Eine ARTE-Doku beleuchtet die Spielarten des selbstbewussten Pop-Feminismus und der Bewegungen, die sich gegen Geschlechterdiskriminierung stark machen. Wie viel hat das noch mit dem klassischen Erbe von Vordenkerinnen wie Simone de Beauvoir zu tun?
Es war immer schon eine meist patriarchale Boshaftigkeit, den europäischen Feminismus als "irgendwie verbissen" zu denunzieren. Doch tatsächlich hat die Frauenbewegung mit selbstbewussten, glamourösen Popstars wie Beyoncé, der belgischen Sängerin Angèle, den sogenannten Riot Grrrls, Femen-Aktivistinnen und telegene Influencerinnen unzählige neue Gesichter erhalten. Die ARTE-Dokumentation "Der neue Feminismus" nimmt die aktuellen Debatten und ihre Vorkämpferinnen unter die Lupe und geht der Frage nach, wie es die neuere Bewegung mit dem Dogmatismus hält.
Längst ist das Projekt der weltweiten Emanzipierung deutlich weiter gefasst: Moderne Feministinnen treten oft auch gegen Geschlechterdiskriminierung und Sexismus im Allgemeinen sowie gegen Rassismus und die Benachteiligung etwa von Menschen mit Behinderung ein. Sie machen Druck auf allen Ebenen und in allen gesellschaftlichen Bereichen. Oft tragen gerade die Popstars der Bewegung Schlagworte wie "Girl Power" oder "Empowerment" vor sich her, die oft wie ein modischer Reflex klingen. Filmemacherin Laurent Lunetta will untersuchen, wie viel diese freche, fröhliche, auch feminin-sexy Variante des Feminismus noch mit der intellektuellen Tradition von einstigen Vordenkerinnen wie Simone de Beauvoir und Simone Veil zu tun hat.
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH