Wie ist unsere Schrift entstanden? Wer sich das schon immer gefragt hat, ist in der ARTE-Doku "Vom Schreiben und Denken. Die Saga der Schrift" richtig.
Ein gedrehter Stierkopf und eine Welle des Wassers: Einfache Bilder entwickelten sich über Jahrtausende zu einem Schriftsystem, das für uns heute wie selbstverständlich dazugehört. Damals entstanden aus den Bildern die ersten Schriftzeichen, die sich wiederum zu den ersten Buchstaben verwandelten. Aus dem Stierkopf wurde der Buchstabe A, die Welle des Wassers ist heute ein M. Doch was steckt hinter der jahrtausendelangen Geschichte unseres Schriftsystems? Und wie haben sich die Buchstaben im Laufe der Jahrtausende entwickelt? Die neue dreiteilige Dokumentation "Vom Schreiben und Denken. Die Saga der Schrift", die ARTE nun erstmals ausstrahlt, geht diesen Fragen auf den Grund.
Das Schreiben gehört für uns dazu wie das Lesen und Rechnen: Bereits im Kindergarten lernen wir die ersten Buchstaben, in der Grundschule dann das gesamte Alphabet sowie die Schreibschrift. Durch die Schrift können wir kommunizieren, uns mitteilen und Informationen austauschen, es ist zu einem wichtigen Bestandteil unseres alltäglichen Lebens geworden. Der Regisseur David Sington begibt sich in der ersten Folge mit dem Titel "Der Anfang" auf eine aufschlussreiche Reise weit in die Vergangenheit zurück, um den Ursprung dieser Schriftsysteme zu erörtern. Mithilfe von Ägyptologen, Archäologen und Philologen zeichnet er eine Entstehungsgeschichte nach, die sich über Jahrtausende auf der ganzen Welt ereignet hat. Bei seinen Recherchen begibt er sich nach Ägypten, wo vermutlich das Alphabet entstand, nach China und nach Australien.
Der zweite Teil der französischen Dokumentationsreihe mit dem Titel "Imprimatur. Buch und Zivilisation" wird direkt im Anschluss um 21.05 Uhr gezeigt – und setzt sich mit dem wohl wichtigsten Element der Schriftsysteme auseinander: den Utensilien. Zunächst waren Feder, Pinsel, Papyrus, Pergament oder Papier unerlässlich für das Festhalten der einzelnen Schriftzeichen. Dann erfand Johannes Gutenberg den Buchdruck – und sorgte für einen Umbruch in der Welt der Buchstaben. Welchen Einfluss hatte diese Entwicklung auf die drei Kulturräume Europa, Asien und die arabisch-islamische Welt? Und wie wirkten sich die neuen Materialien auf technische Innovationen, Kultur und Wirtschaft aus?
Die Reise von David Sington führt bis ins 20. Jahrhundert: In der dritten und letzten Folge "Eine neue Ära" um 22.00 Uhr nimmt der Regisseur die Schriftentwicklungen der letzten Jahrzehnte unter die Lupe. Neue digitale Errungenschaften ermöglichten eine Kommunikation rund um den Globus. Wie veränderte sich unser Schriftsystem in den letzten Jahren – und wie der Mensch im Zuge dieser Entwicklungen? Durch die Digitalisierung und die Erfindung des Computers, der Tastatur und des Bildschirms hat sich eine neue Art der Kommunikation geformt – die nicht nur die Schrift, sondern auch uns Menschen maßgeblich beeinflusst hat.
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH