3sat-Doku

"Oeconomia": Reich durch Schulden

17.01.2023, 08.38 Uhr
von Bernd Fetsch

Wie funktioniert unsere Wirtschaft, und welche Rollen spielen dabei die Staatsschulden? Der Dokumentarfilm "Oeconomia" nähert sich Fragen, die seit der Coronakrise aktuell wie lange nicht mehr sind.

3sat
Oeconomia
Dokumentarfilm • 17.01.2023 • 22:54 Uhr

"Den Kapitalismus der Gegenwart durchleuchten": Das Ziel, das sich der Dokumentarfilm "Oeconomia" (2020) gesetzt hat, ist alles andere als bescheiden. In anderthalb Stunden will Filmemacherin Carmen Losmann ("Work Hard – Play Hard") zeigen, wie unser Wirtschaftssystem funktioniert, warum die Staaten sich verschulden und weshalb sich der weltweite Reichtum bei nur wenigen Menschen konzentriert. Über allem steht die Frage, woher unser Geld eigentlich kommt – eine Frage, die selbst gestandene Finanzprofis ins Stottern bringt. 3sat zeigt den Film erneut.

Thomas Mayer, ehemaliger Chefvolkswirt der Deutschen Bank, sagt im Film: "Die Bank braucht kein Geld, um einen Kredit zu vergeben. Sie produziert Geld dadurch, dass sie einen Kredit vergibt." Schulden, so eine Grundthese des Films, sind der Motor unseres Wirtschaftssystems. Ein System, das kaum einer mehr durchblickt, das aber momentan wieder auf Hochtouren läuft: Im kommenden Jahr will die Bundesregierung Kredite in Höhe von 45,6 Milliarden Euro aufnehmen, der gesamte Berg an Verbindlichkeiten liegt längst bei weit über zwei Billionen. Kann dieses Spiel immer weiter getrieben werden, oder platzt irgendwann die Schuldenblase? Regisseurin Losmann geht in ihrem Film diesen brennenden Fragen auf den Grund.

Oeconomia – Di. 17.01. – 3sat: 22.55 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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