Mordanschlag auf Donald Trump: Politologin warnt vor Folgen


Der Mordanschlag auf Donald Trump erschütterte die USA. Politikwissenschaftlerin Rachel Tausendfreund warnt im ARD-'Morgenmagazin' vor den möglichen Auswirkungen auf den Wahlkampf.
"Ich halte es für sehr gut möglich, dass Trump gewinnt", sagt Rachel Tausendfreund nach dem versuchten Attentat auf den US-amerikanischen Ex-Präsidenten. Im ARD-"Morgenmagazin" erklärte die US-Amerikanerin und Politikwissenschaftlerin beim German Marshall Fund, inwiefern Donald Trump im Wahlkampf von dem Mordanschlag profitieren könnte.
"Er kriegt jetzt zwei Wochen sehr positive, sympathische Berichterstattung, das kann nicht schaden", mutmaßte Tausendfreund. Trumps Wahlchancen seien wahrscheinlich "leicht erhöht", schätzte die Politik-Expertin die Lage nach dem Angriff am Samstag ein.
"Die Leute, die sehr wenig von Politik mitbekommen – die haben jetzt das mitbekommen." Vor allem unpolitische US-Bürgerinnen und -Bürger könnten durch den Vorfall nun eine gewisse "Zuneigung zu Trump" empfinden. Nichtsdestotrotz stellte Tausendfreund klar: "Allerdings ist das relativ früh. Es ist noch nicht Oktober." Sie gehe "nicht davon aus", dass das Attentat zu einem drastischen Unterschied bei der Wahl führen werde.
Tausendfreund: Auch in Deutschland "aufgehetzte" Stimmung
Zu befürchten sei Tausendfreund zufolge jedoch, dass die Tat eine "Stärkung von Ängsten" und dadurch weitere gesellschaftliche Zerwürfnisse verursachen könnte. Auch hierzulande beobachte die Politikwissenschaftlerin bereits seit geraumer Zeit, dass sich der Ton im Land verschärfe. "In der Entwicklung sehe ich sehr viele Parallelen", sagte Tausendfreund in Bezug auf Deutschland. "Diese Anfeindung von der Gegenseite – das sehe ich in den USA seit 20 Jahren."
Hierzulande hingegen sei neu, dass die gesellschaftliche Debatte derart "scharf und so aufgehetzt" geführt werde. Zwar sei die Lage in den Vereinigten Staaten nicht zuletzt aufgrund der Waffengesetze "gefährlicher". Doch auch mit Blick auf Deutschland warnte Tausenfreund: "Es geht in eine schlechte, beängstigende Richtung."
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH