer das ist.") zu strafen.

Kurz vor dem Ziel: Bernd Kieckhäben und Lukas Baltruschat fliegen raus

"Motzi Matthias" und "Remmidemmi-Emmy" raus – die zweite Finalrunde geriet zur friedlichsten aller Zeiten. Kein Hauen, kein Stechen, kein Zicken. Tat nach neun Wochen Gezänk gar nicht mal schlecht. Aber mit dem Gruppenkuscheln war im letzten Eliminierungsspiel Schluss.

Bei "Letzte Sendungsstund hat Gold im Mund" mussten die verbliebenden Fünf in der Sala Goldmünzen bergen – mit dem Ergebnis, dass die Bude komplett verwüstet wurde. In der Reihenfolge Yavuz, Benetatou und Sirtl wurden je zehn Minischätze geborgen – das Ticket ins Finale. Baltruschat und Kieckhäben mussten gehen. Sie taten's Arm in Arm und friedvoll: "Danke für die Zeit unseres Lebens." Hach. Schön.

Der Rest war Hoffen, Bangen und Bibbern. Und am Ende Yavuz'scher Jubel. Vielleicht wird sein Erbe und das seiner vier Kollegen aus Finalrunde zwei weiterleben. Das Quintett durfte nämlich Verbesserungsvorschläge für Staffel fünf machen. Da könnte auf die "nächste Generation" einiges zukommen. "Die Strafen sind ganz okay – aber das geht noch härter", grinste Yavuz. Und Sirtl fand: "Einen Tag in Kartoffelsäcken rumlaufen." Das wär doch was. Demnächst in dieser Sala.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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