Olympische Spiele Paris 2024
22.07.2024 • 22:35 - 23:20 Uhr
Info, Gesellschaft + Soziales
Lesermeinung
Vergrößern
Vergrößern
Vergrößern
Vergrößern
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2024
Info, Gesellschaft + Soziales

Olympia-Vorfreude und wütende Anwohner: So bereitet sich Paris auf die "Spiele für alle" vor

Von Maximilian Haase

Kurz vor den Olympischen Spielen in Paris steigt die Spannung: Wie stimmen sich die Stadt und ihre Einwohner auf das Großereignis ein? ARD-Korrespondentin Sabine Rau hat die Vorbereitungen ein Jahr lang begleitet und erzählt von Rückschlägen, Wut und großer Vorfreude.

Es ist ein Sportjahr der Superlative: Nach der Fußballeuropameisterschaft steht mit den Olympischen Spielen in Paris gleich das nächste Großereignis auf dem europäischen Kontinent ins Haus. 1924 war die französische Hauptstadt zum letzten Mal Gastgeber des gigantischen Spektakels – 100 Jahre später sollen Comeback und Jubiläum entsprechend gebührend gewürdigt werden. Mitten in der Metropole an der Seine wollen die Franzosen Maßstäbe setzen, von der Kulisse bis hin zur Nachhaltigkeit. Kann das gelingen? ARD-Korrespondentin Sabine Rau hat die Vorbereitungen ein Jahr lang begleitet und ihre Beobachtungen gemeinsam mit Journalist Nils Casjens in einer "Weltspiegel"-Doku im Ersten zusammengefasst.

Geht es nach den Organisatoren, soll Olympia in Paris zu einem Modell für andere Städte und Wettbewerbe werden. Hoch ist insbesondere der Anspruch, nachhaltige Spiele zu veranstalten – und das in der am dichtesten besiedelten Metropole Europas, mit Millionen von Gästen. Die auch von sehr persönlichen Eindrücken geprägte Dokumentation forscht nach, wie Paris dem gerecht werden will und kann. Etwa an einer der wichtigsten Baustellen der Stadt: der Seine. Der Fluss soll Schauplatz der Eröffnungsfeier und der Schwimmwettbewerbe werden, muss dafür aber zunächst umfassend gesäubert werden. Eine gigantische Aufgabe für Pierre Rabadan, den Olympia-Beauftragten der Bürgermeisterin.

"Einen solch spektakulären Ort hat es für Schwimmwettbewerbe noch nie gegeben und in Zukunft werden auch die Bürger in der Seine baden können", benennt Rabadan die hehren Ziele. 2023 lief die Generalprobe jedenfalls schon einmal gehörig schief – die meisten Wettbewerbe konnten wegen zu schmutzigen Wassers nicht stattfinden. Gelingt es den Veranstaltern noch, die Qualität des Flusses entscheidend voranzubringen?

"Wir zahlen hier den Preis"

Der Film erzählt von diesen Herausforderungen und Problemen, aber auch von Erfolgen und großer Vorfreude. Nicht bei allen jedoch: In der Banlieu Saint Denis rund um das Stade de France, in dem ein Großteil der Wettbewerbe stattfindet, sollten die Spiele eigentlich die Dinge zum Besseren verändern. So wollte man mit dem Bau des Olympischen Dorfes die Stimmung in die Vorstädte tragen. Stattdessen bekamen die Anwohner erst einmal ein gigantisches Autobahnkreuz vor die Nase gesetzt. Die Grundschule des Viertels ist davon eingekreist. "Wir zahlen hier den Preis für die neuen Stadtviertel, für die Vorzeigeprojekte, bei denen alle darauf geachtet haben, dass alles gut wird", berichtet in der Dokumentation Anwohner Marc Poulbot. Viele Pariserinnen und Pariser freuen sich nicht, sondern sind wütend.

Wie gut sind die Spiele für die Stadt und ihre Bewohner wirklich? Eine Frage, die etwa bereits bei den Olympischen Spielen in Rio 2016 aufkam. "Spiele für alle" sollen es in Paris werden. Auch für die Jugendlichen in den Banlieus, für die das Spektakel sonst weit entfernt scheint. Der Film porträtiert Ex-Sprinter Mathieu Lahaye, der im Auftrag der Stadt dabei helfen sollte, den Kids die Leichtathletik nahezubringen; sie zu integrieren. Doch nach Monaten des Projekts gibt er sich resigniert: "Ich hätte erwartet, dass man die Jugendlichen in den Vorstädten in den Olympischen Geist mit einbindet. Aber stattdessen werden das wohl sehr touristische Spiele, die das schöne Bild von Paris bewerben sollen."

Im Anschluss zeigt das Erste ab 23.05 Uhr das "Concert de Paris 2024". Das Open-Air-Konzert, bei dem sich die Weltstars der Klassik vor dem Eiffelturm die Ehre geben, steht in diesem Jahr ebenfalls ganz im Zeichen der Olympischen Spiele.

Olympische Spiele Paris 2024 – Mo. 22.07. – ARD: 22.35 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Das beste aus dem magazin

Dr. David Kubosch
Gesundheit

Wenn Atmen, Bücken oder Drehen zum Problem werden

Rundrücken durch ständiges Sitzen? Wie sich der Rücken auf den ganzen Körper auswirkt und welche Maßnahmen helfen, erklärt ein Experte für Rückengesundheit.
Die Vulkaninsel La Réunion.
Reise

Sehnsuchtsorte im Jahr 2026

prisma stellt mögliche Reiseziele fürs nächste Jahr vor und verrät, an welchen Orten besondere Erlebnisse auf Urlauber warten.
Johannes B. Kerner steht auf einer Treppe.
HALLO!

Johannes B. Kerner über das Weihnachtsfest: "Familie geht über alles"

Johannes B. Kerner moderiert rund um Weihnachten drei Sendungen. Mit prisma hat er über deren Besonderheiten gesprochen und erklärt, warum ihm die Jahreszeit so gut gefällt.
Dr. med. Heinz-Wilhelm Esser ist Oberarzt und Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie und Kardiologie am Sana-Klinikum Remscheid und bekannt als "Doc Esser" in TV und Hörfunk sowie als Buchautor.
Gesundheit

Adventszeit: Genießen mit gesunder Gelassenheit

Die Weihnachtszeit muss nicht ungesund sein. Mit ein paar einfachen Tipps kann man die Adventszeit genießen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Entscheidend ist, was man das ganze Jahr über macht.
Oliver Mommsen vor einem Weihnachtsbaum.
HALLO!

Oliver Mommsen über seine Rolle in "Eine fast perfekte Bescherung"

Im Weihnachtsfilm „Eine fast perfekte Bescherung“ müssen die Anwohner eines Berliner Viertels an Weihnachten ihre Wohnungen verlassen, weil eine Weltkriegsbombe entschärft wird. In einer Turnhalle findet sich eine bunt gemischte Truppe zusammen, die nun mit dieser Situation umgehen muss. Oliver Mommsen spielt Pfarrer Klaus Meier. Mit prisma hat er über den Film und über Weihnachten gesprochen
Carsten Henn lehnt an einer Wand.
HALLO!

Carsten Henn: „Wein ist ein bodenständiges Produkt“

Bestsellerautor Carsten Henn ist thematisch breit aufgestellt. Neben seinen Bestsellern wie „Der Buchspazierer“ und „Sonnenaufgang Nr. 5“ hat er sich einen Namen als Verfasser kulinarischer Kriminalromane gemacht. Da blitzte seine Liebe für den Wein schon hier und da auf. In seinem neuen Weinbuch schenkt der renommierte Weinjournalist und Weinbauer sein fundiertes fachliches Know-how nun einzigartig praktisch und unterhaltsam ein: Mit 66 wohldosierten und klug ausgewählten Fragen nimmt er seine Leser in „Simply Wine“, erschienen bei ZS, mit in die Welt des Weins. prisma hat mit ihm über sein neues Buch gesprochen.