Verräter wie wir
06.05.2019 • 22:15 - 23:53 Uhr
Spielfilm, Thriller
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Perry (Ewan McGregor) bekommt es mit der russischen Mafia zu tun und gerät in große Gefahr.
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Perry (Ewan McGregor, r.) und Gail (Naomie Harris, l.) wollen einer Familie helfen, die sich in Lebensgefahr befindet.
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Als die Engländer Perry (Ewan McGregor, l.) und Gail (Naomie Harris, r.) während ihres Urlaubs einen vermeintlichen russischen Geschäftsmann kennenlernen, können sie nicht ahnen, dass sie schon bald in große Schwierigkeiten geraten.
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Perry (Ewan McGregor) übergibt einen USB-Stick mit geheimen Daten von Mafia-Mitgliedern an den MI6 und muss schnell feststellen, dass seine Aufgabe mit der Übergabe keineswegs beendet ist
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Hector (Damian Lewis) macht eine Entdeckung, die alles verändern könnte.
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Perry (Ewan McGregor, l.) und Gail (Naomie Harris, M.) geraten immer mehr zwischen die Fronten der russischen Mafia und des MI6. Können sie dem undurchsichtigen Geheimagenten Hector (Damian Lewis, r.) trauen?
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Der Geheimagent Hector (Damian Lewis) spielt ein undurchsichtiges Spiel und legt sich mit seinen Vorgesetzten an.
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Auch Gail (Naomie Harris) muss mit dem britischen Geheimdienst kooperieren.
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Der MI6-Agent Hector (Damian Lewis) entscheidet sich für einen gefährlichen Alleingang.
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Hector (Damian Lewis) handelt ohne die Zustimmung seiner Vorgesetzten und geht ein hohes Risiko ein.
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Nach einem Attentat auf einen seiner Freunde, fürchtet Dima (Stellan Skarsgård) auch um sein eigenes Leben und das seiner Kinder.
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Perry (Ewan McGregor) riskiert sein Leben, um der Familie seines Freundes zu helfen.
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Hector (Damian Lewis) realisiert, dass sein Plan alles andere als sicher ist.
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Der ebenso harmlose wie unauffällige Perry (Ewan McGregor, l.) soll dem Geldwäscher Dima (Stellan Skarsgård, r.) bei der Kontaktaufnahme mit dem MI6 behilflich sein.
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Perry (Ewan McGregor) begleitet die von der Mafia bedrohte Familie bis zu einem Safe-House in der Schweiz.
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Originaltitel
Our Kind of Traitor
Produktionsland
Großbritannien
Produktionsdatum
2015
Kinostart
Do., 07. Juli 2016
Spielfilm, Thriller

Gute Männer, böse Männer

Von Jasmin Herzog

Im Spionagethriller "Verräter wie wir" freundet sich ein britisches Paar im Urlaub mit einem russischen Lebemann an und wird von dessen wahren Absichten ganz schön überrascht.

Langweilig? Zumindest bedient der Spionagethriller "Verräter wie wir" (nun als Free-TV-Premiere im ZDF) ziemlich angestaubte Motive. So wirkt der Film von Susanna White etwas aus der Zeit gefallen. Das mag an der Vorlage von John Le Carré liegen. In dessen gleichnamigen Roman aus dem Jahr 2010 geht es um Vertrauen, Verrat, undurchsichtige Machenschaften und politische Verstrickungen in halbseidene Geschäfte. Das kennt und erwartet man von Le Carré, der zurzeit eine Renaissance erlebt: Zuletzt wurde sein 1992er-Werk "The Night Manager" mit Tom Hiddleston in der Titelrolle als Miniserie verfilmt. Die Motive sind in "Verräter wie wir" sehr ähnlich: Ein ziemlich naiver Zivilist entdeckt in einem Mahlstrom aus Russenmafia, Geheimdienst und Politik, dass in London nicht nur in Sachen Brexit, sondern auch bei illegalen Geschäften rumgewurschtelt wird.

Der Londoner Poesieprofessor Perry (Ewan McGregor) wird in Marrakesch vom russischen Mafia-Aussteiger Dima (Stellan Skarsgård) unwissentlich zum Boten gemacht und soll dessen Flucht aus Gangsterkreisen mit dem britischen Geheimdienst koordinieren. Der MI6 in Person des Agenten Hector ("Homeland"-Star Damian Lewis) hat allerdings ein paar interne Probleme: Die Politik ist nicht allzu sehr an der Mission interessiert, weil sie von illegalen Finanzgeschäften mit den Russen profitiert. Dima bietet im Austausch für Asyl und Sicherheit brisante Informationen über die Verstrickungen höchster Kreise in den Blutgeldkreislauf seiner Arbeitgeber.

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So weit, so überraschungsarm. Was "Verräter wie wir" zumindest etwas Würze verleiht, sind neben der spielfreudigen Hollywoodprominenz auch die ganz persönlichen Nebenschauplätze. Während Skarsgård als ehrenvoller Verbrecher eindrucksvoll durch seine Szenen poltert und alles tut, um seine Familie zu schützen, muss Ewan McGregor nicht nur seine geheime Mission erfüllen, sondern nebenbei auch noch die verkorkste Beziehung zu Gail ("Miss Moneypennny" Naomie Harris) retten.

In einer Inszenierung, der eine gewisse visuelle Eleganz nicht fehlt, treffen sich gute Männer und böse Männer. Manchmal sind sie beides zugleich und kämpfen nicht nur um ihr Leben, sondern auch mit Fragen nach Moral und Ehre. Perry etwa macht sich über die Verantwortung des Einzelnen gegenüber der Gesellschaft Gedanken. Dima wiederum, der als Buchhalter der Russenmafia per Definition ein Schurke ist, kann mit der neuen Art des Gangstertums nicht viel anfangen.

Dass der ehrwürdige Gangsterkodex in der modernen Welt nichts mehr wert ist, macht ihm schwer zu schaffen. Dass er nach jahrzehntelangen Diensten nun eine Kugel in den Kopf bekommen soll, noch viel mehr. Es funktioniert eben anders heutzutage. Mag "Verräter wie wir" als Agentenfilm eine ziemlich dröge Angelegenheit sein: Wer mag, kann bei Popcorn und Cola einfach mal über die schnelllebige Oberflächlichkeit der Ego-Moderne nachdenken. Mit einer solchen Geistesübung lässt sich auch trefflich die Langeweile vertreiben.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

Der Trailer zu "Verräter wie wir"

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