Jussi Adler-Olsen: Erbarmen
09.10.2017 • 22:30 - 00:00 Uhr
Spielfilm, Kriminalfilm
Lesermeinung
Merete (Sonja Richter) wird in einem düsteren Verlies gefangen gehalten, und sie weiß nicht, warum.
Vergrößern
Nur einer Pflegerin gelingt es, Kontakt zu dem verschlossenen Uffe (Mikkel Boe Følsgaard) aufzunehmen.
Vergrößern
Assad (Fares Fares) verfügt über erstaunliche Fähigkeiten.
Vergrößern
Glückliche Zeiten: Merete (Sonja Richter, l.) unternimmt einen Ausflug mit ihrem behinderten Bruder Uffe (Mikkel Boe Følsgaard, r.).
Vergrößern
Carl Mørck (Nikolaj Lie Kaas) ist davon überzeugt, dass die verschwundene Politikerin Merete Lynggaard  noch lebt.
Vergrößern
Was hat Uffe (Mikkel Boe Følsgaard) auf der Fähre beobachtet?
Vergrößern
Merete Lynggaard (Sonja Richter) wird entführt.
Vergrößern
Carl Mørck (Nikolaj Lie Kaas, l.) und Assad (Fares Fares, r.) haben eine heiße Spur.
Vergrößern
Dem geduldigen Assad (Fares Fares, r.) gelingt es, Kontakt zu dem verschlossenen Uffe (Mikkel Boe Følsgaard, l.) aufzunehmen.
Vergrößern
Carl (Nikolaj Lie Kaas) verbeißt sich in seinen neuen Fall.
Vergrößern
Ein schlagkräftiges Team: Carl Mørck (Nikolaj Lie Kaas, l.), und sein Assistent Assad (Fares Fares, r.).
Vergrößern
Merete (Sonja Richter) weiß nicht, wofür sie auf so schreckliche Weise büßen muss.
Vergrößern
Carl (Nikolaj Lie Kaas, l.), und Assad (Fares Fares, r.) gehen immer wieder die Fakten durch.
Vergrößern
Merete (Sonja Richter) ist in Gefahr.
Vergrößern
Carl Mørck (Nikolaj Lie Kaas, l.), und sein Assistent Assad (Fares Fares, r.) suchen nach einer verschwundenen Politikerin.
Vergrößern
Hint
Audiodeskription
Originaltitel
Kvinden i buret
Produktionsland
Dänemark / Deutschland / Schweden
Produktionsdatum
2013
Spielfilm, Kriminalfilm

Nicht einmal im Keller wird gelacht

Von Frank Rauscher

Eine skandinavische Thriller-Bestseller-Reihe wird fürs Kino verfilmt – das klingt nach einem alten Hut, aber "Erbarmen", nach Jussi Adler-Olsens erstem Carl-Mørck-Roman, ist asolut sehenswert.

"Ach, die Schweden wieder", werden einige Unbedarfte nach beklemmenden 90 Minuten stöhnen. In der Tat erinnern die wortkargen, verschrobenen Protagonisten, die kalten, sepia-artigen Bilder und vor allem die menschlichen Abgründe, die hinter jeder Ecke lauern, an Wallander und Co. und besonders an die schwedische "Millennium"-Trilogie nach Stieg Larsson. Aber nichts da: "Erbarmen" ist die erste Kino-Verfilmung eines Bestsellers des dänischen Thriller-Meisters Jussi Adler-Olsen und zuvorderst eine dänische Produktion. Auch wenn der Film unter schwedischer Beteiligung entstand, zum kleinen Teil in Schweden spielt und mit Nikolaj Arcel tatsächlich jener Drehbuchautor seine Hände im Spiel hatte, der auch die Umsetzung des ersten Larsson-Romans "Verblendung" verantwortete, ist dieser Film pures Danysh Dynamite – fürs Nervenkostüm des Zuschauers. Die packende Story erzählt vom Kopenhagener Kommissar Carl Mørck, der sich mit seinem "Sonderdezernat Q" um alte Fälle kümmert, um staubige Akten, die kein anderer Ermittler auch nur mit der Kneifzange anfassen würde. Das "Montagskino" im ZDF zeigt in den nächsten Woche gleich drei Verfilmungen nach den Kriminalromanen des dänischen Erfolgsautors Jussi Adler-Olsen : Auf die Wiederholungen"Erbarmen" und "Schändung" (16. Oktober, 22.15 Uhr) folgt am Montag, 23. Oktober, 22.15Uhr, "Erlösung" als Free-TV-Premiere.

Wie fertig kann ein Kommissar sein? – Mørck, grandios aus dem Roman gehoben vom dänischen Schauspieler Nikolaj Lie Kaas, legt die Messlatte diesbezüglich in Höhen, die jeden Lonesome-"Tatort"-Ermittler zum Komiker degradieren. Mørck säuft, er hat Psychosen, Augenringe, fahle Haut, und er lacht nie. – Weil er nichts zu lachen hat. Die Ehe ist gescheitert, der Sohn ist reichlich missraten, und seit sein bester Freund bei einem gemeinsamen Einsatz ins Koma geschossen wurde, ist der ohnehin sehr eigenwillige Kommissar vollends zur gescheiterten Existenz mutiert: ein übellauniger Zeitgenosse, den nur noch ein unzerstörbarer Gerechtigkeitssinn und eisernes kriminalistisches Gespür am Leben erhalten. Sein Chef schiebt ihn aufs Abstellgleis. Im fensterlosen Kellerbüro soll Mørck nun "kalte" Fälle sortieren.

PRISMA EMPFIEHLT
Täglich das Beste aus der Unterhaltungswelt bequem in Ihr Mail-Postfach? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter "PRISMA EMPFIEHLT" und erhalten ab sofort die TV-Tipps des Tages sowie ausgewählte Streaming- und Kino-Highlights.

Aber kalte Fälle interessieren Mørck und seinen neuen Kollegen Assad (Fares Fares) nur dann, wenn sie auch ermitteln dürfen. Und gleich bei einer der ersten Akten, die sie in die Hand nehmen, stolpern die beiden über Ungereimtheiten, die sie zum Leidwesen ihrer Vorgesetzten einhaken lassen. Es ist der Fall der jungen Politikerin Merete Lynggaard (Sonja Richter), die einst als hoffnungsvolle Aufsteigerin gefeiert wurde – bis sie eines Tages bei einer Fahrt auf einer Passagierfähre spurlos verschwand. Obwohl sie ihren geliebten geistig behinderten Bruder an Bord zurückließ, ging die Polizei damals von Selbstmord aus. Mørck sieht die Sache anders. Und natürlich wird bei seinen Ermittlungen Schritt für Schritt offenbar, dass er mit seinem Gespür richtig liegt.

Die Aufgabe für die dänischen Filmemacher war alles andere als leicht: Sie mussten einen komplexen (in der Taschenbuch-Ausgabe 419 Seiten starken) Roman auf eineinhalb Filmstunden verdichten und gleichzeitig das Fundament für eine ganze mögliche Reihe gießen. Inzwischen verfilmte das gleiche Team bereits "Schändung", den zweiten Carl-Mørck-Roman, der Film kommt schon am 15. Januar in die Kinos. Weitere Adaptionen sind zeitnah geplant, angeblich hat Lie Kaas für vier Filme unterschrieben.

Vor allem die epische Kriminalgeschichte um Eigenbrötler Mørck, den der nicht minder charismatische Moslem Assad mit seiner zupackenden Art in kleinen Schritten ins Leben zurückschiebt, macht Lust auf mehr. Assad, ein sportlicher Haudrauf, dessen Kaffee Tote aufwecken, aber auch Lebende töten kann, ist mitentscheidend dafür, dass das Ganze im Kino funktioniert. Die Figur haucht wenigstens ein bisschen Culture-Clash-Humor in die allgemeine Depressionsstimmung.

Der Fall selbst erweist sich als deftiger Psychothriller nach typisch skandinavischem Strickmuster – denn natürlich, so viel darf man verraten, ist Merete Lynggaard damals nicht in den Freitod gesprungen. Sie lebt und wird in einem finsteren Verlies gefangen gehalten und gequält ... Von wem und warum? Und ist sie überhaupt noch zu retten? – Carl Mørck wird die Antworten in dieser trotz kleiner Ungereimtheiten hochspannenden Geschichte liefern.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

Top stars

Marco Girnth in Leipzig.
Marco Girnth
Lesermeinung
Caroline Peters 2022 bei der Premiere von "Der Nachname".
Caroline Peters
Lesermeinung
Kate Mara nicht Max Mara.
Kate Mara
Lesermeinung
Ich baller genauso gerne wie Sabata! Yul Brynner 
als Indio Black
Yul Brynner
Lesermeinung
Als Dr. House weltberühmt: Hugh Laurie
Hugh Laurie
Lesermeinung
Publikumsliebling mit markanten Gesichtszügen: Jean Reno
Jean Reno
Lesermeinung
Dietmar Bär ist Hauptkommissar Freddy Schenk im Kölner "Tatort".
Dietmar Bär
Lesermeinung
Catherine Vogel - die TV- und Radiomoderatorin im Porträt.
Catherine Vogel
Lesermeinung

Das beste aus dem magazin

Stefan Fink ist Leiter einer Apotheke in Weimar 
und Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands des Deutschen 
Apothekerverbands.
Weitere Themen aus dem Magazin

Haarausfall – was hilft?

Stefan Fink ist Fachmann für das Thema Haarausfall. In der Arzt-Kolumne gibt der Apotheker Tipps für eine Behandlung.
Claudia Michaelsen ist als "Polizeiruf 110"-Kommissarin zu sehen.
HALLO!

Claudia Michelsen: "Es geht um zunehmend verloren gehende Empathie"

"Polizeiruf"-Kommissarin Claudia Michelsen spricht im Interview über ihre Figur, Moral in Krimis und ihre kommenden Projekte.
Michael Kaeshammer ist ab Mitte Mai auf Deutschland-Tournee.
Weitere Themen aus dem Magazin

Michael Kaeshammer: „Wenn man nichts zu sagen hat, kann man nichts Echtes kreieren“

Michael Kaeshammer füllt in Nordamerika große Säle und hat im kanadischen TV sogar seine eigene Kochshow namens „Kaeshammer‘s Kitchen“. Seine Musik, natürlich vom Jazz beeinflusst, vereint Pop, Blues und Rock’n‘Roll - und überzeugt nicht zuletzt durch Kaeshammers einzigartigen und mitreißenden „Crossover Style“. Mit seinem neuen Album „Turn It Up“ möchte der gebürtige Offenburger, der in jungen Jahren ausgewandert ist, auch in Deutschland den Durchbruch schaffen. prisma hat mit dem Musiker gesprochen.
Ian Hill von Judas Priest!
Star-News

Ian Hill: "Kein Wunder, dass damals so ziemlich jeder übergeschnappt ist"

Ian Hill ist der Bassist der Heavy-Metal-Band Judas Priest. Im Interview spricht der Engländer über die wilden 80er, wie ihre Musik geprägt hat und über vieles mehr.
Professor Dr. Sven Ostermeier
ist Facharzt für Orthopädie und 
Unfallchirurgie, Sportmedizin, 
Chirotherapie und spezielle 
orthopädische Chirurgie. Der 
Schulter- und Knie-Experte arbeitet als leitender Orthopäde 
der Gelenk-Klinik Gundelfingen. 
Außerdem ist er Instruktor der  Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie (AGA).
Weitere Themen aus dem Magazin

Sportlich fit bis ins hohe Alter – so geht´s

Welche Sportarten Best Ager ab 55 Jahren starten können und welche besser nicht, hat prisma Sportmediziner Dr. Sven Ostermeier im zweiten Teil der Serie „Sport im Alter“ gefragt.
Dr. Melanie Ahaus 
ist niedergelassene Kinder- und Jugendärztin in Leipzig und Sprecherin 
des Berufsverbandes der Kinder- und 
Jugendärzt*innen 
in Sachsen.
Weitere Themen aus dem Magazin

Dellwarzen – lästiges Mitbringsel aus dem Schwimmbad

Dellwarzen sind ein lästiges Mitbringsel aus dem Schwimmbad. Dr. Melanie Ahaus erklärt in der prisma Arzt-Kolumne, was am besten dagegen hilft.