Schatten des Todes - Die Geschichte der Seuchen
21.08.2025 • 19:30 - 20:00 Uhr
Info, Wissen
Lesermeinung
Syphilis wird von Mensch zu Mensch übertragen.
Vergrößern
Der Impfstoff von Emil Adolf von Behring ist die Grundlage für die heutige Standardimpfung.
Vergrößern
Ende 1891 gelingt es Emil Adolf von Behring zwei Kinder zu heilen.
Vergrößern
Emil Adolf von Behring und Shibasaburo Kitasato entwickeln ein Heilserum gegen Diphterie.
Vergrößern
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2010
Altersfreigabe
15+
Info, Wissen

Schatten des Todes - Die Geschichte der Seuchen

Die Pocken, auch Blattern oder Variola genannt, sind seit über 3.000 Jahren bekannt. Zu manchen Zeiten war das Pocken-Virus für mehr als zehn Prozent der Todesfälle auf der Welt verantwortlich. Im 17. Jahrhundert erkrankten mehr Menschen an den Pocken als an Pest, Syphilis oder Lepra. Und sie sind die erste Krankheit, gegen die eine wirksame Impfung entwickelt wurde und die weltweit ausgerottet werden konnte. England im Jahr 1796. Der Arzt Edward Jenner beobachtet, dass Knechte und Mägde, die die harmlosen Kuhpocken durchgemacht haben, immun gegen die Pocken sind. Er impft den achtjährigen James Phipps mit dem Sekret der Pusteln einer Magd, die an Kuhpocken erkrankt ist. Das Kind wird ebenfalls immun gegen Pocken. Weitere Versuche zeigen: Jenners Impfung ist ein sicherer Schutz gegen die gefährliche Seuche. Die Impfung macht sich das Erinnerungsvermögen unseres Immunsystems zunutze. Dieses bildet sogenannte Gedächtniszellen, die die Oberflächenstruktur von Keimen speichern, die den Organismus schon einmal befallen haben. Das ist auch der Grund dafür, dass wir nur einmal Röteln und andere Kinderkrankheiten bekommen können. Hat das Immunsystem die Viren einmal besiegt, werden die Eindringlinge von nun an sofort erkannt und unschädlich gemacht. 1967 ruft die WHO die Kampagne zur Ausrottung der Pocken aus. Die WHO rückt mit Ärzten, Krankenschwestern und medizinischem Material an. Schließlich finden sie in Somalia den letzten Pockenkranken, den Koch Ali Maow Malin, der sich im Oktober 1977 mit dem Pockenvirus infiziert hatte - er kann geheilt werden, die Pocken sind besiegt. Nach dem Erfolg bei der Ausrottung der Pocken legt die Weltgesundheitsorganisation WHO 1988 Poliomyelitis, kurz Polio oder auch Kinderlähmung genannt, als nächsten Kandidaten für die Ausrottung fest. Bis zum Jahr 2000 sollte dieses Ziel erreicht sein. Diese Mission ist gescheitert. Aber dank der Impfstoffe kann die Zahl der Menschen, die sich jedes Jahr mit Poliomyelitis anstecken deutlich gesenkt werden. Von 350.000 im Jahr 1988 auf unter 2.000 im Jahr 2006. Die Krankheit tritt heute bis auf Ausnahmen nur noch in Nigeria, Indien, Pakistan und Afghanistan auf. Wie Polio kann auch die Diphtherie mit Hilfe der Impfung erfolgreich zurückgedrängt werden. 1913 entwickelt Emil Behring einen Impfstoff gegen die Diphtherie. Dieser ist die Grundlage der heute verwendeten Schutzimpfung gegen diese Krankheit. Mittlerweile gehört sie in den entwickelten Ländern zu den Standardimpfungen für Kleinkinder. Aber immer noch erkranken weltweit 7.000 Menschen an Diphtherie, fast 5.000 von ihnen sterben - vor allem Kinder. Eine konsequente weltweite Impfung, die eine Ausrottung wie bei den Pocken auch für Polio und Diphtherie ermöglicht, bedeutet eine globale Anstrengung, die gerade in den Verbreitungsgebieten wie Pakistan und Afghanistan fast unmöglich scheint.

Das beste aus dem magazin

Eine Grafik des menschlichen Körpers.
Gesundheit

Klartext über Hepatitis

Am 28. Juli steht der Welt-Hepatitis-Tag unter dem Motto "Lass uns Klartext reden". Deutsche Leberhilfe informiert über die Gefahren und Impfungen gegen Hepatitis.
Professor Dr. Dr. med. Dagmar Führer-Sakel, Direktorin der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel an der Universitätsmedizin Essen/Universität Duisburg-Essen.
Gesundheit

Wie Umwelteinflüsse den Hormonhaushalt stören

Endokrine Disruptoren, wie Bisphenol A und Phthalate, können den Hormonhaushalt stören und gesundheitliche Risiken wie Unfruchtbarkeit und Krebs erhöhen.
Eine Frau mittleren Alters sitzt mit strengem Blick am Computer.
HALLO!

Silke Bodenbender: „Vielleicht drängt es ja mal eine Schauspielerin in die Politik“

Kristina Lurz, die Bürgermeisterin von Waldsee, muss sich in der ZDF-Komödie "Ein ganz großes Ding" nicht nur gegen einen Erpresser behaupten, sondern auch ihren Traum von der großen Politik verfolgen. Silke Bodenbender brilliert in der Rolle der ambitionierten Politikerin.
Ein Mädchen hält sich eine Wasserflasche an den Kopf.
Gesundheit

Was tun bei einem Sonnenstich?

Im Sommer kann zu viel Sonne gefährlich werden. Das Deutsche Rote Kreuz gibt Tipps, wie man einen Sonnenstich vermeidet und was im Notfall zu tun ist.
Dr. Julia Fischer moderiert mittwochs um 20.15 Uhr die SWR-Gesundheitssendung „Doc Fischer“, ist Buchautorin („Medizin der Gefühle“) und medizinische Expertin in Talkshows wie „hart aber fair“ (ARD). Als Host des „ARD Gesund“-YouTube-Kanals erklärt sie medizinische Themen.
Gesundheit

Multiple Sklerose – wenn das Immunsystem angreift

Eine Patientin teilt ihre Erfahrungen mit Multiple Sklerose. Von der Diagnose am Gardasee bis zur modernen Therapie mit monoklonalen Antikörpern und Veränderungen im Alltag.
Jil Eileen Füngeling vor der Golden Gate Bridge.
HALLO!

„Meine Träume sind wichtiger als meine Schmerzen“ - Jil Eileen Füngeling

Reise-Influencerin Jil Eileen Füngeling hat 2018 ihre erste Weltreise gestartet. Seitdem ist das Reisen ihr Beruf. Nach einem Horror-Unfall mit einem Geisterfahrer in Namibia kämpft sie sich zurück ins Leben. Darüber schreibt sie auch in ihrem zweiten Buch, das am 1. September erscheint.