Loriots Ödipussi

"Loriots Ödipussi": BR zeigt Film zum zehnten Todestag

von Jasmin Herzog

Im August 2011 verstarb mit Loriot. Der BR zeigt anlässlich seines Todestages eines seiner besten Werke.

BR
Loriots Ödipussi
Komödie • 21.08.2021 • 20:15 Uhr

Ein Jahrzehnt ist vergangen, seit Loriot am 22. August 2011 mit 87 Jahren in Ammerland am Starnberger See verstarb. Einen Tag, bevor sich Vicco von Bülows Todestag zum zehnten Mal jährt, ehrt der BR den großen Humoristen nun mit der Ausstrahlung seines ersten abendfüllenden Spielfilms. Vier Jahre lang hatte sich Komiker und Cartoonist Loriot von Produzent Horst Wendlandt immer wieder bitten lassen, ehe er sich 1987 an die Realisierung von "Loriots Ödipussi" wagte. "Das Risiko und die Kosten des Films waren groß, und die Arbeit ungeheuerlich schwer", stöhnte der Perfektionist, der manche Szene bis zu 15-mal drehte. Bis dorthin hatte sich das Allround-Genie nur an Sketchen versucht. Doch "Ödipussi" war die Mühe wert, es handelt sich sicherlich um eine der hintergründigen Komödien aus Deutschland. Die Produktion, die immerhin 7,5 Millionen Mark kostete, begeisterte Kritiker und Publikum gleichermaßen.

Wieder einmal spielt Loriot den Kommunikationsgestörten. Als schrulliger Möbelhändler Paul Winkelmann hängt er mit 56 Jahren immer noch am Rockzipfel seiner herrschsüchtigen Mama (Katharina Brauren). Zum Problem wird das Mutter-Sohn-Idyll allerdings, als sich der eingefleischte Junggeselle in die verkorkste Diplom-Psychologin Margarethe Tietze. Diese wird – wie könnte es anders sein – von Evelyn Hamann verkörpert, die gemeinsam mit Loriot ein kongeniales Gespann bildet.

"Wenn ich mich so umschaue, dann sehe ich, wie sich die Menschen mit ihren unzähligen Verwandtschaftsproblemen herumplagen. Der Zuschauer dürfte sich also irgendwann selbst erkennen", sagte Loriot, der seine eigene Mutter nie kennengelernt hat. "Ödipussi" liefert in der Tat eine ganze Fülle kreativer humoristischer Einfälle, ohne jedoch hämisch oder zynisch zu wirken.

Dass ihm mit seiner Kino-Komödie eine schillernde Parodie auf den Mittelstand gelungen ist, führt der Meister des hintersinnigen Humors auf die Zusammenarbeit mit Evelyn Hamann zurück. "Ohne sie hätte ich 'Ödipussi' nie gedreht", berichtete er. Und auch bei seinem zweiten Film "Papa ante Portas" (1991) verließ sich Loriot erneut auf die schauspielerischen Qualitäten seiner sketcherprobten Dauerpartnerin.

Loriots Ödipussi – Sa. 21.08. – BR: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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