Tonspur "Klare Sprache"

ARD zieht erste Bilanz beim TV ohne Nuscheln

Eine Woche nach Einführung der zusätzlichen TV-Tonspur "Klare Sprache" zieht das Erste vorläufige Bilanz: Das barriere- und nuschelfreie Hören kommt bei den Zuschauerinnen und Zuschauern gut an.

Vernuschelte Dialoge gehören im deutschen Fernsehen für viele zu den größten Ärgernissen – und nun hoffentlich der Vergangenheit an: Vor einer Woche führten die öffentlich-rechtlichen Sender mit dem Angebot "Klare Sprache" eine zusätzliche Tonspur ein, die für mehr Verständlichkeit und Barrierefreiheit sorgen soll. Die vorläufige Bilanz der ARD fällt positiv aus: Das Angebot erfahre "eine hohe Akzeptanz", hieß es in einer Mitteilung. "Die Rückmeldungen, die uns erreichen, zeigen, dass viele Zuschauerinnen und Zuschauern ein großes Bedürfnis nach besserer Hör-Verständlichkeit haben", so Christoph Augenstein, Vorsitzender der ARD-Produktions- und Technik-Kommission (PTKO).

"Nicht nur deshalb, weil jeder Mensch – gerade auch mit zunehmendem Alter – anders hört, sondern auch, weil moderne Flachbild-Fernseher wenig Raum für gute Lautsprecher haben", erläutert Augenstein weiter. Auf die neue Tonspur umzuschalten, sei "eine einfache Möglichkeit, das eigene Hörerlebnis zu verbessern. Hintergrundgeräusche und Musik werden leiser ausgespielt, das gesprochene Wort ist dann deutlich besser verständlich".

Weitere Dritte sollen hinzukommen

Seit 1. Juli ist die zusätzliche sprachoptimierte Tonspur bei ARD und ZDF sowie in den dritten Programmen WDR, NDR und RBB auswählbar. Zum 1. September sollen weitere Dritte hinzukommen. Zudem werde die Einführung von "Klare Sprache" in den Gemeinschaftsprogrammen sowie in den kooperierten Programmen geprüft, wie das Erste mitteilte. ZDFneo, 3sat und ZDFinfo werden die Option nach und nach ebenfalls erhalten.

Die neue Funktion "Klare Sprache" können die Zuschauerinnen und Zuschauer über die Fernbedienung im Audiomenü ihres Geräts auswählen. Aktiviert werden kann die Audiospur auch über die Einstellungen in der HbbTV-Startleiste sowie online. Hinter der Tonspur steht künstliche Intelligenz – diese kann Hintergrund- sowie Atmosphärengeräusche analysieren und anschließend Geräusche sowie Musik von der Sprache trennen. Im Pegel und Klang wird die Sprache in Echtzeit angehoben, während der Rest gedämpft wird.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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