"Der Zürich-Krimi": Steckt der Wohltätigkeitsverein hinter dem Mord?
Erst sieht der Fall nach einem aus Habgier ermordeten Taxifahrer in Zürich aus, doch Stück für Stück kommen immer mehr Details ans Licht. Anscheinend hatte der Tote einiges über einen Wohltätigkeitsverein herausgefunden. Dabei geht es um Steuerhinterziehung und Kinderarbeit in Kobaltminen. Am Donnerstagabend geht Anwalt Thomas Borchert (Christian Kohlund) seinem elften Fall im "Zürich-Krimi – Borchert und der Mord im Taxi" nach.
Auf Anwalt Borchert ist trotz seiner einst verlorenen Lizenz auch in der elften "Zürich-Krimi"-Folge "Borchert und der Mord im Taxi" (Erstsendung 2021, Regie: Roland Suso Richter) wieder Verlass. Wenn Christian Kohlund mit seinem bewährten Bassbariton über einen des Mordes verdächtigen Taxifahrer sagt: "Der war es nicht!", dann darf man davon ausgehen, dass er richtig liegt. Immer der Spürnase nach – das führt Borchert hier ohne Umschweife in die höheren Zürcher Kreise aus Geschäftsleuten, Bundesräten und gar der Diplomatie – vor allem aber zu einem Wohltätigkeitsverein, der den Slogan "Ein Herz für Afrika" als Titel trägt. Der Tote aus dem Taxi, so kommt heraus, war "investigativer Journalist".
Der Mann hatte über Kinderarbeit in kongolesischen Kobaltminen recherchiert und war dabei auf Schweizer Beteiligungen gestoßen. Was hatte der Wohltätigkeitsverein damit zu tun, bei dessen Galas stets pathetische Reden geschwungen werden?
Zürich in Szene gerückt
Mehr als sonst kommen hier Borcherts viel jüngere Chefin Dominique (Ina Paule Klink) und deren Vater Reto (Robert Hunger-Bühler) ins Spiel – beide kennen sich in den besseren Zürcher Kreisen eben aus. Ansonsten bewegt sich dieser Unterhaltungskrimi nicht allzu sehr in den Gegensätzen von Reich und Arm, von schwarzen Asylbewerbern und reichen Wohltätern, die womöglich gar nicht so selbstlos sind, wie sie scheinen. Stattdessen bevorzugt der Regisseur Roland Suso Richter, in Rückblenden die kongolesische Witwe des Opfers (Sheri Hagen) gebührend ins Bild zu rücken – auch sie wird wegen der Recherchen ihres Journalisten-Mannes bedroht.
Früh schon hatte Borchert in seiner väterlichen Art versprochen: "Wir werden herausfinden, was mit ihrem Mann passiert ist!" Sein Versprechen setzt er denn auch derart geradlinig um, dass genügend Zeit für das etwas zu stereotyp eingesetzte Katz-und-Maus-Geplänkel des übrigen Casts bleibt, aber auch für allerlei Sightseeing-Flüge der Kamera, die auch sonst das nächtliche Zürich besonders hofiert.
Im Oktober 2021 fanden bereits die Dreharbeiten zum 15. und 16. "Zürich-Krimi" statt. Wann die Filme mit den Arbeitstiteln "Borchert und das Geheimnis des Mandanten" sowie "Borchert und die dunklen Schatten" im TV zu sehen sein werden, steht nicht fest.
Der Zürich-Krimi – Borchert und der Mord im Taxi – Do. 09.06. – ARD: 20.15 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH