Im dritten Film der "Sarah Kohr"-Reihe des ZDF kommt es zu einem Zweikampf zwischen Sarah Kohr (Lisa Maria Potthoff) und einem ukrainischen Gangsterboss, der einen Sprengstoffanschlag im Schilde führt.
Diese Ermittlerin ist angenehm anders: Als in Hamburg waltende Jungkommissarin Sarah Kohr verfolgt Lisa Maria Potthoff trotz komplizierter Story einer einfachen, manchmal rabiaten Methodik. Ohne viele Fragen zu stellen, geht sie ihren männlichen Kollegen voran, und auch grobe Mittel sind ihr bei der Verbrecherjagd nicht fremd. Zudem ist Sex für diese Ermittlerin ein probates Mittel zur Wahrheitsfindung, wie sie in "Das verschwundene Mädchen" (2019), der dritten Folge der insgesamt vier Episoden umfassenden Reihe, unter Beweis stellt. Das ZDF wiederholt den Krimi nun zur besten Sendezeit.
Diesmal hat ein Großgangster einen Anschlag aufs Ministerium geplant. Der Bösewicht Lasarew (überzeugend: Ulrich Matthes) aus der Ukraine sitzt wegen Waffenhandels bereits im Knast und will noch vor dem Prozess dringendst einen unliebsamen Zeugen um die Ecke bringen. Noch ein wenig zwielichtiger ist nur Lasarews Sohn Dan (Golo Euler), der sich angeblich vor Zeiten vom Vater losgesagt hat. Sarah Kohr heftet sich an seine Fersen – und verknallt sich in ihn. Und das, obwohl das gemeinsame Liebesspiel inklusive Handschellen-Einsatz doch komplett durchgeplant ist. Letztlich bleibt sie jedoch wieder alleine.
Christian Theede (Regie) und Timo Berndt (Drehbuch) setzen von Beginn an auf die Struktur des Puzzles. Der Zuschauer bekommt stets ein paar Minuten später den Sinn dessen nachgeliefert, was er zuvor gesehen hat. Löblich allerdings, dass man hier auf die inzwischen im Krimiformat so gern genommene Flashback-Masche einmal verzichtet hat.
Sarah Kohr – Das verschwundene Mädchen – Mo. 20.07. – ZDF: 20.15 Uhr