"Oppenheimer": Nolans Meisterwerk zum ersten Mal im Free-TV





Christopher Nolans exzellenter Psychothriller "Oppenheimer" ist nun zum ersten Mal im Free-TV zu sehen. Das epische Drama erzählt die Lebensgeschichte des theoretischen Physikers Julius Robert Oppenheimer (Cillian Murphy), der in den 1940er-Jahren das Manhattan-Projekt leitete – das geheime Atombomben-Programm der USA. Die vermeintliche Wunderwaffe sollte den Zweiten Weltkrieg zugunsten der Alliierten entscheiden. Oppenheimers Erfolg als "Vater der Atombombe" wurde zu seinem größten Fluch: Als der geniale Wissenschaftler sah, was seine Forschung in den japanischen Städten Hiroshima und Nagasaki anrichtete, sprach er sich gegen weitere Einsätze und ein nukleares Wettrüsten aus.
Der dreistündige 100-Millionen-Dollar-Film stützt sich vor allem auf die Oppenheimer-Biografie "American Prometheus" von Kai Bird und Martin J. Sherwin. Mit Matt Damon, Emily Blunt, Robert Downey Jr., Rami Malek, Kenneth Branagh und Florence Pugh in den Nebenrollen ist der Film hochgradig besetzt.
Erfolgreichstes Biopic aller Zeiten
Die Mühe lohnte sich: Weltweite Einnahmen von mehr als 947 Millionen US-Dollar machten den Film zum erfolgreichsten Biopic aller Zeiten.
Von "Memento" bis "Inception" spielte Nolan gerne mit den Grenzen des Storytellings. Für sein bislang wohl anspruchsvollstes Projekt ist er zwangsläufig an historische Zwänge gebunden. Seine eigene Handschrift bleibt dennoch klar erkennbar: Nolan teilt den Film in drei wechselnde, miteinander verwobene Erzählstränge ein. Bei den Oscars zeigte sich die Strahlkraft des Werks in voller Größe: Mit 13 Nominierungen ins Rennen gegangen, konnte das Drama schließlich sieben Trophäen für sich verbuchen – ein Triumph der für sich selbst spricht.
"Zerstörer der Welten"
Insgesamt will die Mischung aus Kriegsdrama und Biopic 45 Jahre abdecken, im Fokus steht aber natürlich dieses eine Projekt in der Wüste New Mexicos, das die Welt für immer verändern sollte (Stichwort "Atomzeitalter"). Die tödlichste Waffe aller Zeiten bauen, um für Frieden zu sorgen: Oppenheimer wusste um die Bedeutung seiner Arbeit und um die großen Gefahren, die damit einhergehen. Und ihm war nicht immer wohl dabei. In einem Interview bezeichnete er sich selbst einmal als "Zerstörer der Welten". Und im Film sinniert er: "Ich weiß nicht, ob man uns eine solche Waffe anvertrauen kann. Aber wir haben keine Wahl."
Oppenheimer – Fr. 03.10. – ProSieben: 20.15 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH