Der Krieg in mir
04.05.2021 • 00:30 - 01:50 Uhr
Info, Geschichte
Lesermeinung
Vergrößern
Vergrößern
Vergrößern
Vergrößern
Originaltitel
Der Krieg in mir
Produktionsland
D, CH
Produktionsdatum
2019
Info, Geschichte

Traumata können vererbt werden: Warum die Enkelgeneration leidet

Von Wilfried Geldner

Welche Spuren hat der Krieg in den Generationen danach hinterlassen? – Sebastian Heinzel folgt im Film den Spuren seines Großvaters, der als Soldat im Krieg in Weißrussland war. Mitte 20 bekam Heinzel schwere Albträume. Genforscher belegen, dass sich Kriegstraumata über Generationen hinweg übertragen.

Sebastian Heinzel, der Regisseur und Produzent dies Dokumentarfilms "Der Krieg in mir" (ZDF, kleines Fernsehspiel) hatte zwei Großväter, die beide während des Zweiten Weltkriegs im Osten kämpften. Der eine erzählte viel von Panzern und von Umzingelung, der andere erzählte nichts. Heinzel fragte sich, warum das so ist. Das Geschehene blieb unbewältigt – auch in der nachfolgenden Generation.

Der Vater hat nie mit dem Großvater geredet. Noch heute glaubt er: Alle, die in Russland kämpften waren Kriegsverbrecher. Heinzel bezieht seinen Vater ein in seine Recherchen, in Archiven, am Ort des Geschehens. Allmählich können sich Knoten in der eigenen Familiengeschichte lösen. Das Verzeihen der noch lebenden Opfer von damals hilft mit: Sie sprechen die Enkel von jeder Schuld frei.

Und doch gibt es die Ängste auch in der Generation, die den Krieg nie erlebte. Traumata können vererbt werden, sagen die Genforscher, sie wirken über Generationen hinweg weiter. Sie beweisen es anhand von depressiven oder aggressiven Mäusen. Aber auch historisch lässt sich das Schweigen deuten: "Ich sehe die Aufgabe unserer Generation jetzt darin, die seelischen Trümmer noch zur Seite zu räumen, die immer noch vorhanden sind. Auch weil viele Geschichten und viele Erlebnisse und Erfahrungen gar nicht aufgearbeitet werden konnten", sagt Heinzel. Die Generationen davor seien wohl noch zu nahe dran am Krieg gewesen.

Der Krieg in mir – Mo. 03.05. – ZDF: 00.30 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Das beste aus dem magazin

Ein Mädchen steht in einem Türrahmen.
Gesundheit

Wenn im Schlaf gewandelt wird

Schlafwandeln ist bei Kindern keine Seltenheit. Zwischen 15 und 30 Prozent der Kinder schlafwandeln mindestens einmal. Ein sicherer Schlafplatz und ein fester Schlafrhythmus können helfen, das Risiko zu reduzieren.
Dr. Melanie Ahaus ist niedergelassene Kinder- und Jugendärztin in Leipzig und Sprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte in Sachsen.
Gesundheit

Anti-Krebs-Impfung für Jungen und Mädchen

Die HPV-Impfung wird für Kinder ab neun Jahren empfohlen, um sie frühzeitig gegen Humane Papillomviren und deren Folgen zu schützen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) rät zu einer Impfung zwischen neun und 14 Jahren, um das Risiko von Krebs und Warzen zu minimieren.
Marco Wanda in schwarzen Klamotten.
HALLO!

Marco Wanda: „Ich brauche Wald, Feld, Himmel“

Marco Wanda, Frontmann der Wiener Kult-Band Wanda, hat sein erstes eigenes Buch selbst eingelesen.
Dr. Julia Fischer moderiert mittwochs um 20.15 Uhr die SWR-Gesundheitssendung „Doc Fischer“, ist Buchautorin („Medizin der Gefühle“) und medizinische Expertin in Talkshows wie „hart aber fair“ (ARD). Als Host des „ARD Gesund“-YouTube-Kanals erklärt sie medizinische Themen.
Gesundheit

Wirbelgleiten - wenn der Rücken nicht mehr mitmacht

Die Geschichte einer 56-jährigen Frau, die trotz der Diagnose Wirbelgleiten ihren Alltag meistert. Mit Schmerztherapie, Bewegung und Willenskraft kämpft sie gegen die Einschränkungen an.
Natalia Wörner zwischen zwei Nonnen in einer Filmszene.
HALLO!

Natalia Wörner: "Die Welt braucht Frauen in Führungspositionen"

Die neueste Folge von "Die Diplomatin" mit Natalia Wörner als Karla Lorenz in Rom behandelt den mysteriösen Tod einer Nonne und die Aufdeckung eines Missbrauchsskandals.
Dr. Fabinshy Thangarajah.
Gesundheit

HPV: Erst harmlos, dann tödlich

Gebärmutterhalskrebs wird oft spät erkannt, ist aber durch Früherkennung und Impfung leicht vermeidbar. HPV ist der Hauptauslöser. Frauen und Männer sollten die Empfehlungen der STIKO beachten.