Bruce Springsteen, der amerikanische Freund
31.07.2024 • 22:10 - 23:05 Uhr
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Originaltitel
Bruce Springsteen, le chanteur qui murmurait à l'oreille de l'Amérique
Produktionsland
F
Produktionsdatum
2024
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Wer ist hier der Boss?

Von Eric Leimann

Am 23. September wird Bruce Springsteen 75 Jahre alt. Etwas vorgezogen gratuliert ARTE dem Musikgiganten im sommerlichen Pop-Schwerpunkt "Summer of Champions" mit der Doku "Bruce Springsteen, der amerikanische Freund" sowie einem Live-Konzert von 2009 aus dem heimischen New Jersey.

Er gilt als Beobachter und Barde des amerikanischen Lebens: der Songwriter, Sänger und Gitarrist Bruce Springsteen. Am 23. September wird er 75 Jahre alt. Im Rahmen des ARTE-Pop-Schwerpunktes "Summer of Champions" beschäftigen sich am Mittwochabend zwei Programme mit dem Mann, den sie Boss nennen. Zunächst die neue französische Doku "Bruce Springsteen, der amerikanische Freund" und im Anschluss daran um 23 Uhr der 50-minütige Konzertfilm "Bruce Springsteen and the E Street Band: Darkness on the Edge of Town", in dem die Musiker im Paramount Theatre zu New Jersey 2009 die Songs des legendären Albums "Darkness On The Edge of Town" von 1978 auferstehen lassen. Ohne Live-Publikum übrigens, voll konzentriert nur für die Fernsehkameras.

"Ich bin der Präsident, aber er ist der Boss", sagt Musikliebhaber Barack Obama zu Beginn der ARTE-Doku. Er sagt es in seiner Obama-typischen Art, gleichermaßen trocken wie eindringlich, über jenen Mann, der auch zu seinem Präsidentschaftswahlkampf aufspielte – was ihn damals aber auch für Obama-Gegner nicht als Sprachrohr Amerikas disqualifizierte. Tatsächlich ist es so, dass sich viele US-Bürger nach wie vor auf Bruce Springsteen einigen können, wenn es darum geht, die Probleme und Freude des Landes zu benennen und sein Lebensgefühl in nachdenklichen und dann doch wieder mitreißenden Liedern zusammenzufassen.

Springsteen sieht sich in der Doku des französischen Filmemachers Thomas Boujut jedoch nicht als "Erfinder", sondern eher als Chronist Amerikas. "Ich war nie wirklich ein musikalischer Revolutionär, aber ich war ein Alchemist", sagt er. Seine Quellen? Endlose Stunden vor dem Fernsehgerät während seiner Kleine-Leute-Kindheit und Jugend vor den Toren New York Citys, im von ihm besungenen New Jersey.

Verstehen Sie Bruce Springsteen?

Vielleicht war es sogar Bruce Springsteen, der Suburbia vom Gefühl befreite, dass hier nur langweiliges Leben stattfindet. Vielleicht sieht man dort, jenseits des Glitzers und der Versuchungen der Metropole, die Wahrheit des Lebens sogar klarer. Springsteens Karriere nahm 1975 mit seinem dritten Album "Born To Run" Fahrt auf. Die beiden Alben davor erreichten nur ein Kult-Publikum.

Springsteen kommt 1949 in Freehold, New Jersey, zur Welt. Er wächst in der Arbeiterklasse auf. Sein Vater ist Ire, die Mutter Italienerin. Im Prinzip sind die Springsteens der Archetyp der amerikanischen Einwandererfamilien, deren Leben von harter Arbeit und Hoffnung auf Erlösung geprägt sind – auch durch die Religion. Ein Auftritt von Elvis 1956 in der Ed-Sullivan-Show bringt Springsteen zur Musik. 1980 veröffentlicht er mit "The River" sein erste Nummer-1-Album. Bis heute wurde "der Boss" mit 20 Grammys ausgezeichnet.

In seinen autobiografisch inspirierten Songs setzt sich der amerikanische Sänger in seiner Karriere immer wieder mit sozialen Ungerechtigkeiten, der Arbeiterklasse und dem Leben zwischen Tradition und Morderne auseinander – ein Themenkomplex, der Amerika gut gefällt, selbst wenn die HipHop-Kultur dem Rock'n'Roller in den 70-ern mittlerweile ein wenig Arbeit abgenommen hat.

Die 50 Minuten "Bruce Springsteen, der amerikanische Freund" fassen diese Musiker-Karriere in einer fein geschnittenen Collage aus originellen Bildern und Zitaten aus fünf Jahrzehnten zusammen. Ein guter Film für Menschen, die Bruce Springsteen neu entdecken oder ihn endlich mal verstehen wollen.

Bruce Springsteen, der amerikanische Freund – Mi. 31.07. – ARTE: 22.10 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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