Die Nummer auf meinem Arm
04.06.2024 • 22:15 - 22:45 Uhr
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Originaltitel
Die Nummer auf meinem Arm: Albrecht Weinberg und seine Geschichte
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2024
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Mit 99 wider das Vergessen

Von Hans Czerny

Albrecht Weinberg, Jahrgang 1925, ist einer der letzten Überlebenden des Holocaust. Auf seinem Unterarm trägt er die Häftlingsnummer 116927. Mit 99 geht er auf Demos gegen Rechtsradikale – und vor allem in Schulen, um von seinen Erfahrungen zu berichten, "damit die Erinnerung nicht verblasst".

Albrecht Weinberg, Jahrgang 1925, ist einer der letzten Überlebenden des Holocaust. Auch mit 99 Jahren geht er noch auf Demos gegen Rechtsradikale und erzählt in Schulen sehr lebendig von seinen Erfahrungen als Jude in Ostfriesland, als die Freunde plötzlich keine mehr waren und die Familie später nach Auschwitz kam. Vater und Mutter wurden ermordet, insgesamt verlor die Familie 40 Angehörige. Er selbst überlebte wie durch ein Wunder, als Zwangsarbeiter in Auschwitz-Buchenwald. In der "37°"-Reportage "Die Nummer auf meinem Arm – Albrecht Weinberg und seine Geschichte" zeigt er noch immer mit Stolz die Häftlingsnummer 116927 auf seinem Unterarm. "Das ist mein Eisernes Kreuz, meine Ehre", so sagt er. "Damit die Erinnerung nicht verblasst wie die Nummer auf meinem Arm", so heißen seine Anfang 2024 erschienenen Erinnerungen, die er über seine Jugend und seine Familie, über das Aufkommen der Nazis, die Deportation und das Leben in Auschwitz schrieb.

Anders als die KZ-Nummer sind die Erinnerungen nicht verblasst. Albrecht Weinberg erzählt trotz seines hohen Alters sehr genau und lebendig. Die Erinnerungen weiterzugeben, das versprach er seiner Schwester Friedel, die überlebte, wie er, und die mit ihm nach der Befreiung aus dem KZ nach Amerika emigrierte, ein Bruder starb kurz nach dem Krieg. Friedel und Albrecht wollten Deutschland nie wiedersehen.

Als Friedel schwer erkrankte, gingen sie auf Einladung von Bürgern aus ihrer ostfriesischen Heimat 2012 dann doch nach Deutschland zurück. Die Pflegerin Gerda Dänekas blieb nach dem Tod der Schwester bei ihm, sie leben in einer WG und kämpfen gemeinsam gegen das Vergessen. "Ein Wunder", sagt Albrecht. Erst vor Gerda konnte er sich öffnen und sein Leben erzählen.

"Macht den Mund auf. Lasst euch nicht einschüchtern", sagt er seinen heutigen Zuhörern. "Da ist was in der Luft", so warnt er angesichts neuerlicher antisemitischer Tendenzen. Sein junges Publikum hat keinerlei Berührungsängste ihm gegenüber, gerne werden Selfies mit ihm gemacht und viele Fragen gestellt. Die "37°"-Reportage von Güner Yasemin Balci und Jesco Denzel begleitet Gerda und Albrecht bei ihrer Aufklärungsarbeit, aber auch in ihrem ganz alltäglichen Leben.

37° : Die Nummer auf meinem Arm – Albrecht Weinberg und seine Geschichte – Di. 04.06. – ZDF: 22.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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