In den Niederlanden

Klimaaktivist klebt sich in Talkshow am Tisch fest

28.10.2022, 10.57 Uhr

Die Umweltschutzbewegung Extinction Rebellion ist für ihre besonders extremen Protestformen bekannt. In einer niederländischen Talkshow klebte sich nun ein Aktivist am Tisch fest.

Sie werfen Kartoffelbrei auf Monet-Gemälde oder veranstalten Sitzblocken auf Autobahnen: Mit den immer extremeren Protestaktionen ziehen Umweltschutzbewegungen wie Extinction Rebellion oder Letzte Generation nicht nur in Deutschland große Aufmerksamkeit und ebenso großen Ärger auf sich. In einer niederländischen Livesendung klebte sich nun ein Aktivist auf einem Studiotisch fest.

Als Vertreter von Extinction Rebellion sollte Jelle de Graaf in der Talkshow "Jinek" des niederländischen Senders RTL über die extremen Formen der Proteste sprechen. Doch wie in einem Mitschnitt der Sendung auf Twitter zu sehen ist, kletterte der Mann während der Diskussion plötzlich auf den Studiotisch, zog eine kleine Tube Sekundenkleber aus seiner Hosentasche und klebte sich fest.

Der Moderator Beau van Erven Dorens sowie die anderen Talkshowgäste reagierten überrascht, doch de Graaf setzte sein Gespräch mit ihnen ungerührt fort: "Sie haben die Pflicht, ehrlich über die Klima- und Umweltkrise zu berichten. Eine Pflicht, der Sie nicht nachkommen", warf er dem Moderator vor. Der Moderator antwortete, laut der Website "NLTimes.nl", dass der Protest nicht sehr sympathisch und zivilisiert sei, da andere Gäste deshalb nicht zu Wort kämen.

Nach einer Umbaupause war de Graaf nicht mehr im Studio. Ein weiteres Video zeigt, wie Studiomitarbeiter die Tischplatte samt dem darauf sitzenden Aktivisten aus dem Studio tragen und hinter den Kulissen zur Seite kippen. Der Aktivist rief noch, dass er festgeklebt sei, ehe er seitlich vom Tisch rutschte. Ernsthaft verletzt soll er sich dabei nicht haben.

Auf Twitter rechtfertigte der Klimaschützer die Aktion im Nachhinein: "Hunger in Kenia, Überschwemmungen in Pakistan und Nigeria, extreme Hitzewellen: Die Klimakrise trifft uns und bedroht uns alle. Aber Regierungen, Unternehmen und Medien machen weiter wie bisher. Um diese Absurdität aufzudecken, habe ich mich bei 'Jinek' an den Tisch geklebt."


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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