Spielfilm, Heimatfilm
Die Zwillinge vom Immenhof
Viele Jahre sind vergangen, seit Dick und Dalli den Immenhof verlassen haben. Heute lebt der Ostpreußen-Flüchtling Alexander Arkens mit seiner Mutter und seinen Zwillings-Töchtern Billy und Bobby auf dem Gut, das von ihm wieder als landwirtschaftlicher Betrieb genutzt wird. Unterstützung erhält der Witwer dabei von dem Pferdeknecht Ole, während der pfiffige Student Klaus auf dem Hof ist, um an den Pferden Verhaltensforschung zu betreiben. Vor allem Billy und Bobby können sich gar nicht vorstellen, je wieder an einem anderen Ort zu leben. Dann aber erhält Alexander einen Brief von der Liegenschaftsverwaltung, in dem man ihm mitteilt, dass seine Pacht auf Anweisung der Eigentümerin des Immenhofs stark erhöht werden soll. Es ist klar, dass seine Zeit auf dem Hof damit vorbei wäre. Den Rat seiner Mutter, der ihm unbekannten Besitzerin des Hofes, Brigitte Voss, einen klärenden Brief zu schreiben, lehnt der stolze Alexander ab. Unterdessen spürt Brigitte, die man früher nur "Dalli" nannte, dass ihr rastloser Beruf als weltgewandte Konferenzdolmetscherin zunehmend an ihren Nerven zerrt. Daher beschließt sie, den Immenhof zu besuchen - am Ort ihrer Jugend will sie wieder zur Ruhe kommen. Als sie unterwegs zufällig Alexander kennenlernt, scheint es zwischen den beiden auf Anhieb zu funken. Auch Billy und Bobby empfangen die sympathische Frau mit offenen Armen. Aber nachdem Alexander erfährt, wen er in Dalli bzw. Brigitte vor sich hat, wendet er sich von ihr ab. Dalli, die nichts von der Pacht-Erhöhung ihrer Verwaltung weiß, versteht nicht, weshalb Alexander plötzlich jeden Kontakt mit ihr meidet. Schließlich gelingt es ihr durch einen waghalsigen Trick, ihn zu einer klärenden Aussprache zu bewegen. Wenig später aber wird das junge Glück erneut auf die Probe gestellt. Die drei Mitte der 1950er-Jahre entstandenen "Immenhof"-Filme - "Die Mädels vom Immenhof" (1955), "Hochzeit auf Immenhof" (1956) und "Ferien auf Immenhof" (1957) - zählen zu den großen Kassenerfolgen des deutschen Nachkriegskinos. Mit "Die Zwillinge vom Immenhof" inszenierte Wolfgang Schleif, der Regisseur des ersten "Immenhof"-Films, 18 Jahre später eine Fortsetzung der Heimatfilmserie. Dabei gelang es ihm auf amüsante Weise, die Abenteuer der Immenhof-Bewohner mit neuen Protagonisten fortzuführen. Einzig Heidi Brühl war von der ursprünglichen Besetzung noch übrig. Neu hinzu kamen Horst Janson, Bernd Herzsprung und Olga Tschechowa. 1974 inszenierte Schleif mit "Frühling auf Immenhof" einen letzten Kinofilm über den Gutshof in Schleswig-Holstein und seine Bewohner.