Wie es in der Werbung einer Partnervermittlung so schön heißt, sollte sich alle elf Minuten ein Single über eben diese Börse verlieben. Die Wahrheit ist allerdings, dass es laut Studien in Deutschland so viele "einsame Herzen" gibt, wie nie zuvor. Nur: Viele von ihnen sind zufrieden mit ihrem Alleinsein.
In Deutschland ist jeder Dritte zwischen 16 und 65 Jahren Single. Bedeutet also: landauf, landab Millionen einsamer Herzen. Was für ein Unglück. Doch weit gefehlt! Glaubt man neuesten Untersuchungen geht es den meisten Alleinstehenden gut. Es sind Menschen wie Katrin Förster, die sich in einem Leben alleine recht gut eingerichtet haben. Obwohl, so ganz alleine ist die 44-Jährige nicht. Die Berlinerin ist auch Mutter, eine sogenannte Solo-Mama. Förster hat auch als Single durch eine Samenspende ein Kind bekommen. Sie sagt: "Wenn ich einen Mann getroffen habe, dann ging es für mich darum, ob er ein guter Vater wäre. Das hat die Partnersuche völlig überlagert." Nun wirkt sie zufriedener, auch wenn ihr dreijähriger Sohn auch mal schreit.
Im Rahmen der "Rabiat"-Reportage-Reihe von Radio Bremen hat Nico Schmolke quer durch die Republik Singles getroffen. Sein Film "Unter Singles" zeigt, wie unterschiedlich Menschen mit einem Alleinsein zurechtkommen. Die einen lieben ihre Freiheit und wollen wie Förster keine faulen Kompromisse mehr eingehen. Die anderen fühlen sich einsam. Silvia Striebeck beispielsweise hatte mit ihren 61 Jahren die Suche nach einem Partner eigentlich schon aufgegeben. Männer waren wegen einiger schlechter Erfahrungen tabu für sie. Erst durch ihr Hobby, dem Tanzen, findet sie nun wieder Zutrauen in das andere Geschlecht. Sie könnte sich wieder auf eine Beziehung einlassen, sagt sie. Allerdings hat Striebeck ein Problem mit der Auswahl. Sie meint, je älter die Männer würden, desto größer seien auch ihre Bierbäuche. Ob es auch dazu Studien gibt?
Rabiat: Unter Singles – Mo. 19.10. – ARD: 22.50 Uhr