Elfte Staffel der Koch-Show

Privatköchin wird mit "Angeberlöffel" Siegerin der Staffel

16.06.2023, 10.34 Uhr

Das Finale von "The Taste" bescherte Privatköchin Yvonne (39) den Sieg und sorgte bei anderen Kandidaten für Tränen.

"Ich bin kein Fast-Food-Fan, das ist mir zu schwer und zu fettig. Ich mag die leichte Frühlingsküche und kreiere meine eigenen Aromenwelten": Wenn ein spargeliger 19-Jähriger unter solchen Sphären mehr als Ketchup und Mayo versteht, muss es sich vermutlich um "The Taste" handeln. Und bei dem ambitionierten Kulinariker um Tobi aus Zorneding bei München, der bereits in der Jubiläumsstaffel 2022 mit flamboyanten Kunstwerken aus schlichten Dingen wie Gurke und Karotte begeisterte und in den Teams von Alexander Kumptner und später Frank Rosin mit 18 Jahren auf Platz 4 kam.

Immer hoch konzentriert und tief über seine Anrichte-Löffel gebeugt, kam Tobi auch in diesem Jahr sehr weit, diesmal unter den Fittichen seines "Idols" (noch mal: Die Rede ist von einem Teenager!) Alexander Herrmann – und tatsächlich auf dem Umweg über Ketchup und Mayo.

"Ganz weich, irgendwie glibberig. Was ist das?"

Ihm stets dicht auf den Fersen, oft auch an ihnen vorbei, erkochte sich Fast-Altersgenossin Theresa (21) entzückten Respekt. "Meine Aromakönigin" nannte ihr Coach Nelson Müller die Österreicherin aus Wolfau, die zwar noch nie etwas von Brathering oder Matjes auf Hausfrauenart ("Ich kenne diese deutschen Sachen nicht") gehört hat, dafür aber souverän mit der Wachstumsdrüse des Kalbs hantieren kann.

Als sie diese auf Geheiß von Ex-Coach und Schon-wieder-Gastjuror Frank Rosin ("Ich bin der aus 'The Taste', als es noch so richtig gut war") in der Mottorunde zum Thema "Mayo" als typisch österreichisches Kalbsbries leicht paniert und mit ausgefeilter Kürbiskernöl-Marinade serviert (Müller: "Das ist eine Alpenwiese!"), fällt Tim Raue vor allem eines ein: "Interessant." – "Das will man in puncto Essen gar nicht hören", legt Theresa die Stirn gleich in Sorgenfalten. Richtig prekär wird es bei Alexander Herrmanns Feedback: "Ganz weich, irgendwie glibberig. Was ist das?"

Um es kurz zu fassen: Herrmann sieht in den Luxus-Nuggets einen "Produktionsfehler": "Das Kalbsbries war roh." Das wiederum bringt Theresas Coach Nelson Müller auf die Palme: "Seh ich überhaupt nicht so, wir haben beide probiert." – "Ich bleib dabei", so Herrmann stur – und Theresa verliert das Duell der begnadeten Koch-Azubis gegen Tobi. "Ich bin schon traurig", verabschiedet sie sich unter Tränen.

"Da kann ich gar nicht hingucken"

Weiterhin gilt es bei diesem Finale, unter dem Motto "Fastfood Deluxe" Döner neu zu interpretieren (Raue: "Wenn ich in meinem Leben etwas ständig gefressen habe, dann das"), Burger zu dekonstruieren, ein ganze Pizza auf einen einzigen Löffel zu komprimieren und aus Tomaten und allerlei Essenzen komplizierte Ketchup-Varianten zu destillieren.

"Selbst meine Pommes esse ich nicht damit", zeigt sich Privatköchin Yvonne (39) aus Saarbrücken etwas desorientiert, verwüstet regelmäßig ihren Arbeitsplatz (ihr Coach Tim Raue: "Da kann ich gar nicht hingucken") und ist eigentlich überzeugt, dass ihre Konkurrenten Frank Rosins kulinarische Vorlieben sicher besser treffen können. "Was für ein Angeberlöffel", zweifelt sie an der Bodenständigkeit ihrer Kreation – bis sie sich nach dem finalen Duell mit Tobi urplötzlich im Konfettiregen wiederfindet.

Siegerin braucht nach Konfettiregen einen Moment Ruhe

Ja, richtig: Zwar sind sich alle über Tobis Kunstfertigkeit und seine einzigartigen "Aromawelten" einig – aber am Schluss stellt Alexander Kumptner als Zünglein an der Waage fest: "Sie hat emotionaler gekocht." Entenbrust in einer Kreation aus Orange, Rhabarber und Ingwer sowie ein Erdbeer-Pistazien-Crumble (Raue: "Da braucht es nur noch einen Champagne Rosé als Rutsche") zum Abschluss – so rund und gelungen, dass die Coaches die Augen verdrehen und Yvonne, die in Staffel 8, ebenfalls mit Tim Raue, auf den zweiten Platz kam, nun mit allerlei Küchengeräten, einem Kochbuch-Deal und 50.000 Euro weiterkochen kann.

Und nach einer Schlitterpartie im Glitzerregen einen Moment der Ruhe braucht: "Ich bin jetzt einfach mal kurz stolz auf mich."


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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