Nokan - Die Kunst des Ausklangs
30.11.2017 • 23:45 - 01:45 Uhr
Spielfilm, Melodram
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prisma-Redaktion
Daigo (Masahiro Motoki) zeigt seiner Frau Mika (Ryoko Hirosue) einen glatt polierten Stein, den er am Flussufer gefunden hat.
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Sasaki (Tsutomu Yamazaki, re.) weiht seinen Schüler Daigo (Masahiro Motoki) in die Kunst der rituellen Aufbahrung von Leichen ein.
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Sasaki (Tsutomu Yamazaki, re.) gibt seinem Schüler Daigo (Masahiro Motoki) einen guten Rat.
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Der arbeitslose Cellist Daigo (Masahiro Motoki) nimmt in der Not den verfemten Beruf des Bestatters an.
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Mika (Ryoko Hirosue) ahnt noch nicht, warum ihr Mann Daigo (Masahiro Motoki) plötzlich so viel Geld verdient
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Nach dem Leichenwaschen genießt Daigo (Masahiro Motoki, links) ein Bad mit dem alten Shokichi (Takashi Sasano), der im Krematorium arbeitet.
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Hint
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Originaltitel
OKURIBITO
Produktionsland
Japan
Produktionsdatum
2008
Kinostart
Do., 26. November 2009
DVD-Start
Do., 29. April 2010
Spielfilm, Melodram

Nokan - Die Kunst des Ausklangs

"Wir beraten und helfen bei der Reise" – auf dieses zweideutige Inserat bewirbt sich der arbeitslose Cellist Daigo. Sein künftiger Chef Sasaki ist aber kein Tourismusveranstalter, sondern ein Bestatter, dem er bei der rituellen Aufbahrung von Leichen assistieren soll.

Die Arbeit ist gruselig und Daigo wähnt sich im falschen Film. Doch der verschuldete Musiker, der nach Auflösung seines Orchesters in Tokio wieder im Haus seiner verstorbenen Mutter wohnt, lässt sich vom üppigen Gehalt locken. Weil der Beruf des Bestatters aber als unrein gilt, redet er gegenüber seiner Frau Mika nur ausweichend über die neue Arbeit. Und so beginnt für Daigo ein seltsames Doppelleben.

Tagsüber weiht Sasaki den gelehrigen Schüler in die Kunst des tröstenden Nokan-Zeremoniells ein, das er bald so virtuos beherrscht wie der Meister. Nachts erfährt Daigos Eheleben dank der ungewöhnlichen Nähe zum Tod ganz neue Impulse. Mika ist zunächst entsetzt über den anrüchigen Beruf ihres Mannes, doch ihre Schwangerschaft führt allmählich zum Umdenken. Durch seinen neuen Job kann Daigo schließlich sein verdrängtes Familientrauma bearbeiten: Er sieht seinen Vater wieder, der die Familie vor 30 Jahren im Stich ließ, und ermöglicht ihm eine würdevolle letzte Reise.

Tiefe Emotionen

Nie zuvor weckte ein Film über den Tod solch lebhafte Gefühle. Der Zuschauer ist hypnotisiert von der meditativen Abschiedszeremonie des Aufbahrens. Beim Schminken und Waschen der frisch Verstorbenen, das dezent unter einer Decke vorgenommen wird, behandelt der Held den toten Körper so behutsam, dass tiefe Emotionen frei werden.

"Nokan - Die Kunst des Ausklangs" lockte alleine in Japan mehr als sechs Millionen Kinozuschauer an und wurde 2009 mit dem Oscar für den Besten Fremdsprachigen Film prämiert. Der Kinoerfolg bescherte nicht nur dem Drehort, der Küstenstadt Sagata, wahre Touristenströme, sondern weckte in Japan auch das Interesse für einen bisher verfemten Berufszweig.

Regisseur Yôjirô Takita verbindet das Makabere mit dem Lyrischen und mischt gelegentlich Slapstick bei. Aus dem hervorragenden Schauspielerensemble stechen Masahiro Motoki als musischer Melancholiker Daigo und Tsutomu Yamazaki als dessen Chef und Feinschmecker Sasaki hervor.

Der Trailer zu "Nokan - Die Kunst des Ausklangs"

Weitere Darsteller
Χρήστος Βουδούρης Kazuko Yoshiyuki Kimiko Yo Takashi Sasano Tetta Sugimoto

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