"Report Mainz: Waffen für alle" - So leicht kommt man in Deutschland an Waffen

Das deutsche Waffenrecht galt lange als eines der strengsten der Welt. Doch wie die ARD-Doku "Report Mainz: Waffen für alle" zeigt, gibt es einen besorgniserregenden Trend zu verzeichnen.

Es herrscht ein neuer Geist in Deutschland, wenn es um Waffen geht. Das jedenfalls haben die Autoren David Meiländer und Philipp Reichert in ihrem Film für "Report Mainz" herausgefunden: Influencer "posen" mit Schusswaffen in sozialen Netzwerken, als wären es Spielzeuge. Event-Agenturen bieten Schieß-Events für jedermann an, und dabei werden die Waffen immer martialischer. Ein Jahr lang haben die Autoren in der Szene recherchiert und dabei durchaus besorgniserregende Trends gefunden. Ihr 30 Minuten langer Film mit dem Untertitel "Neuer Lifestyle in Deutschland?" zeigt, wie leicht es mittlerweile geworden ist, in Deutschland an Waffen heranzukommen, mit denen an anderer Stelle sogar Kriege geführt werden können.

Möglich gemacht wird diese Entwicklung auch durch das deutsche Waffenrecht. Was verwundern mag, schließlich galt es lange Zeit als eines der strengsten der Welt. Die Autoren zeigen, mit welchen Tricks und Kniffen dieses Gesetz ausgehoben werden kann.

Tatsächlich klaffen Gesetz und Realität in Sachen Waffen meilenweit auseinander. Experten warnen längst vor einer privaten Überbewaffnung der Deutschen, während sich die Politik bislang schwertut, Lösungen zu finden. Fakt ist, dass die Behörden mittlerweile haltlos überfordert sind angesichts der vielen Waffenbesitzer in Deutschland. Der Film erklärt die Entwicklung und Trends in Sachen Waffenbesitz und Waffenfaszination in Deutschland, er sucht aber auch nach Lösungen. Müsste das Waffengesetz verschärft werden – und wenn ja, wie – um amerikanische Zustände in Deutschland zu verhindern?

Report Mainz: Waffen für alle – Di. 04.10. – ARD: 21.45 Uhr