Weltberühmte Persönlichkeiten und ihre Depression




War Sisi, die Kaiserin von Österreich, depressiv? Schon zu ihren Lebzeiten sagte man ihr eine schwere Melancholie nach. Anzeichen waren Unrast, Körperkult, strenge Diäten und Selbstzweifel. Am Ende trug sie nur noch schwarze Kleidung und mied die Öffentlichkeit.
Winston Churchill, Konrad Adenauer und Co. litten an Depressionen
Begründen ließ sich das alles in der Theorie mit ihrem Eingesperrt-Sein bei Hofe, ihrem mangelnden Eheglück. Aber auch andere Persönlichkeiten der Geschichte litten an Depressionen – von Winston Churchill bis Konrad Adenauer, von Marilyn Monroe bis hin zu Robert Enke. Zur besten Sendezeit greift das nun die Doku "Terra X History: Weltberühmt und depressiv Von Sisi bis Adenauer" auf.
Im Film von Kai Christiansen, Michaela Kirst und Jutta Pinzler aus der laufenden ZDF-Reihe "Psychisch stark – Wege aus der Depression" macht der Psychologe Leon Windscheid die bewusst oder unbewusst verheimlichte Krankheit sichtbar. Posthum veröffentlichte Tagebücher und Briefe helfen ihm dabei. Windscheid will wissen: Was war zu Lebzeiten der jeweiligen Personen über ihre Erkrankung bekannt? Wie gingen die Betroffenen damit um und wie wurde ihnen geholfen?
Konrad Adenauers Ehefrau starb an den Spätfolgen eines Suizidversuchs
Windscheid trifft die 1927 in Wien geborene österreichisch-amerikanische Psychoanalytikerin Erika Freeman zum Interview, die unter anderem Golda Meir, Marilyn Monroe, Woody Allen und Marlon Brando betreute. Was war das Geheimnis hinter der Fassade der so erfolgreichen Politiker und Stars? Wie schwer fiel es ihnen, ihre Depressionen zu verbergen?
Im Kloster Maria Laach, Rückzugsort Konrad Adenauers unter den Nationalsozialisten, trifft Windscheid den Zeitgeschichtler Hanns-Jürgen Küsters, der aus 200 bislang unbekannten Briefen Adenauers dessen Gedanken zum Suizid zitiert. Adenauers Ehefrau starb an den Spätfolgen eines Suizidversuchs. Der britische Premier Winston Churchill umschrieb seine depressiven Phasen mit der Metapher "Besuch vom schwarzen Hund".
Theresa Enke im Einsatz mit der Robert-Enke-Stiftung
Depressionen waren über weite Epochen der Menschheitsgeschichte tabuisiert. Menschen, die ihnen ausgeliefert waren, haftete ein Stigma an. Das alles gilt auch bis in die jüngste Zeit. Wie gefährlich das Verschweigen ist, zeigte nicht zuletzt der Tod des Fußball-Nationaltorwarts Robert Enke im November 2009.
Vor allem seiner engagierten Frau Teresa Enke, mit der sich Windscheid trifft, ist es zu verdanken, dass die Krankheit und deren Bekämpfung ins Licht einer breiten Öffentlichkeit geriet. Unter anderem mahnte sie an, dass es viel zu wenige Therapieplätze gebe. Die Situation für Hilfesuchende sei demnach "prekär". Dem will die Robert-Enke-Stiftung Abhilfe leisten.
Terra X History: Weltberühmt und depressiv – Von Sisi bis Adenauer – Di. 21.10. – ZDF: 20.15 Uhr
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Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH