Im zweiten "Dänemark-Krimi" gerät Streifenpolizist Magnus Vinter (Nicki von Tempelhoff) zwischen die Fronten: Als besorgter Onkel möchte er den Hauptverdächtigen (Timur Bartels) in einem Mordfall schützen, was weder der Ermittlerin (Katharina Heyer) noch dem Vater (Roman Knizka) des Toten, einem bekannten Unterweltboss, gefällt.
Die Marke "DonnerstagsKrimi im Ersten" ist schon lange ein Garant für eine Prise Urlaubsstimmung, kurz vor Beginn des Wochenendes: Mal geht es mit Kommissar Dupin (Pasquale Aleardi) an die Bretonische Küste und mal mit Jasmin Gerat alias Stascha Novak ins kroatische Dalmatien. Doch da bekanntlich nicht jede Zuschauerin und jeder Zuschauer den warmen Regionen etwas abgewinnen kann, wurde das Angebot der ARD Degeto in den vergangenen Jahren immer wieder auch gen Norden ausgeweitet. Ein recht frisches Beispiel ist "Der Dänemark-Krimi" mit der Streifenpolizistin Ida Sörensen (Marlene Morreis), die in ihrem zweiten Fall "Blutlinie" (Regie: Katrin Schmidt, Buch: Timo Berndt) eher unfreiwillig mehr über die Vergangenheit ihres Kollegen Magnus Vinter (Nicki von Tempelhoff) erfährt.
Der Krimi beginnt mit einem nächtlichen Angriff: Horik Holm (Luca Kruse), ein auf den ersten Blick recht schnöseliger junger Mann, wird auf einer privaten Straße mitten im Wald mit Pfeil und Bogen erschossen. Die herbeigerufene Streifenpolizei soll den Tatort eigentlich "nur absperren", erklärt Magnus Vinter, doch die überambitionierte Kollegin hat natürlich anderes im Sinn: Sie beginnt auf eigene Faust zu ermitteln und entdeckt noch vor dem Eintreffen der zuständigen Kommissarin Frida Olsen (Katharina Heyer) ein nahe gelegenes Haus. Dort, so erfährt das Publikum, wohnte die erst kürzlich verstorbene Lale Holm, die Schwester des berüchtigten Kopenhagener Unterweltboss Kort Holm (Roman Knižka). Kort wiederum ist der Vater des ermordeten Horik und will den Tod seines Sohnes mit großer Wahrscheinlichkeit rächen.
Unglücklicherweise führt die erste Spur in einen nahegelegenen Wikingerpark, in dem ausgerechnet Magnus' vorbestrafter Neffe Bjarne Vinter (Timur Bartels) arbeitet. Ehe sie sich versehen, stehen sowohl Magnus als auch Ida zwischen den Fronten der Mordkommission auf der einen und einer nach Rache lechzenden Verbrecherfamilie auf der anderen Seite. Können sie den wahren Täter oder die wahre Täterin rechtzeitig finden?
Wie schon der erste "Dänemark-Krimi: Rauhnächte" (Erstsendung 2021) weist auch der zweite, "Blutlinie", viele Merkmale des Nordic-Noir-Genres auf: Die Szenerie ist dunkel und trüb gehalten, statt strahlendem Sonnenschein wie in anderen ARD-"Auslandskrimis" werden teils kahle Wälder und verlassene Gassen gezeigt. Dies entspricht vielleicht nicht jedermanns Geschmack, findet aber insgesamt betrachtet großen Zuspruch: 6,56 Millionen Menschen (23,2 Prozent Marktanteil sowie gute 12,8 Prozent bei der jungen Zielgruppe) schalteten im Oktober 2021 ein. Für Hauptdarsteller Nicki von Tempelhoff bedeutet diese Rückmeldung besonders viel: "Einschaltquoten sind vielleicht das, was am nächsten an einen Applaus im Theater rankommt", sagt er: "Und wer bekommt nicht gerne Applaus?"
Großer Fan der noch recht jungen Krimi-Reihe ist auch der aus der VOX-Erfolgsserie "Club der roten Bänder" bekannte Schauspieler Timur Bartels, der den Hauptverdächtigen Bjarne Vinter spielt: "Generell gefällt mir das Konzept, dass Kriminalfilme in anderen Ländern und Kulturen erzählt werden", sagt er: "Es ist auf jeder Ebene spannender, erfrischender und auch einfach zeitgemäß, ganz Europa mit einzubeziehen." Als "ein Fan von allen skandinavischen Ländern" habe er "schon Schauspielkurse in Dänemark und in Norwegen besucht" und weiß Land und Leute sehr zu schätzen: "Die Menschen sind sehr angenehm, und wir können uns von den skandinavischen Ländern viel abschauen." Wann es mit der Krimi-Reihe weitergeht, ist noch nicht bekannt.
Der Dänemark-Krimi: Blutlinie – Do. 13.04. – ARD: 20.15 Uhr