Übertragungsrechte geklärt

Nach harten Verhandlungen: ARD und ZDF werden die Frauen-WM übertragen

15.06.2023, 12.30 Uhr

Einen Monat vor dem offiziellen Start der Frauen-WM teilten die ARD und das ZDF mit, dass sie sich doch die Übertragungsrechte für das Sportevent sichern konnten. Zuvor hatte FIFA-Präsident Gianni Infantino mit einem "TV-Blackout" gedroht.

Das Warten hat ein Ende: Lange stand es nicht fest, ob die Spiele der Frauen-WM (Start: Donnerstag, 20. Juli) live im deutschen Fernsehen gezeigt werden. Grund dafür waren Unstimmigkeiten bei den Verhandlungen zwischen der FIFA und den Fernsehanstalten. "Die Angebote der Sender, besonders aus den fünf großen europäischen Ländern, sind immer noch sehr enttäuschend und einfach nicht akzeptabel", hieß es noch vor wenigen Wochen in einem Instagram-Statement von FIFA-Präsident Gianni Infantino. Doch nun teilten die ARD und das ZDF mit, dass sich die Parteien einigen konnten.

"Die EBU hat mit der FIFA eine grundsätzliche Vereinbarung getroffen, die Märkte Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien in den bestehenden Vertrag für die FIFA-Frauen-Weltmeisterschaft 2023 aufzunehmen", heißt es in einer Pressemitteilung der Sender. So seien "alle Spiele und alle Tore der Fußball-WM in Australien und Neuseeland, die vom 20. Juli bis 20. August 2023 stattfindet, bei ARD und ZDF zu sehen".

Tom Buhrow bedankt sich beim DFB-Präsidenten

ZDF-Intendant Dr. Norbert Himmler sagte: "Es freut uns sehr, dass wir unseren Zuschauerinnen und Zuschauern nun das Angebot machen können, alle Spiele der Fußball-WM der Frauen in Australien und Neuseeland im öffentlich-rechtlichen Programm zu erleben." Die DFB-Frauen spielen in der Gruppe H und treffen in ihrem ersten Spiel am Montag, 24. Juli, auf Marokko.

Auch ARD-Sportrechte-Intendant Tom Buhrow zeigte sich erleichtert über die finalen Verhandlungen: "Ich freue mich sehr, dass wir dem Frauenfußball nun auch in diesem Jahr die Bühne bieten können, die die Spielerinnen und das Publikum verdienen. Für seine vertrauensvolle Unterstützung während der Verhandlungen in den vergangenen Wochen möchte ich mich ausdrücklich bei DFB-Präsident Bernd Neuendorf bedanken."

Bis vor wenigen Wochen war an einen Durchbruch bei den Verhandlungen noch nicht zu denken. Die FIFA hatte auf ein erfolgloses Ausschreibungsverfahren für die Übertragungsrechte verwiesen. "Es ist unsere moralische und rechtliche Verpflichtung, die Frauen-WM nicht unter Wert zu verkaufen", erklärte Infantino damals, "Deshalb werden wir gezwungen sein, die Frauen-WM in den großen fünf europäischen Ländern nicht zu übertragen, sollten die Angebote weiter nicht fair bleiben."

Laut "kicker.de" lag das letzte Angebot der beiden deutschen Sender bei fünf Millionen Euro, der Betrag soll von Italien mit einer Million Euro unterboten worden sein. Zu Beginn der Verhandlungen hatte die FIFA zehn Millionen Euro von den jeweiligen Sendern gefordert. Im Vergleich: Für die Übertragungsrechte der Männer-WM 2022 in Katar zahlten ARD und ZDF 214 Millionen Euro.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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