Spielfilm, Komödie
Out of Rosenheim
Jasmin (Marianne Sägebrecht) aus Rosenheim quartiert sich in dem heruntergekommenen Motel "Bagdad Café" in der Wüste nahe Las Vegas ein, in dem die misstrauische Brenda (CCH Pounder) das Kommando führt. Als Jasmin den Laden wieder auf Vordermann bringt, freunden sich die beiden Frauen an. Und in dem Kulissenmaler Rudy findet Jasmin bald auch einen Verehrer. Nach einem handfesten Krach mit ihrem Mann steht Jasmin Münchgstettner aus Rosenheim plötzlich vollkommen allein in der Wüste, irgendwo an einem Highway außerhalb von Las Vegas. Sie quartiert sich im "Bagdad Café" ein, einem heruntergekommenen Motel, in dem chaotische Zustände herrschen. Das Kommando führt hier die ewig zeternde Brenda, die soeben ihren Mann vergrault hat. Brenda begegnet der seltsamen Fremden im Lodenkostüm zunächst mit unverhohlenem Misstrauen. Allmählich bringt Jasmin jedoch den Laden auf Vordermann, kümmert sich liebevoll um Brendas Sohn und beweist ein Händchen für den Umgang mit den Truckern, die hier vorbeikommen. Vor allem aber fasziniert sie den Kulissenmaler Rudy Cox, der in einem Wohnwagen auf dem Gelände des Cafés lebt. Cox verliebt sich Hals über Kopf in die patente Bayerin. Brenda und Jasmin werden schließlich zu einem unschlagbaren Team und machen den Coffee-Shop zum Anziehungspunkt der ganzen Gegend. Doch Brendas Touristen-Visum ist längst abgelaufen. Der Münchner Regisseur Percy Adlon feierte 1987 mit "Out of Rosenheim" einen Welterfolg. Die märchenhafte Komödie entstand als BR-Koproduktion und war nicht nur in Deutschland ein überwältigender Publikumserfolg, sondern avancierte auch international zum Kultfilm. Hauptdarstellerin Marianne Sägebrecht, die für Adlon unter anderem bereits für "Zuckerbaby" vor der Kamera gestanden hatte, wurde in den USA und Frankreich zum Star. Zu den vielen Auszeichnungen, mit denen "Out of Rosenheim" geehrt wurde, zählen der Ernst-Lubitsch-Preis für Percy Adlon, der Bayerische Filmpreis an Percy und Eleonore Adlon für das beste Drehbuch, ein Deutscher Filmpreis für Hauptdarstellerin Marianne Sägebrecht sowie der französische Filmpreis "César" für den besten ausländischen Film. Regisseur Adlon sagt in dem Dokumentarfilm "Percy Adlon erzählt …" über den Erfolg seines Films: "Ich glaube, ein Welterfolg ist kaum zu erklären. Es ist ein sehr kleiner, ein sehr überblickbarer Film. … Ich glaube, es ist die Menschlichkeit (in meinem Film), eine Menschlichkeit, die aber nicht dick aufgetragen daherkommt, sondern in Form einer leichten Erzählung, einer Komödie, wie man sagt, obwohl es ja nicht gar nicht so viel zu lachen gibt. Und dass sich ein Traum erfüllt, den sicherlich viele Menschen haben, dass sie, obwohl sie total eingeklemmt in ihrer Bürgerlichkeit, in ihrer Ehe oder was auch immer sind, die Möglichkeit haben, sich von alle dem mit einem Schlag zu befreien." "Märchenhafte Komödie über eine Selbstbefreiung aus der Borniertheit des Alltagstrotts und die menschlichen Qualitäten in einem jeden; witzig und mit großer Liebe fürs Detail inszeniert und gespielt." (Lexikon des Internationalen Films)