Die ARD-Dokumentation "Tod durch Hass und Hetze" rollt den Fall Lisa-Maria Kellermayr auf, die sich im Juli des vergangenen Jahres von einer radikalisierten Internet-Meute verfolgt fühlte – auch durch bizarre Morddrohungen. Dann sah die oberösterreichische Hausärztin nur noch einen tragischen Ausweg.
Wenn Verblendung und Wahn in brutale Grausamkeit umschlagen: Der beklemmende neue ARD-Film "Tod durch Hass und Hetze" wirft ein Licht auf den tragischen Tod von Lisa-Maria Kellermayr.
Die Hausärztin aus Oberösterreich wurde zu einem weltweit beachteten tragischen Opfer einer bizarren Internet-Mobbing-Welle, die mit offenen Anfeindungen sowie Beleidigungen begann und letztlich sogar vor Morddrohungen nicht Halt machte. Menschen aus der radikalen Impfgegnerszene trieben die engagierte Pandemiebekämpferin, die letztlich mit nur 36 Jahren starb, in eine Verzweiflungstat: Kellermayer setzt am 29. Juli 2022 ihrem Leben ein Ende. Anna Tillack zeichnet in ihrer Dokumentation den Fall nach.
Offensichtlich hatte die Ärztin keinen Ausweg mehr aus einer Lage gesehen, die sie als zunehmend lebensbedrohlich empfinden musste. Kellermayr war per Mail und über die sozialen Netzwerke regelrecht verfolgt wurden. Sie erreichten Nachrichten, in denen grausame Mordfantasien beschrieben wurden. Zuletzt hatte die Medizinerin noch viel Geld investiert, um ihre Praxis abzusichern. Doch sie musste sie letztlich aufgegeben, auch um ihre Angestellten zu schützen.
Die Dokumentation von Anna Tillack versucht, die Mechanismen, die die Ärztin zur Zielscheibe gemacht hatten, genauer zu analysieren. Dabei sprach Tillack auch mit anderen von Anfeindung betroffenen Personen: Immer mehr Menschen in Gesundheitsberufen sahen sich zuletzt Hass und Hetze ausgesetzt. Außerdem konfrontierte die Filmemacherin Behörden, politisch Verantwortliche, aber auch Hetzer, mit ihren Recherche-Ergebnissen.
Weltspiegel Doku: Tod durch Hass und Hetze – Mo. 27.03. – ARD: 22.50 Uhr