Zwei Jahre nach dem Hamas-Überfall: TV-Doku rekonstruiert den 7. Oktober



Fast auf den Tag genau zwei Jahre nach dem Überfall der Hamas auf Israel mit etwa 1.200 Todesopfern und 250 verschleppten Geiseln zeigt History Channel die bewegende Dokumentation "Ein Tag im Oktober" ("One Day in October") des britischen Regisseurs Dan Reed.
Auch, wenn inzwischen die Geschichte des Schreckens zwischen Israel und der palästinensischen Hamas mit mehreren tausend Toten fortgeschritten ist, nachdem der israelische Ministerpräsident Netanjahu israelische Soldaten zur Befreiung der Geiseln in Gaza einmarschieren ließ, sollte an den Ausgangspunkt der Ereignisse, an die Massaker vom 7. Oktober 2023, erinnert werden.
So wird der Überfall am 7. Oktober 2023 rekonstruiert
Kurz nach dem Überfall besuchte der britische Emmy-Preisträger Dan Reed ("Leaving Neverland") fünfmal den grenznahen Kibbuz Be'eri, in dem am 7. Oktober 132 Menschen, darunter Frauen und Kinder, vergewaltigt und getötet wurden, um mit überlebenden Hinterbliebenen zu sprechen. 30 Menschen wurden von dort als Geiseln in den Gazastreifen entführt, manche von ihnen im Zuge kurzfristiger Waffenstillstandsabkommen wieder freigelassen. Andere waren jedoch bereits bei ihrer Verschleppung tot.
Reed rekonstruiert anhand der Aufzeichnungen von Überwachungskameras, mit Handyaufnahmen von Opfern und Terroristen sowie WhatsApp-Nachrichten den Ablauf des Überfalls am Morgen des 7. Oktober. Dabei versucht er aber auch die Frage aufzuklären, woher die Angreifer kamen und was sie zu solch grausamen Taten trieb.
"Ein Tag im Oktober": Doku zeigt persönliche Schicksale der Geiseln
Erschütternd sind jedoch vor allem die Geschichten der Angehörigen und Überlebenden. Nirit Hunwald, die in einem Krankenhaus in Be'eri arbeitete und dort Verletzte versorgte, überlebte nur, weil die Terroristen sie in einem Zimmer der Klinik nicht entdeckten. Einat Kornfeld, die sich beim Angriff mit ihren Kindern in einem Schutzraum befand, die Geisel Hadas Dagan, die bei dem Überfall ihren Ehemann verlor, und Tom Hand sind weitere Zeugen, die im Film zu Wort kommen. Hand ist Vater der damals achtjährigen Emily, die von den Terroristen verschleppt, jedoch nach 50 Tagen freigelassen wurde.
"Unser Kibbuz zählte einst rund 1.200 Mitglieder. Durch die Angriffe haben wir 100 Menschen verloren – fast zehn Prozent unserer Gemeinschaft", sagt Hand in der Dokumentation. Regisseur Reed will als Zeuge die Geschichten der Opfer einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. "Ich habe eine Art mentale Barriere, die mir ein Alibi dafür gibt, dort gewesen zu sein und die mich gleichzeitig vor den Auswirkungen schützt", erklärte er bei der Premiere des Films in Großbritannien. Es sei ein "Selbstschutz", der ihn vor wiederkehrenden Albträumen bewahre.
Wann läuft die Dokumentation wo?
Für Reed lebten die Menschen im damals verwüsteten und inzwischen wieder aufgebauten Kibbuz Be'eri (benannt nach dem russischen Zionisten und Arbeiterführer Berl Katznelson) in einer Art Utopie. Noch immer werde dort nach dem Vorbild der einstigen Kibbuz-Bewegung mit gleichem Lohn und gemeinsamem Eigentum gelebt. Unter den Opfern befänden sich auch pro-palästinensische israelische Aktivisten, die sich für Frieden und Koexistenz engagierten.
The History Channel zeigt die 68-minütige Dokumentation am Samstag, 4. Oktober, um 20.15 Uhr, in deutscher Erstausstrahlung. Erneut ist die Produktion am zweiten Jahrestag des Überfalls, Dienstag, 7. Oktober, um 22.45 Uhr, auf The History Channel zu sehen, zudem ist sie im Stream und auf Abruf über HISTORY Play und WOW/Sky verfügbar.
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Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH