Passend zur kalten Jahreszeit reist die Naturfilmerin Josefin Kuschela in den äußersten Norden Grönlands – nach Thule, wie das Städtchen Qaanaaq ("Kánack") früher mal hieß. Neugierig darauf, wie die Inuits nach alten Jägertraditionen leben, stößt sie auf deren Bedrohung.
Ausgerechnet im Städtchen Qaanaq im äußersten Norden Grönlands ist die junge Filmemacherin Josefin Kuschela gelandet. Unsereiner bekommt gleich Gänsehaut, wenn er erfährt, dass Qaanaq für die Nordländer das gute alte Thule war, die mythische Stadt am Ende der Welt. Seit 4.000 Jahren leben dort die Inuits von der Jagd auf Eisbären, Robben und Wale. Schlitten- und Jagdhunde sind auch dabei, es geht blutig zu, man wird vorgewarnt.
Was sich lernen lässt im Film der Chemnitzerin, ist weniger die ganzheitliche Versorgung durch die Tiere, als vielmehr die Gelassenheit der hier speziellen Gattung der Inughuit. Das Vertrauen in die Natur ist noch immer groß, und Zeit spielt allenfalls eine untergeordnete Rolle.
Das Eis jedoch wird dünner, und die Eisbären werden weniger, die Inughuit mutieren daher allmählich von Jägern zu Fischern. Auch vom Iglubau halten die Ureinwohner nicht mehr so viel, sie wohnen lieber in ihren Häuschen. Selbst eine in der Nähe befindliche amerikanische Militärstation frequentieren sie wegen der Chips und Gummibärchen ganz gern.
Die weiße Weite, Eis und Schnee machen dennoch den Reiz der Filmreise in den äußersten Norden aus. Das Gefrorene hat die Regisseurin von Kindesbeinen an fasziniert, wie sie in einem Podcast wissen lässt. Wer aber beim Gedanken an Nachahmung ins Frieren gerät, dem sei auf ihr Anraten hin ein Eisbad zur Abhärtung empfohlen.
Grönland – Leben mit den Inuit – Di. 17.12. – ZDF: 22.15 Uhr