Moderne Zeiten
30.04.2025 • 20:15 - 21:40 Uhr
Spielfilm, Slapstickfilm
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Charlie Chaplin zählt bis heute zu den brillantesten Filmemachern des Kinos. Er starb am 25. Dezember 1977 in Corsier-sur-Vevey in der Schweiz. Dort liegt er auch begraben neben seiner Ehefrau Oona.
Vergrößern
Charlie (Charlie Chaplin) kann den Kampf gegen den Kapitalismus nicht gewinnen.
Vergrößern
Charlie (Charlie Chaplin) verlässt zusammen mit einer resoluten Landstreicherin die Stadt, um gemeinsam einen Neuanfang zu wagen.
Vergrößern
Charlies (Charlie Chaplin) Versuche, sich in der neuen Realität zurechtzufinden, scheitern auf tragikomische Weise.
Vergrößern
Die Verwendung des Tons ist in "Moderne Zeiten" negativ besetzt: Die Maschinen lärmen, der Fabrikdirektor brüllt.
Vergrößern
"Moderne Zeiten" (Originaltitel: "Modern Times") wurde im Februar 1936 uraufgeführt.
Vergrößern
Originaltitel
Modern Times
Produktionsland
USA
Produktionsdatum
1936
DVD-Start
Do., 04. März 2010
Spielfilm, Slapstickfilm

Der Tonfilm war da, doch Chaplin schwieg (fast)

Von Tom Ruder

ARTE ehrt Charlie Chaplin, der Meister des Stummfilms, mit einer großen Filmreihe. Linear ist der Klassiker "Moderne Zeiten" zu sehen. Darauf folgt die Dokumentation "Chaplins Moderne Zeiten – Der Abschied vom Stummfilm".

Charlie Chaplin sei "das einzige Genie, das der Film je hervorgebracht hat", behauptete einst George Bernhard Shaw, prominenter Verehrer des Komödianten. Und Regisseur Stanley Kubrick bescheinigte den Meisterwerken des Multitalents Geschmack und Sensibilität. Dennoch: Allzu oft sind die Filme des Charles Spencer Chaplin (1889 – 1977) im deutschen Fernsehen nicht zu sehen. Schön, dass sich in diesen Tagen ARTE des Meisters annimmt. Nun steht ein eigener Themenabend an, in dessen Mittelpunkt die Ausstrahlung von "Moderne Zeiten" steht.

Kleines Bärtchen, schwarze Melone, ein zierlicher Spazierstock und übergroße Kleidung – fertig war die Kunstfigur mit watschelndem Gang und bitter-trotzigem Lächeln. Ein Poet, ein Träumer und einsamer Kerl, stets auf der Suche nach Liebe und Abenteuer. Charlie erleidet als "Tramp" stellvertretend für sein Publikum alles Leid der Welt.

PRISMA EMPFIEHLT
Täglich das Beste aus der Unterhaltungswelt bequem in Ihr Mail-Postfach? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter "PRISMA EMPFIEHLT" und erhalten ab sofort die TV-Tipps des Tages sowie ausgewählte Streaming- und Kino-Highlights.

"Moderne Zeiten", der 1936 entstand, setzt sich dabei vor allem mit der damals bereits fortschreitenden Industrialisierung auseinander. Charlie gerät bei seiner Akkordarbeit am Fließband buchstäblich in die Mühlen der Technik. Eine Szene, die – obwohl in gewisser Hinsicht von rührender Naivität geprägt – in die Geschichte einging.

Alles ist laut, alles ist Lärm

Um 21.40 Uhr schließt sich die Dokumentation "Chaplins Moderne Zeiten: Der Abschied vom Stummfilm" an, die an die Situation des Films in jener Zeit erinnert. Schließlich gab es 1936, als "Moderne Zeiten" erschien, den Tonfilm längst. Doch wie fast alle großen Komödianten jener Jahre blickte auch Chaplin mit Sorge auf seine Karriere. Würde seine Kunstfigur eigene Worte vertragen? Leidet nicht das metaphernreiche Kino Chaplins darunter, wenn die starken Bilder von heiterem Geplauder überlagert werden? So setzte Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Filmkomponist Charlie Chaplin hier auf eine merkwürdige Mixtur aus Stumm- und Tonfilm. Nur einmal singt seine Hauptfigur ein Lied in einem Fantasiekauderwelsch. Darüber hinaus gibt es Töne, die allesamt bedrohlich wirken: Die Maschinen quietschen, die Stechuhr piepst, der Fabrikdirektor brüllt.

Der Film von Gregory Monro erinnert an die besondere Bedeutung von "Moderne Zeiten" für die Karriere Chaplins. Nicht nur, dass er damals mit Paulette Goddard, die ein Waisenmädchen spielt, verheiratet war. Die beiden ließen sich 1942 wieder scheiden. Auch wird offensichtlich, welche Kontroversen der den Kapitalismus kritisierende Film zu jener Zeit in den USA auslöste.

Nach dem Zweiten Weltkrieg geriet denn auch Chaplin in die Mühlen von McCarthys Kommunistenhatz. Nachdem sich auch weite Teile der Presse auf den wegen seiner zahlreichen Affären mit jungen Schauspielerinnen berüchtigten Star eingeschossen hatten, wurde Chaplin 1952 die Aufenthaltsgenehmigung in den USA entzogen. Erst 1972, fünf Jahre vor seinem Tod, durfte er wieder amerikanischen Boden betreten, um in Hollywood seinen Ehren-Oscar entgegenzunehmen.

Moderne Zeiten – Mi. 30.04. – ARTE: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Der Trailer zu "Moderne Zeiten"

Darsteller

Charlie Chaplin
Lesermeinung

Top stars

Das beste aus dem magazin

Dr. Melanie Ahaus ist niedergelassene Kinder- und Jugendärztin in Leipzig und Sprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte in Sachsen.
Gesundheit

Plötzlicher Säuglingstod: Schnuller kann Risiko senken

Der Schnuller: Segen oder Fluch? Er kann Babys beruhigen, birgt aber auch Risiken. Was Eltern beachten sollten, um die Entwicklung ihres Kindes nicht zu gefährden.
Venedig verlangt immer öfter eine Tagesgebühr für Touristen.
Reise

Neues aus der Reisewelt

Ab 2025 erhebt Venedig an mehreren Tagen eine Gebühr für Tagestouristen. Tickets sind online erhältlich, mit Preisunterschieden je nach Buchungszeitpunkt. Hotelgäste und Kinder unter 14 Jahren sind ausgenommen. Ziel ist die Eindämmung des Massentourismus.
Helmutt Zerlett spricht über seine Arbeit als Komponist und seine Zeit in der "Harald Schmidt Show".
HALLO!

Helmut Zerlett: Der Komponist hinter den Hits

Helmut Zerlett, bekannt aus der "Harald Schmidt Show", gibt Einblicke in sein Schaffen als Komponist für Kino und TV. Er spricht über aktuelle Projekte wie "Die Ältern", die neue Staffel von "Der Letzte Bulle" und seine Herangehensweise an die Filmmusik.
Aktuelles Album von Avantasia: "Here Be Dragons"
HALLO!

Avantasia feiert 25 Jahre: Das große Jubiläum

Avantasia feiert mit "Here Be Dragons" einen grandiosen Erfolg in den Charts. Tobias Sammet erzählt von der Entstehung des Albums, seiner Begeisterung für neue musikalische Wege und der Zusammenarbeit mit großen Namen der Rockszene.
Letztes Jahr gab es 411 Todesfälle im Wasser.
Gesundheit

Vorsicht am Wasser

Mit 411 Ertrinkungsfällen im Jahr 2024 ist das Risiko in deutschen Gewässern hoch. Die DLRG fordert verstärkte Aufsicht und warnt vor unzureichenden Schwimmhilfen. Eltern sollten besonders im Sommer auf die Sicherheit ihrer Kinder achten.
Urlaub im Norden: Keine Hitze, stattdessen angenehme Temperaturen und die Möglichkeit, einen Norweger-Pulli zu tragen.
Reise

Reisen mit kühlem Kopf

Helsinki statt Hurghada: „Coolcation“ heißt ein aktueller Trend, bei dem Reisende bewusst Regionen besuchen, in denen ein gemäßigtes und kühleres Klima herrscht.